11. Dezember 2009

"BENJAMIN BLÜMCHEN ALS HIPPIE" (pdf)

Was haben der freundlichste sprechende Elefant der Welt, Blumenkinder und 68er gemeinsam?


Meine Honoursarbeit "Benjamin Blümchen als Hippie" als PDF.

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25. September 2009

RELIGIONSGUIDE FÜR FRAUEN (TEIL 1)

Die richtige Religion zu finden ist nicht leicht. Besonders für Frauen, denn so ziemlich alle Relgionen sind offensichtlich von Männern geprägt.

"Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie es sich im Herrn geziemt" steht in der Bibel geschrieben (Kolosser 3,18) und der Koran ist auch nicht viel besser. Doch natürlich bieten die einzelnen Religionen Frauen auch Vorteile.

Hier ein paar Pros und Kontras ausgewählter Religionen in Hinblick auf ihre Haltung zu Frauen.

Diesmal: Teil 1 - Christentum und Islam



CHRISTENTUM

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PROS CHRISTENTUM
Erstmal die guten Dinge, da gibt es nicht so viel:

# Die Neun Gebote

"Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Weibes"
(Exodus 20:17)

Das 9. der 10 Gebote stellt für die meisten Frauen keine größere Schwierigkeit dar. Dass man als Ehefrau keine anderen Männer begehren darf, steht dort nicht. Frauen müssen sich also nur an neun Gebote halten.

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KONTRAS CHRISTENTUM

Für einige wenige Damen mag es möglicherweise etwas unangenehm sein, wenn ein Mann über sie "herrscht" oder sie für alle Ungerechtigkeiten in der Welt (Stichwort Erbsünde) verantwortlich gemacht wird.
Doch akzeptiert man die Bibel als von Gott inspiriert oder geschrieben, dann ist dies eine unmissverständliche Wahrheit.
Wie es bereit im ersten Buch der Bibel, Genesis, geschrieben steht:

"Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viele Schmerzen durch häufige Empfängnis bereiten; mit Schmerzen sollst du Kinder gebären; und du sollst nach deinem Manne verlangen, er aber soll herrschen über dich! "
(Genesis 3:16)

Wird man also bibeltreue Christin akzeptiert man die Herrschaft der Männer. Das haben die schließlich schon seit Jahrtausenden getan. Und wie wunderbar und paradisisch das doch immer für alle Menschen war!

Weitere Kontrapunkte:


# Weibliche Vorbilder in der Bibel

Gut, der heilige Geist ist geschlechtslos.
Aber der Vater, der HERR, und der Sohn sind ja wohl eindeutig männlich.
Die menschlichen Protagonisten, die Gottes Willen in der Bibel umsetzen, sind fast alle männlich: Adam, Abel, Abraham, Moses, etc.
Frauen greifen eigentlich nur zweimal bedeutend in die Handlung der heiligen Schrift ein.
Eva ist Schuld an der Erbsünde, an Tod und Geburtsschmerzen.
Die weibliche Hauptrolle der Bibel kommt jedoch Maria zu. Sie gibt das Beste, was sie zu bieten hat: Ihre Gebärmutter.
Die Mutterschaft ist allerdings auch schon die größte Leistung, die eine Frau in der Bibel vollbringen darf.
Der große Martin Luther schrieb einmal: "Die größte Ehre, die das Weib hat, ist allzumal, daß die Männer durch sie geboren werden."


# Ehre deinen Vater...

Im ersten Buch Mose, Genesis, besuchen zwei Engel Sodom und Gomorrha. Der rechtschaffendste Mann der Stadt, Lot, lädt sie zu sich nach Hause ein (Kapitel 19).
Die Männer der Stadt versammeln sich vor Lots Haus. Sie verlangen, dass die Engel herauskommen, um sich sexuell an ihnen zu vergehen (oder sie zu "erkennen", klingt besser als Vergewaltigung).
Doch der ehrenhafte Lot rettet den Tag.

"Und sprach: Ach, meine Brüder, tut doch nicht so übel! Siehe, ich habe zwei Töchter, die haben noch keinen Mann erkannt, die will ich zu euch hinausführen, daß ihr mit ihnen tut, was euch gut dünkt; nur diesen Männern tut nichts, weil sie doch unter den Schatten meines Daches gekommen sind!"
(Genesis 19:7-8)

Die Moral der Geschicht: Böse Menschen wollen Sex mit Engeln, gute Menschen bieten stattdessen ihre jungfräulichen Töchter zur Massenvergewaltigung an.


# Kopftuchgebot

"Jedes Weib aber, welches betet und weissagt mit unverhülltem Haupt, schändet ihr Haupt; es ist ein und dasselbe, wie wenn sie geschoren wäre!"
(1. Korinther 11:5)

Diese Stelle im neuen Testament hält Frauen also dazu an, in der Kirche ein Kopftuch zu tragen. Dabei scheint es nicht per se um die weiblichen Haare zu gehen, denn Glatze ist genauso schlimm.

Weiter heißt es:

"Wenn wenn sich ein Weib nicht verhüllen will, so lasse sie sich das Haar abschneiden!
Nun es aber einem Weibe übel ansteht, sich das Haar abschneiden oder abscheren zu lassen, so soll sie sich verhüllen."

Häh?!... Gottes Wege sind unergründlich.


"Der Mann hat nämlich darum nicht nötig, das Haupt zu verhüllen, weil er Gottes Bild und Ehre ist; das Weib aber ist des Mannes Ehre. Denn der Mann kommt nicht vom Weibe, sondern das Weib vom Mann; auch wurde der Mann nicht um des Weibes willen erschaffen, sondern das Weib um des Mannes willen. Darum muß das Weib ein Zeichen der Gewalt auf dem Haupte haben, um der Engel willen."

Also, liebe christliche Damen, setzt euch ein Kopftuch an, um der Engel willen! Der christliche Gott verlangt Kopftücher, was eigentlich immer nur von der muslimischen Konkurrenz behauptet wird.

Der vorletzte Satz der zitierten Stelle klärt uns praktischerweise über den Sinn und Zweck von Frauen auf.
Was wäre unsere Welt nur, wenn wir nicht die weisen Worte der Bibel als Leitfaden für den Sinn unserer Existenz hätten?
Frauen könnten tatsächlich auf die Idee kommen, sich gleichberechtigt zu fühlen. Lächerlich.

Oder, um mit den Worten des heiligen Augustinus zu sprechen:
"Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, daß die Frauen den Männern dienen."


#Der Ursprung der Frauen

Frauen sind überall auf der Welt. An jeder Ecke und Gasse sieht man diese seltsamen Zeitgenossen. Aber wo kommen die eigentlich her?

"Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen; und während er schlief, nahm er eine seiner Rippen und verschloß deren Stelle mit Fleisch. Und Gott der HERR baute aus der Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, ein Weib und brachte sie zu ihm. Da sprach der Mensch: Das ist nun einmal Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch! Die soll Männin heißen; denn sie ist dem Mann entnommen!"
(Genesis 2:21-23)

In moderner Sprache: Die Männin ist ein identischer Klon Adams, hergestellt aus dessen Knochenmark. Sie hat also die selben Gene wie er. Inzestuöser kann ein Inzest genetisch betrachtet gar nicht sein.

[Mehr zum inzestuösen Beginn der Menschheit in der Bibel]

Gegenstimmen? Ja, klar wäre ein identischer Klon von Adam männlich, aber nur in unserem begrenzten, menschlichen Verständnis von Genetik.
So gibt es zwar in der Biologie natürlich Gesetze. Aber, wer macht die denn wohl?.. Eben!

Wie wir sehen, kann man unmöglich gegen die Bibel argumentieren, die ist ja schließlich Gottes Wort. Gott selbst sagt schließlich in der Bibel, dass dies so ist. Und Gott lügt ja nicht.


#Der HERR

Im neuen Testament hat Gott gelernt, sich in einen Menschen und in einen Geist zu verwandeln. (Nicht in irgendeinen Geist, in einen heiligen sogar.)
Im alten Testament ist er allerdings immer nur der HERR.
Ein gewalttätiger, kriegsliebender, frauenverachtender und rassistischer Macho-Mann. Ein liebenswerter Charakter also...

Auf der anderen Seite liebt Gott dich jedenfalls. Zumindest so lange, wie du ihn liebst.
Falls du ihn aber nicht mehr lieben solltest, liebt er dich auch nicht mehr und schickt dich auf kurze oder lange Sicht, meistens Ersteres, in die Hölle.
Klingt schon etwas männlich. Aber was will man als Frau schon machen? Gott hat in der Bibel einmal gesagt "Ich bin der HERR". Gut, nicht nur einmal, eigentlich sagt er das ständig. Aber Gott ist ja nicht doof. Er weiß: Durch Wiederholung lernt man besser.

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FAZIT CHRISTENTUM

Natürlich gibt es in der verschiedenen christlichen Gruppen Unterschiede. Im Katholizismus können nur Männer Priester werden. In den meisten protestantischen Gruppierungen können auch Frauen die frohe Botschaft der Bibel verbreiten: Nämlich dass Frauen nur zum Dienst an ihren Männern auf der Welt sind und das Gott in einer seiner Form - dem heiligen Geist - nicht weiblich ist, aber zu zwei Dritteln männlich.

Die Karrieremöglichkeiten sind als bibeltreue Frau nicht besonders groß. Zumindest kann sie beispielsweise Engeln nicht nur sprichwörtlich den Arsch retten.
Oder die Ehre des Gebärens eines männlichen Babys als höchstes Gut erreichen.
Denn gibt einen einen wunderbareren und angenehmeren Moment im Leben einer Frau als die Geburt?


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ISLAM

PRO

#Spart Zeit beim Styling

Kennt ihr Frauen das? Ihr steht vor stundenlang vor dem Spiegel damit eure Frisur gut aussieht?
Diese Zeiten sind als muslimische Frau vorbei! Einfach das trendige Kopftuch überziehen und ihr werdet auf der Straße nicht mehr angeschaut. Welche Frau will denn schon begehrt werden und als schön wahrgenommen werden?


#Gleichberechtigung

Der Koran verlangt Gleichberechtigung. Zwar nicht zwischen Mann und Frau, aber z.B. zwischen Ehefrau 1 und 4.

"Und wenn ihr fürchtet, gegenüber den Waisen nicht gerecht zu sein, dann heiratet, was euch an Frauen beliebt, zwei, drei oder vier. Wenn ihr aber fürchtet, (sie) nicht gleich zu behandeln, dann nur eine, oder was eure rechte Hand (an Sklavinnen) besitzt. Das bewirkt es eher, daß ihr euch vor Ungerechtigkeit bewahrt. "
(Sure 4,3)

Gut, dass der Koran uns vor Ungerechtigkeit bewahrt...


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KONTRA


# Erinnerungsvermögen

Muslimische Frauen haben wohl nur ein halb so gutes Gedächtnis wie ihre männlichen Religionsgenossen. Auf jeden Fall sind vor Gericht als Zeuge zwei Frauen so viel wert wie ein Mann:


"Und laßt zwei Zeugen aus den Reihen eurer Männer ( es ) bezeugen. Wenn es aber keine zwei Männer gibt, dann sollen es ein Mann und zwei Frauen sein aus den Reihen der Zeugen, mit denen ihr einverstanden seid, sodaß, wenn eine der beiden sich irrt, die eine von ihnen die andere erinnern kann."
(Sure 2,282 )


Vor Gericht teilen sich also zwei Frauen die Rolle als Zeugen. Da sie also nur halb so viel arbeiten, ist es nur fair, dass sie beim Erben auch nur die Hälfte kriegen.

"Gott trägt euch in bezug auf eure Kinder (folgendes) auf: Einem männlichen Kind steht soviel wie der Anteil von zwei weiblichen zu; "
(Sure 4,11)


#Immer mitten in die Fresse rein...

"Die Männer haben Vollmacht und Verantwortung gegenüber den Frauen, weil Gott die einen vor den anderen bevorzugt hat und weil sie von ihrem Vermögen (für die Frauen) ausgeben. Die rechtschaffenen Frauen sind demütig ergeben und bewahren das, was geheimgehalten werden soll, da Gott es geheimhält. Ermahnt diejenigen, von denen ihr Widerspenstigkeit befürchtet, und entfernt euch von ihnen in den Schlafgemächern und schlagt sie.
Wenn sie euch gehorchen, dann wendet nichts Weiteres gegen sie an. Gott ist erhaben und groß."
(Sure 4,34)

Tja, was soll man dazu noch sagen... Gott ist erhaben und groß.


#Like a rolling stone

Der große Prophet Mohammed hatte übrigens mehrere Ehefrauen, die Angaben schwanken zwischen 12 und 14. Weil er Mohammed ist, so steht es im Koran, darf er mehr als die sonst erlaubten vier Ehefrauen haben.

Obwohl er mit einem Dutzend Frauen Sex hatte - eine davon erst neun Jahre alt, als die Ehe zum ersten Mal vollzogen wird- ist er nicht gerade milde mit Frauen, die mit mehr als einem Partner Sex haben.
Wie im Hadith, den Überlieferungen des Propheten, nachzulesen ist:

"Eine Frau kam zum Propheten. Sie war infolge eines Ehebruchs schwanger. Sie sagte: Gesandter Gottes, ich habe eine gesetzliche Strafe verdient, so verhänge sie über mich.
Der Gesandte Gottes rief ihren Sachwalter zu sich und sagte: Sei gut zu ihr. Und sobald sie ihre Niederkunft gehabt hat, bringe sie zu mir.
Er tat so. Da befahl der Prophet, und ihre Kleider wurden um sie festgebunden. Dann befahl er, und sie wurde gesteinigt."
(Hadith)


Eine ehebrechende Frau verdient laut Rechtsverständnis des großen Prophetens also die Steinigung. Zuvor wird jedoch alles Menschenmögliche getan, um sicherzugehen, dass die Frau auch wirklich schuldig ist.

"Im Falle derer, die ihren Gattinnen Untreue vorwerfen, aber keine Zeugen haben außer sich selbst, besteht die Zeugenaussage eines solchen Mannes darin, daß er viermal bei Gott bezeugt, er gehöre zu denen, die die Wahrheit sagen"
(Sure 24:6)


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FAZIT ISLAM

Im Vergleich zum Islam ist das Christentum fast feministisch. So scheint es beispielsweise etwas harsch, eine Ehebrecherin nur auf Grund des Schwurs des Ehemanns zu ermorden.

In der Bibel geht das übrigens gerechter zu. Laut dem alten Testament (dem 3. Buch Mose, das auch Teil der jüdischen Torah ist) wird bei Ehebruch nicht nur die Frau, sondern auch der ehebrechende Mann bestraft.

"Wer die Ehe bricht mit jemandes Weibe, der soll des Todes sterben, beide, Ehebrecher und Ehebrecherin, darum daß er mit seines Nächsten Weibe die Ehe gebrochen hat. "
(Levitikus, 20:10)

Interessant ist hier die Wortwahl: psychologisch gesehen klingt "bringt sie bestialisch um die Ecke" weniger gut als "Sie sollen des Todes sterben". Sie werden also nicht ermordet, sondern sterben einfach "des Todes". Was soll man da schon machen. Wenigstens werden beide Ehebrecher bestraft, anders als bei den Mohammedanern.
In der heiligen Schrift der Christen und Juden geht es in diesem Fall gerechter zu und man bekommt doppelt so viele Hinrichtungen zu sehen.

Andererseits muss eine christliche Hausfrau den Haushalt ganz alleine schmeißen, während die muslimischen Kolleginnen in einem Team von Ehefrauen arbeiten können.

Man sollte also vorsichtig sein, wenn man sich einer Religion anschließen möchte.

Die Bibel oder den Koran als Wort Gottes zu akzeptieren und gleichzeitig zu sagen, die Gleichberechtigung von Mann und Frau sei von Gott gewollt, ist paradox.
Es geht nur entweder das eine oder das andere (oder keines von beiden): Feminismus oder Katholizismus, Frauenrechte oder Koran, Emanzipation oder Evangelium.

1. August 2009

DAS FLIEGENDE MOBILTELEFON (oder: was?!)


Bei meinem letzten Flug ist mir mal wieder aufgefallen: So eine Reise mit dem Flugzeug ist doch immer wieder eine wundersame Odyssee. Und, wenn meine geniale Erfindung sich erstmal durchgesetzt hat, bald schon Vergangenheit.

Am Flughafen muss man sich zuerst mal ausweisen. Warum eigentlich? Es kommt einem selbstverständlich vor... Aber wieso muss man dann nicht auch seinen Ausweis zeigen, wenn man z.B. in einen Bus, ICE oder ein Taxi steigt?
Klar, wenn Terroristen das Flugzeug entführen, kriegt das Bodenpersonal schneller deren Namen heraus. Und dann? Das erleichtert die Sache doch kein bisschen, man muss die Kerle schließlich nicht suchen. Man weiß ja wo die sind...
Nach der Passkontrolle kommt der Sicherheitscheck. Alle metallischen Gegenstände werden durch einen Piepston entlarvt. Dies hält aber nur die modernen Übeltäter auf. In der Steinzeit haben sich die Leute noch mit Steinen auf den Kopf gehauen. Und das hat auch weh getan.
Der fitnessbewusste Terrorist tötet eh mit den bloßen Händen, das verbraucht sicherlich einige hundert Kalorien.

Wenn dann die Leute ins Flugzeug dürfen, gibt es immer ein furchtbares Gedränge, als ob die Leute, die zuerst da sind die besten Plätze kriegen würden. Da die Sitzplätze schon beim Check-In vergeben werden, muss es was anderes zu gewinnen geben.
Vielleicht kriegen die ersten 20 Passagiere einen Preis, Freibier oder geheime Sicherheitshinweise, mit denen man auf jeden Fall einen Absturz überlebt. Die normalen sind jedenfalls wenig hilfreich.
Erst zeigen die Stewardessen, wie der Gurt funktioniert. Ach, so geht das!
Ehrlich mal, wenn man nicht weiß, wie man sich anschnallt, kann ein Schlag mit dem Kopf auf den Sitz des Vordermanns dann auch nicht mehr viel kaputt machen.
Dann kommen die Anweisungen für die Sauerstoffmasken mit dem Hinweis, sich zuerst selbst die Maske anzulegen und dann anderen zu helfen. Moment mal! Erst bezahl´ ich teueres Geld für den Flug, der dann nichts taugt – sonst bräuchte man ja keine Sauerstoffmaske – und dann soll ich noch unbezahlt arbeiten und wildfremden Menschen helfen?! So haben wir nicht gewettet!
Die Sicherheitsanweisungen enden mit Hinweis auf die Notausgänge. Gut so! Es wäre doch sehr ärgerlich, wenn das Flugzeug abstürzt, man will raus und man verläuft sich...
Man kann im Flugzeug genau in zwei Richtungen laufen und man sollte am Besten dort aussteigen, wo eine Tür ist. Wenn man aus Versehen ins Klo stürmt, wird man seinen Fehler ja wohl früher oder später irgend wann einmal bemerken.
Es folgt noch der Hinweis, das man sein Handy ausschalten soll. Es darf auch ausdrücklich nicht im "Flugzeug-Modus" an sein. Hä?! Wozu heißt der denn dann "Flugzeug-Modus"?
Kann man mit dem Telefon fliegen? Wahrscheinlich nicht, aber die Idee ist verdammt gut. Lass ich mir patentieren.

Das Piktogramm auf den Germanwings-Sicherheits-Flyer für elektronische Geräte zeigt übrigens ein Handy und ein ferngesteuertes Auto. Man stelle sich die Leute vor, die sich das ausgedacht haben: "Hey, was packen wir denn als Zeichen für elektronische Geräte drauf?", "Was haben denn die jungen Leute von heute so dabei?"
Was wohl? Natürlich ferngesteuerte Autos. Eine der ernsthaftesten Bedrohungen der modernen Luftfahrt.

Dann meldet sich der Pilot und erzählt allen, wie er und sein Co-Pilot heißen. Wozu eigentlich?
Wenn man ohne Probleme an seinem Zielort ankommt, haben die Leute einfach ihren Job gemacht. Erwarten die eine Medaille dafür? Und wenn sie ihren Job sehr schlecht machen, hat man sowieso keine Gelegenheit, sich noch zu beschweren...

Irgendwann ist man dann gelandet und alle stürmen wieder wie verrückt aus dem Flugzeug, trampeln sich auf den Füßen herum... Und merken 20 Minuten später beim Warten aufs Gepäck, dass die Eile nicht ganz so nötig war.
Beim Erwerb meines Koffer dachte ich mir, dass schwarz eine gute Farbe für einen Koffer sei. Beim Warten auf meinen Koffer merken ich, dass die meisten Leute in dieser Hinsicht ähnlich denken.
Die Reise mit einem Flugzeug ist jedenfalls immer wieder ein Abenteuer. Wer weiß, wie oft man das noch machen wird. Bald flieg ich mit meinem Telefon.

1. Juli 2009

SECOND LIFE (oder: Tod nach dem Leben)

Viele Leute können den Gedanken nicht ertragen, dass ihre Existenz zeitlich begrenzt ist. Aus diesem Grund glauben sie, dass ihre "Seelen" nach ihrem Tod weiterleben. Um diesen Aberglauben an Gespenster zu rechtfertigen, bauen sie riesige Gedankengebäude darum: Dies nennt sich Religion.


Juden und Christen glauben an einen Himmel. Dahin gelangt man angeblich, wenn man der einzig richtigen Religion angehört: Dem Judentum bzw. dem Christentum.
Dort schwirrt man dann als körperlose Seele durch die Gegend und hat viel Zeit. Sehr viel Zeit.
Gut, das mag erst einmal entspannend sein, wird aber sicherlich so nach spätestens 1382 Jahren etwas langweilig. Denn sündige Sachen sind dort wahrscheinlich verboten und Zeitvertreibungen wie Sport, Duftöl-Massagen und Harfe spielen machen ohne Körper wenig Spaß.
Denn nur der Boss hat das Privileg, einen Körper zu haben. Jesus wurde ja von Gott (also von sich selbst) von den Toten wiedererweckt und körperlich in den Himmel aufgenommen. Gerade der einzige Typ, der ein Leben ohne Sünde geführt hatte, der seinen Körper also gar nicht wirklich brauchte, darf ihn behalten. Wo ist die Logik? Und wenn will Jesus damit beeindrucken?
(Die Katholiken glauben übrigens auch, dass Maria körperlich in den Himmel aufgenommen wurde. Steht zwar nicht in der Bibel, wurde aber in den 1950er zum Dogma erklärt, also zu einer Wahrheit, die man als Gläubiger nicht anzweifeln darf.)

Was also macht man so den ganzen Tag als körperloser Typ? Die Lebenden beobachten? Wer schon mal Big Brother gesehen hat weiß wie verdammt langweilig das ist.
Konversation mit anderen Seelen führen? Irgendwann geht einem doch der Gesprächsstoff aus und Leute, die weitgehend sündenfrei gelebt haben, haben wohl auch nicht allzu viel Spannendes zu erzählen.
Die interessanten Leute, großen Entertainer und begnadeten Musiker sind sicherlich eh allesamt in der Hölle. Und es kommen ständig Neue dazu. (Who´s bad?)
Daher sollte man es sich wirklich gut überlegen, ob man überhaupt in den Himmel möchte.

Denn dazu muss man nach christlichen Vorstellungen eventuell auch noch ein gutes Leben führen. Doch es gibt Schlupflöcher: Die Katholiken glauben, dass man durch die Taufe von sämtlichen Sünden befreit wird. Wenn man sich also erst im Alter von 90 Jahren taufen lässt, kann man vorher ziemlich fröhlich sündigen soviel man will.

Viele protestantische Gruppierungen glauben an das „sola fide“-Prinzip: Solange man an Jesus glaubt, nimmt der einem alle Sünden und sämtliche Schuld ab, egal was man getan hat. Das nenne ich mal praktisch!
Wenn man diesem Club angehört, kann man also beispielsweise mit einem Joint im Mund auf seinem frisierten Mofa an einem Polizisten vorbeifahren und diesem direkt ins Gesicht spucken. Auf der Polizeiwache braucht man zu seiner Verteidigung dann bloß sagen: „Nicht meine Schuld! Bei Beschwerden bitte an Jesus wenden...“
Wenn man eines Verbrechens angeklagt wird, wedelt man im Gerichtssaal einfach mit seinem Mitgliedsausweis seiner Kirche (mit "sola fide"-Prinzip) und ruft triumphierend „Jesus wars!“, zeigt dem Richter seinen blanken Hintern und geht nach Hause, den Teufel anbeten.



Wenn man als Moslem stirbt, is erstma nüscht mit Himmel. Es sei denn, man ist ein Märtyrer und tötet beispielsweise einen Marktplatz voll Ungläubiger oder - noch besser - ein paar Juden. Dann kommt man in ein spezielles, exklusives Märtyrer-Paradies. Dort erhält man laut Koran 72 Jungfrauen, die paradoxerweise Huris heißen.
Kein toller Handel: Wenn man unbedingt mit Jungfrauen verkehren will, sind 72 im Zeitraum von jetzt bis unendlich ja auch nicht so unglaublich viel. Da haben manche Geistliche von der katholischen Konkurrenz ja im Jahr mehr...
Der Islamforscher Christoph Luxenberg geht allerdings davon aus, dass es sich bei den Jungfrauen um einen Übersetzungsfehler handelt: In Wirklichkeit bekämen die Märtyrer 72 weiße Trauben.
Man stelle sich nun den Attentäter vor, der in den Märtyrer-Himmel kommt: Er freut sich wie ein Schneekönig auf seine Jungfrauen, ist geil und bereit, deren Anzahl zu verringern...

Wie gerne würde ich seinen Gesichtsausdruck sehen, wenn er stattdessen Trauben überreicht bekommt... Das wäre wirklich kosmische Gerechtigkeit.

Alle Seelen von Nicht-Märtyrer gehen laut Koran nach ihren Tod in eine Art Winterschlaf. Sie harren erstmal im Nirwana aus, bis Jesus aus dem Himmel zurückkehrt, den Antichristen tötet und alle Menschen - tot oder lebendig - richtet.
Christen haben eine sehr ähnliche Vorstellung: Die Seelen fahren bei ihnen zwar schon direkt nach dem Tod in Himmel oder Hölle, aber erst nach Christus´ Comeback, dem großem Kampf mit dem Antichristen und dem jüngsten Gericht kommen die Körper dann nach.


Hindus und Buddhisten glauben an Reinkarnation. Wenn jemand sehr viele gute Taten in seinem Leben (und den vorherigen) begangen hat steigt man im nächsten Leben die Karriereleiter hinauf.

Wer aber mehr schlecht als recht war, also viel negatives Karma angesammelt hat, wird im nächsten Leben dafür bestraft. Dann wird man z.B. Bettler oder - noch schlimmer – ein Tier.
Wobei ich persönlich doch lieber ein Tier wär, am liebsten ein Faultier.
Den ganzen Tag entspannt im Baum hängen und chillen... Klingt doch super, was soll daran Bestrafung sein? Unklar ist mir aber noch, wie man verhindert, dass man auf der Karriere- bzw. Reinkarnationsleiter noch weiter abrutscht und beispielsweise als Stein wiedergeboren wird. Das wäre mir doch ein wenig zuviel Entspannung.
Wenn ein schlechter Mensch bestraft wird, sollte analog dazu ein schlechtes Faultier ebenso bestraft werden. Wie wird man aber ein schlechtes Faultier? Indem man zu fleißig ist?

Ziel des ganzen Kreislaufs aus Geburt, Tod, Wiedergeburt und Wiedertod ist nicht möglichst viel gutes Karma zu sammeln. Erst wenn das Karma ausgeglichen ist, also Plus-Minus-Null ist, endet der Kreislauf und die Seele verschwindet als Belohnung auf Nimmerwiedersehen ins Nichts, Nirwana genannt. So muss man aufpassen, dass man nicht ZU gut ist oder die überschüssigen Karmapunkte zumindest mit einem (oder mehreren) Verbrechen wieder ausgleichen.



Wenn man es mal genau betrachtet, klingt keines von den versprochenen Leben im Jenseits wirklich verlockend. Ich will jedenfalls nicht auf alle Ewigkeit als Seele durch den Himmel spuken, als Schabrackentapir wiederkehren oder mich für ein paar Weintrauben in die Luft sprengen.
Für mich als Atheisten gibt es das Nirwana - also das große Nichts - nach dem Leben, auch ganz ohne Karma (chameleon). Und ich verschenke keine Zeit und Mühen dafür, einem urteilenden Gott gefallen zu wollen. Nur für ein eventuell mögliches Leben nach dem Tod verschwende ich nicht das Leben vor dem Tod.
Aber wer weiß, vielleicht irre ich mich auch. In diesem Fall sehen wir uns in der Hölle wieder...

18. Juni 2009

MEDIENNUTTE AUF PROBE

Fernsehkritik: "Erwachsen auf Probe", 17.6.2009 RTL 20.15

Viele Stammzuschauer der Privatsender haben Probleme mit der Erziehung ihrer Kinder. Sie haben keine Zeit, sich pädagogisches Fachwissen anzueignen. Schließlich schauen sie ja den ganzen Tag fern. RTL hat die Lösung für dieses Dilemma. Bei "Erwachsen auf Probe" sollen Teenies den Umgang mit Kindern lernen. Erst kriegen sie Babies, dann Kleinkinder, dann Schulkinder und schließlich fast Gleichaltrige. Ganz nah am Leben! Es passiert ja ständig, dass Teenies Kinder kriegen und schwupps - ehe man sichs versieht - sind die Blagen auch schon fast genauso alt wie man selbst...


Schon im Vorspann erzählt uns der Sprecher, Eltern sein sei "der härteste Job der Welt".
Wenn man sich normalerweise den "härtesten Job der Welt" vorstellt denkt man vielleicht an die Fremdenlegion, Polarexpeditionen oder Extremstuntleute. Auf jeden Fall ein Job, den nur ganz wenige Menschen machen können, da die anderen einfach nicht hart genug dafür sind. Mehr als die Hälfte der Menschheit bekommt Kinder, und die meisten kriegen das - trotz RTL - auch einigermaßen gut hin.
Gut, manche halt nicht. Die verleihen ihre Kinder dann an "Erwachsen auf Probe".

Gestrige Folge begann mit einer dramatischen Situation: Die Mutter des kleinen Lasse holt ihr Baby aus dem Haus, weil es dort zu unaufgeräumt ist. Klar, es wäre natürlich ein großes Unglück, wenn der kleine Racker ein bisschen Dreck frisst. Wahrscheinlich würde er auf der Stelle elendig verrecken. Das kleine Kind von seinen Eltern zu trennen, es fremden Leuten anzuvertrauen und vor Scheinwerfer und Kameras zu zerren, das ist völlig Okay. Aber Dreck? Das geht so in Deutschland nicht!
Der arme Kerl. Wenn der, wenn er älter ist, den Schock überwunden hat, dass er "Lasse" heißt, muss er auch noch erfahren, dass seine Mutter ihn fürs Fernsehen prostituiert hat, ohne dass er sich dagegen wehren konnte. Mann, wird der angepisst sein...

Aber auch für die Teenies ist es hart. Einmal sagt der Sprecher so etwas wie:
"Nach anfänglichen Schwierigkeiten nimmt der 19jährige seine Vaterrolle sehr ernst". Wie denn jetzt? Erst war es noch "der härteste Job der Welt" und auf einmal reicht es, ein paar Stunden auf ein Kind aufzupassen um von RTL als "Vater" bezeichnet zu werden.

Später dann werden die ganz kleinen Kinder dann gegen etwas weniger kleine ausgetauscht. Vorher verabschieden sich die Eltern der Babies noch mit guten Ratschlägen. Eine Mutter sagt über das Paar, dem sie tagelang ihr Kind anvertraut hatte, sie habe Bedenken, falls diese selbst mal Kinder haben wollten.
Wenn sie sich nur halb so viel um ihr eigenes Kind sorgen würde als über eines, das es noch nicht einmal gibt...

Beim Privatfernsehen ist es nicht unüblich, neutrale Bilder durch einen Sprechertext in eine bestimmte Richtung zu lenken. Bei "Erwachsen auf Probe" geht man noch einen Schritt weiter.

Ein Abschied läuft nicht unbedingt dramatisch (Originaldialog: "So, es ist wohl Zeit, Tschüss zu sagen" - "Tschüss!"; das Ganze dauert fünf Sekunden). "Mach ja nichts!", haben sich die Redakteure wohl gedacht und einfach einen Sprechertext darüber gelegt, der behauptete, wie emotional die Verabschiedung doch abgelaufen ist und gehofft, dass sich die Zuschauer denken: "Wenn der das sagt, wird das wohl stimmen. Die würden uns ja nicht anlügen...." Natürlich nicht!

Die Babies sind nun also raus aus dem Rampenlicht. Nach ihrem ersten TV-Auftritt haben sie nun die Möglichkeit, das Denken zu lernen. Das ist durchaus nicht bei allen RTL-Protagonisten so...

Die drei- bis vierjährigen Kinder wollen nun beschäftigt werden. Ein Paar spielt deshalb mit ihrem Kind ein Kartenspiel. Dabei muss man aus je zwei Karten, auf denen je eine Hälfte eines Tieres gezeichnet ist, dazu die Hälfte des Namens des Tieres, das komplette Tier zusammensetzten. Das Paar konstruiert aus einem Pavian und einem Hasen einen Wolpertinger namens „Pase“. Da die beiden sich darüber wundern, dass sie noch nie von diesem Tier gehört haben, klärt das Kind sie auf und korrigiert den Fehler. Das Spiel ist schließlich dafür da, dass man was lernt.

Im Vorfeld der Sendung hatten viele Kritiker gemahnt, dass der Fernsehauftritt den Kindern schaden wird. Aber wenn man Eltern hat, die ihre Kinder für so eine Sendung, ein paar Hundert Euros und eine kleine Priese Ruhm "zur Verfügung stellen" (Zitat einer dieser Mütter), dann hat man wohl eh größere Probleme in seinem Leben.

Und den größten Schaden verursacht die Sendung zweifellos am Verstand des Zuschauers. Wenn es nicht sowieso schon zu spät ist...


26. Mai 2009

DAS IST WAHNSINN...


Sie glauben, dass Andersgläubige in die Hölle kommen. Sie halten nichts von der Trennung von Religion und Staat. Sie bringen ihren Kindern bei, dass die moderne Wissenschaft eine Lüge ist, die sie von Gottes wahrem Willen ablenkt.
Die Rede ist von evangelikalen Christen. Die selbst ernannten "born again"-Christen.


Der prominenteste Vertreter ist Ex-Präsident Georg Walker Bush. Der wurde durch die evangelikalische Religion von seinem Alkoholismus errettet. So ungern ich auch Drogenmissbrauch propagiere: In diesem Fall wäre es wohl besser für die Welt gewesen, wenn Georg Walker beim Johnny Walker geblieben wäre und nicht zum Walker, Texas Ranger, konvertiert hätte.

Doch auch ohne einen US-Präsidenten in ihren Reihen ist die evangelikale Bewegung erschreckend einflussreich. Mehr als ein Viertel der US-Amerikaner werden dieser Weltanschauung mittlerweile zugeordnet. In den USofA, die traditionsgemäß die Trennung von Kirche und Staat jahrhundertelang bedingungslos durchgesetzt hatten, findet sich nun Kreationismus im Fach Biologie als gleichwertige Theorie zur Evolution bereits in vielen Bundesstaaten auf dem Lehrplan. In Kansas wurde Evolution seit 1999 einige Jahre überhaupt nicht gelehrt.
Dort wo in der Schule noch Lügen wie eben die Evolution, der Urknall oder die globale Erwärmung verbreitet werden, schicken viele Evangelikale ihre Kinder gar nicht mehr in die Schule, sondern unterrichten sie zu hause.
Dort lernen sie dann, dass Homosexuelle und Abtreibungsärzte in die Hölle kommen und dass die Erde circa 5000 Jahre alt ist.

Einen Einblick in die pädagogische Welt der Evangelikalen bietet die 2006 erschienene Dokumentation "Jesus Camp" von Rachel Grady und Heidi Ewing.
Darin berichtet ein Zehnjähriger, dass er im Alter von 5 Jahren erkannt habe, dass es doch mehr im Leben geben müsse. Daher besucht er das "Jesus Camp" von Becky Fischer. Die sieht aus wie eine nette, dicke Tante, behauptet aber beispielsweise, die beste Antwort auf islamistischen Fundamentalismus sei ein noch stärkerer christlicher Fundamentalismus, denn "wir haben die Wahrheit."
Ohne die Hilfe von Jesus scheint ihr im Leben nicht viel zu gelingen, so betet sie beispielsweise für eine gute Power-Point-Präsentation.

Das klingt alles etwas negativ. Aber es gibt auch Hoffnung. So können z.B. Schwule mit Jesus Hilfe von ihrer Homosexualität geheilt werden.
Denn wer nicht von seinem sündigen "Lebensstil" wegkommt, der wird ewiglich schmoren in der Hölle (Hölle, Hölle).
Ich als Antichrist werde wohl nie verstehen, wie man Schwule so hassen kann und gleichzeitig einen Mann (Jesus) und einen HERRN so inniglich lieben kann.


Man muss nur den gesunden Menschenverstand ausschalten und mitmachen. Es gibt viel zu erleben. Unter anderem das "in Zungen reden": hört sich in etwa an wie Scatman John oder der "Ramadamadingdong-Song" auf LSD, und passiert, wenn der "heilige Geist" in seinen Körper fährt.

Doch wer so viel Spass hat, muss auch was dafür tun. Bekehren ist eine der wichtigsten Aufgaben der Wiedergeborenen. Für Jesus ist da jedes Mittel recht. Attraktive Frauen können da durchaus sexuelle Reize benutzen. Das nennt sich dann "flirty fishing". Oder man besetzt militärisch unchristliche Länder. (Komischerweise scheinen sich die Leute dort gar nicht angemessen darüber zu freuen.)
Oder man singt den Leuten Lieder vor. Man muss nur ein bisschen Hippie-Kultur klauen, sich eine Akkustikgitarre schnappen, drei Akkorde lernen und Texte schreiben, wo in jeder Zeile mindestens einmal das Wort "Jesus" auftaucht.
Überhaupt bedient man sich gerne an der sonst verhassten Popkultur, besonders in der Musik. Es gibt christlichen Rock, christlichen Pop, christlichen Heavy Metal, usw. Dutzende von US-Radiosendern spielen nichts anderes.
So lange im Text irgendwas mit Jesus vorkommt, verwandelt sich die Musik des Satans in gottgefällige. So einfach ist das. Klingt in etwa so.

Der Evangelikalismus ist den USA eine Massenbewegung. Aber auch Deutschland bleibt davon nicht verschont. In vielen der so genannten Freikirchen lernt man die selbe Sch...
äh, schöne Botschaft.

23. Mai 2009

IRRLAND (oder: Populäre Irrtümer)

Nicht alles, was allgemein als Wahrheit gilt, ist wirklich wahr.


-Kolumbus war nicht der erste Europäer in Amerika. Die Wikinger waren lange vor ihm da, allerdings Jahrhunderte später als die ersten Siedler, die "Native Americans", die über die Behringstraße gekommen waren.
Auch wussten zumindest die gebildeten Leute in Europa zu dem Zeitpunkt bereits seit anderthalb Jahrtausenden, dass die Erde eine Kugel ist.
Dennoch gab es Kritik an Kolumbus´ Vorhaben. Dieser hatte die Größe der Erde völlig falsch eingeschätzt. Wenn der Kontinent Amerika nicht existieren würde, hätte er es daher niemals bis nach Indien geschafft, sondern wäre mit seiner kompletten Crew elendig verhungert und verdurstet.
Hätte man wirklich geglaubt, die Erde sei flach, hätte Kolumbus das Projekt wohl kaum durchgekriegt. Man stelle sich nur die Verhandlungen mit potentiellen Investoren vor.
Chris K.:"Ich brauche drei große Schiffe, ein paar Dutzend Männer, was zum Essen, Rum..."
Investor: "Wozu? Du fällst doch eh von der Kante runter!"
Chris K.: "Man kanns ja mal probieren..."


-Die menschliche Zunge hat keine abgetrennten Bereiche, auf denen ausschließlich süß, bitter, salzig und sauer geschmeckt wird. Wer das nicht glaubt, kann mir das Gegenteil beweisen, indem er/sie Chillipulver auf den Süß-Bereich seiner/ihrer Zunge legt. Viel Spaß dabei!


-Menschen benutzen nicht nur zehn Prozent ihres Gehirns. Ausnahmen bestätigen die Regel.

-Lemminge begehen kein Selbstmord. Ein paar von ihnen fallen zwar tatsächlich ab und zu von Klippen, das liegt aber eher daran, dass diese nicht die hellsten Köpfe in der Lemming-Community sind.


-Der Ozean ist blau. Das liegt aber nicht allein an der Reflektion des Himmels. Auch das Wasser an sich ist blau. Allerdings so schwach, dass wir das nur wahrnehmen, wenn viel davon an einer Stelle vorhanden ist. Dann allerdings auch bei bedecktem Himmel.
Wasser, das sich in den Abfluss läuft, dreht sich immer in die gleiche Richtung, ganz egal in welcher Hemisspäre.

-Essen kurz vor dem Schlafen gehen macht nicht dicker als zu jedem anderen Zeitpunkt auch. Warum sollte es auch?

- Rasieren hat keinen Einfluss darauf, wie schnell Körperbehaarung wächst.


-Man kann sich seine Augen nicht ruinieren. Lesen im schlechten Licht führt nämlich keineswegs zu Kurzsichtigkeit. Man kann auch solange schielen wie man gerne möchte, ohne dass das so bleibt. Häufiges Masturbieren hat keinerlei Einfluss auf das Sehvermögen. Woher ich das weiß ?..
Aus wissenschaftlicher Literatur natürlich, was habt ihr denn gedacht?

18. Mai 2009

EIN CLEAR, BITTE! (oder: Scientology-Kunde)

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Außerirdische Seelen, ein Alien-Overlord namens Xenu, H-Bomben in Vulkanen...
Das Glaubenssystem von Scientology wirkt auf den ersten Blick seltsam.
Auf den zweiten auch.


Der Erfinder von Scientology trug den schönen Namen Lafayette Ronald Hubbard (oder kurz L. Ron Hubbard).
Was haben sich seine Eltern wohl dabei gedacht? Wenn man sein Kind Lafayette Ronald nennt, sollte es nicht allzu sehr verwunden, wenn aus ihm ein seltsamer Kerl wird.

Lafayette kämpfte im zweiten Weltkrieg in der US-Navy. 1943 war er Kommandant eines U-Bootes, das in eine mehrtägige, heldenhafte Schlacht gegen zwei feindliche U-Boote verwickelt war.
Einen klitztkleinen Haken gab es allerdings an der Sache: Laut US-Regierung befand sich zu der Zeit weit und breit kein einziges feindliches U-Boot in der Region...
Einen Monat später verlor er seinen Job als U-Boot-Kommandeur, weil er unerlaubt auf mexikanischem Staatsgebiet Urlaub machte. Dies war nicht die erste militärische Führungsposition, die er vergeigt hatte, und somit hatte sich seine Karriere in der Marine so gut wie erübrigt.

Mehr Erfolg hatte er danach (aber auch schon vorher) als Autor von Romanen und Kurzgeschichten, die den Genres Science-Fiction und Pulp-Fiction zugeordnet werden. Der Religionsstifter schrieb Geschichten mit Titeln wie "The Carnival of Death" oder "Man-Killers of the Air".


Im Jahre 1950 entwickelte L. Ronald ein "wissenschaftliches" System namens Dianetik, welches das Fundament von Scientology bildet und den bescheidenen Anspruch hatte, die moderne Psychologie überflüssig zu machen. Erschienen ist es erstmals in dem Magazin "Astounding Science Fiction".
Kerngedanke ist, dass in allen Menschen unsterbliche außerirdische Seelen, die Thetans, wohnen. Traumata, die die Thetans seit Millionen von Jahren erleiden mussten, "engrams", peinigen den Menschen noch heute. Die Aliens sind also nicht unter uns, sondern in uns!
Doch mit einer raffinierten Fragetechnik, dem "auditing", kann man dem Menschen helfen. Ziel ist es, den Teil des Geistes, der von den unerwünschten fremden Erinnerungen gequält wird, "reaktiver Geist" genannt, komplett zu löschen, "clear" zu sein.
Einerseits von besagten Traumata der Thetans, allerdings auch von persönlichen, wie z.B. die eigene Geburt. Das bringt enorme Vorteile. Laut Hubbard kann man dadurch beispielsweise seinen IQ um 50 Punkte erhöhen.

Bereits 1952 gründete Hubbard die erste "Church of Scientology".
Die bietet nun eine Backstory für die Thetans.
Diese haben vor langer Zeit die materielle Welt erschaffen. Wegen ihres langen Lebens in dieser haben sie allerdings leider die Erinnerung an ihren wahren Ursprung vergessen und bewohnen nun einen sterblichen Körper nach dem anderen. Wenigstens sind sie dabei weit herumgekommen: Die Erde ist nicht der erste Planet, den sie bevölkern.
Doch sie kamen nicht freiwillig auf unseren Planeten, den sie Teegeeack nannten:
Ein bösartiger, außerirdischer Chef der "galaktischen Konföderation" namens Xenu fror die Körper der Thetans vor 75 Millionen Jahren ein.
Danach schickte er Milliarden von ihnen in einem Raumschiff auf die Erde, wo er sie in Vulkanen gefangen hielt, in denen er dann auch noch Wasserstoffbomben detonieren ließ.
Doch die Seelen der Thetans entkamen, indem sie sich in Menschen versteckten, wo sie seitdem wohnen. Als ob die Leute vor 75 Mio. Jahren nicht schon genug Probleme hatten.
Sie litten beispielsweise unter Überbevölkerung: Es gab zu der Zeit etwa 178 Milliarden Menschen auf Teegeeack, die bereits Autos und Züge benutzten.
Diese Geschichte, "space opera" genannt, ist nicht etwa symbolisch zu verstehen, sondern als unumstößliche Tatsache.

In Scientology ist der "clear"-Zustand nun nicht mehr der höchste erreichbare. Über ihm gibt es diverse OT(operating thetan)-Level. Der bisher höchste ist OT VIII. Wie man diese Level erreicht, erfährt man nur als zahlendes Mitglied der "Church of Scientology". Dies ist, laut Selbstauskunft von Scientology, nötig, um unbedarfte Menschen vor Wissen zu schützen, das für Uneingeweihte potentiell gefährlich sein kann.

Laut L. Ron Hubbard selbst ist Scientology ein Business. Offen gab er zu, den Status als anerkannte Religion aus steuerrechtlichen Gründen angestrebt zu haben, was der "Church of Scientology" dann, nach jahrelangem Ringen mit der Regierung der USA, dort auch gelang.
Mit den verrückten Geschichten der etablierten Religionen kann Scientology aber definitiv mithalten.

6. Mai 2009

BACK TO THE FUTURE II (oder: Das Futur wird des Futur II Tod gewesen sein)

"Die deutsche Sprache ist ärmer", wird bemerkt worden sein, wenn das wunderschöne Futur II aus unserer Sprache verdrängt worden sein wird!

Einige Kritiker werden sich darüber gefreut haben und gesagt haben, die Sprache werde ohne das Futur II vereinfacht worden sein! Doch die Annahme, dass diese Aussage sich als richig herausgestellt haben würde, wird sich als falsch erwiesen worden haben.

Denn dann erst wird festgestellt worden sein, dass nun Handlungen, die in der Zukunft bereits Vergangenheit gewesen sind, jedoch in der Gegenwart noch Zukunft sein werden, nicht mehr sprachlich genau wiedergegeben werden können. Sagt nicht, ich werdet nicht gewarnt worden sein!

2. Mai 2009

JA, MAI! (oder: Warten auf die Revolution)

Der erste Mai ist in Deutschland der Tag der Arbeit. Allerdings arbeitet an diesem Tag fast niemand außer der Polizei. Während im ländlichen Deutschland viele ihren Kater vom in-den-Mai-tanzen auskurieren, sind in Berlin Tausende bereits erneut betrunken und auf den Straßen Kreuzbergs.
Und genauso klingen deren Forderungen...

Während man am 1. Mai gegen so ziemlich alles protestiert, was einem nicht passt, wird in der Nacht zuvor, der Walpurgisnacht, der Krawall ganz ohne Politik geprobt. Ohne Banner und ohne Parolen. Hauptsache auf die Fresse...
Um mir davon mal ein Bild zu machen, fuhr ich zum Boxhagener Platz im Friedrichshain. (Für alle Nicht-Berliner: Friedrichshain ist neben Kreuzberg wohl der linkeste Stadtteil Berlins, da brennen die Autos wie Zunder.)
Bis circa Mitternacht war so gut wie nichts los, obwohl der Platz voll war. Die Krawallmacher hatten wohl noch nicht genügend Mut gefunden/getrunken.

Irgendwann ging es dann doch los, mit ein wenig Feuer und ein paar Flaschen, die in Richtung Polizei geworfen wurden.
Was wäre wohl passiert, wenn die erst gar nicht aufgetaucht wäre? Hätten die Linken vandaliert? Wahrscheinlich, obwohl sie damit ja nur ihr eigenes Viertel zerstört hätten.
Doch viele der ganz in schwarz gekleideten Zeitgenossen denken wohl nicht sehr viel weiter als ihre Sternburg-Flasche fliegen kann.


Das zeigte sich besonders am folgenden Tag.

Zur "Revolutionären Demo am 1.Mai" am Kottbusser Tor, auch liebevoll Kotti genannt, versammelte sich so ziemlich jeder, der ein Problem hat und zu besoffen ist, um sich eine Lösung auszudenken.
Der Sündenbock ist schnell gefunden: Der Kapitalismus, der Arsch!


Natürlich sind nicht alle Idioten (allerdings erstaunlich viele) und die meisten Leute waren sowieso nicht zum demonstrieren und randalieren gekommen, sondern nur zum Zuschauen (wie ich) oder zum MyFest (Nein, das ist sicher nicht billig von MySpace abgekupfert...).
Während ich auf einem Holzgerüst direkt neben der Demo saß, bekam ich so einiges an Progandamaterial in die Hände gedrückt. So überreichte mir ein junger Mann einen Flyer von einer "marxistisch-leninistisch-maoistische Partei". Auf die Frage, warum seine Partei sich auf einen der schlimmsten Massenmörder in der Menschheitsgeschichte bezieht, nämlich Mao Zedong, guckte er zunächst nur wie ein Moped, als hätte er noch nie etwas von Maos Verbrechen gehört. Das lag aber anscheinend an seinem vorherigen Gras-Konsum, denn ein paar Momente später fiel ihm ein, das doch schon mal gehört zu haben. Allerdings sei dies natürlich eine Lüge! Man solle nicht alles glauben und sich selbst informieren.
Wie ich auf eigene Faust herausfinden kann, wieviele Menschen Mao tatsächlich auf dem Gewissen hat? Ich solle doch mal lesen, was er geschrieben hat.

Klar, warum sollte sich ein Massenmörder denn selbst nicht als solcher darstellen. Geht ja gar nicht...

(Mao hat sich übrigens niemals die Zähne geputzt. Seine Begründung:Ein Tiger putzt sich ja auch nicht die Zähne! Eine bestechende Logik.)

Noch überzeugender ist die Partei Interim Deutschland.
Die haben nur eine einzige Forderung: Ein Grundeinkommen für jeden von mindestens 1500 Euro. Und das auch noch, wie es in deren Flugblatt heißt, "inflationsbereinigt". Man muss nicht viel Ahnung von Wirtschaft haben, um zu wissen: Je mehr Geld man druckt, desto weniger ist es wert. Nennt man Inflation. Wenn man das Grundeinkommen, das ja nun weniger wert ist, nun "inflationsreinigt", also noch mehr Geld druckt, na ja...
Man kann sich denken, dass das wohl nicht klappen wird.

Aber sicherlich will die PI auch nicht einfach mehr Geld drucken, sondern hat einen genial ausgetüfftelten Plan. Nur leider verraten sie uns diesen weder auf ihren Flyern noch auf ihrer Website.


Heute, zwei Tage später, sitze ich an meinem Rechner und warte auf die versprochene Revolution. Sie muss sicherlich bald kommen, so wurde mir gesagt.
Vielleicht irgendwann nächste Woche...

27. April 2009

DAS GESETZ DER SOAP (oder: Gute Menschen rauchen nicht)

Habt ihr Lust, mal eure eigene Soap zu schreiben? Es ist eigentlich ganz einfach. Man muss nur die Gesetze des Genres kennen.

§1 Verwandschaft

Wenn neue Figuren auftauchen, sind sie höchstwahrscheinlich mit einer der bereits eingeführten Figuren verwandt.
Freilich werden sie zuvor nie erwähnt (erst ab der Folge, wo sie auftauchen).
Steigen Figuren aus der Serie aus, werden sie (außer in den ersten zwei Wochen nach dem Ausstieg) nie wieder von irgendjemandem erwähnt. Soap-Figuren haben ein schlechtes Gedächtnis.

§2 Bösewichte

Jede Soap benötigt mindestens einen Fiesling, der aus reiner Spaß an der Freude böse ist. Erkennbar sind sie an ihrem fiesen Grinsen, sobald sie wieder irgendeine Intrige ausgeheckt haben. Um ihre Verdorbenheit zu betonen werden sie oft mit Accessoires wie Kognak oder Zigarren gezeigt. Denn wer raucht, der muss ja auch ein schlechter Mensch sein...

§3 Lügen

Wenn Soap-Figuren lügen oder Geheimnisse haben, fliegt das zwangsläufig irgendwann in der näheren Zukunft auf. Doch sie versuchen es immer wieder... Wie gesagt, schlechtes Gedächtnis und so.
Die betreffende Figur, die das Geheimnis nicht erfahren sollte, tut dies auf sehr verschiedene Weise:
-Zwei andere Figuren reden darüber, die betreffende Figur steht zufällig unbemerkt hinter ihnen.
-Zwei andere Figuren reden darüber, die betreffende Figur steht zufällig unbemerkt hinter der nächsten Ecke.
-Zwei andere Figuren reden darüber, die betreffende Figur steht zufällig unbemerkt hinter einer großen Zimmerpflanze.

§4 Gefühle

Soap-Figuren sind ebenso schlechte Schauspieler wie die meisten ihrer Darsteller. Sind sie z.B. traurig, liegen sie denn ganzen Tag im Bett und weinen. Es gelingt ihnen nie, ihre Gefühle geheim zu halten.

§5 Cliffhanger

Jede Folge einer Soap endet mit einem so genannten Cliffhanger. Das ist eine Szene, die die Handlung auf die Spitze treibt, so dass man unbedingt wissen will, wie es weiter geht.
Dies sieht meistens so aus: Eine Figur erfährt etwas für sie Schockierendes, dann gibt es eine Großaufnahme des Gesichts mit dramatischer Musik. Wenn es besonders cheesy und retro aussehen soll, wird langsam auf das Gesicht gezoomt.

§6 Recap

Ein Recap ist eine Zusammenfassung von Ereignissen aus vorherigen Episoden. Dafür gibt es eigentlich eine kurze Clipshow vor dem Vorspann.
Da die Macher anscheinend dennoch befürchten, der Zuschauer sei zu dumm, um der Handlung zu folgen, gibt es auch jede Menge Recaps in Form von Dialogen.
Die Soap-Figuren sind wohl derart vergesslich, dass sie sich selber und anderen ständig die Ereignisse ihrer jüngsten Vergangenheit erzählen müssen, um sie nicht zu vergessen.

§7 Barszene

In jeder Soap, die was auf sich hält, gibt es eine Bar, in der praktischerweise alle Hauptfiguren Stammgäste sind.
Wenn eine Figur zu beschäftigt ist, um ständig in der Bar abzuhängen, kommt sie dennoch herein, bestellt etwas, bemerkt, dass sie keine Zeit hat um in der Bar zu bleiben und bezahlt das Getränk, grundsätzlich mit einem Schein.

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Zum Abschluss noch mein Lieblingsklischee, das ich aber bedauerlicherweise schon lange nicht mehr in einer Soap gesehen habe: Eine Figur bekommt einen Schlag auf den Kopf und erleidet dadurch eine Amnesie. Die Lösung: Ein weiterer Schlag auf den Kopf...

26. April 2009

KUNG-FU-JESUS (oder: Islamkunde, Teil I)

Jeder gläubige Moslem glaubt an Jesus und seine jungfräuliche Geburt.
Wenige Christen wissen das. Maria ist sogar der einzige weibliche Name, der im Koran erwähnt wird.
Die Koran-Version von Jesus (Isa ibn Maryam - Jesus, Sohn von Maria) weicht natürlich etwas von der
Bibel ab.
So kann Jesus nach seiner Geburt sofort sprechen, ist nicht der Sohn Gottes und auch nicht am Kreuz gestorben.


Kurz nachdem Maria den kleinen Jesus zur Welt gebracht hatte, fängt das Balg auch schon zu reden an.
Wie das wohl klang ?... Wahrscheinlich wie eine Art heilige Mickey-Maus.
(Allen, die sich das gerade vorgestellt haben, möchte ich sagen: Wir sehen uns in der Hölle...)
Jesus redet jedenfalls direkt mal Klartext und sagt an, wer hier Prophet ist.

Wie in der Bibel hat Jesus einige Wunder in der Trickkiste.
Bereits als Kind verwandelt er Vögel aus Ton in echte und kann somit als Begründer des beliebten Taube-aus-dem-Zylinder-Trick bezeichnet werden. Später legt er noch eins drauf und heilt Aussätzige und Blinde und lässt Tote wieder auferstehen.
Übrigens hat Jesus im Koran keinen Vater: Er ist nicht der Sohn Gottes und Josef der Zimmermann kommt gar nicht vor.

Wie im heiligen Buch der Christen wird Jesus zum Tod am Kreuz verurteilt. Doch sterben musste schließlich ein anderer an seiner Stelle, der das Pech hatte, ihm ähnlich zu sehen. Jesus fuhr dann direkt in den Himmel auf.

Die Moslems halten für ihn das Grab neben Oberprophet Mohammed in Medina bereit. Denn Jesus steht immer noch vor seinem Comeback!
Dann tötet er den Antichristen (Masih ad-Dajjal) und dessen Anhänger und verwandelt alle Menschen auf wundersame Weise in Moslems. (Vorfreude, schönste Freude...)
Der Antichrist ist übrigens praktischerweise an dem Fehlen eines seiner Augen erkennbar.

Wie genau Jesus den Antichristen umbringen wird, das wird uns wohl nur die Zeit verraten können. Geht er mit der Zeit und benutzt eine Handfeuerwaffe oder - effektvoller - einen Flammenwerfer?
Wahrscheinlich hat Jesus jedoch so was nicht nötig und beherrscht crazy martial-arts-moves.
Sollte mal irgendwer verfilmen...
Mögliche Titel: "Holy Day on Isa" oder vielleicht "Isa Age II - Judgement Day".

23. April 2009

BENJAMIN BLÜMCHEN... RETTET DEN ZOO (Folge 2 - 1977)

[Meine Honoursarbeit "Benjamin Blümchen als Hippie" als PDF.


(zum Speichern Rechtsklick und "Ziel speichern unter")]


Wer bei Benjamin Blümchen an einen (auf zwei Füßen stehenden,)
mannsgroßen Elefanten mit bunter Kleidung, aber ohne Stoßzähne denkt, und an ein unheimlich nervendes und homoerotisches Kinderpoplied ("Benjamin, wir wollen mit dir gehen. Wir lieben dich..."), der kennt nur die halbe Wahrheit.


Erst seit Anfang der 90er-Jahre wurden die Coverbilder auf den Kassetten (und später CDs) comichaft; zuvor sah er durch seinen größeren Körperumfang, seine Stoßzähne und seine Nacktheit einem echten Elefanten sehr viel ähnlicher.
(Aber seine Grauheit schien den Machern in den grellen, poppigen 90ern wohl nicht mehr angemessen.)
Bis dahin gab es auch noch ein anderes, sehr viel cooleres Titellied mit Akustikgitarre und erwachsenem Sänger. Dies ging so:

"Auf ´ner schönen, grünen Wiese liegt ein großer, grauer Berg,
Streckt die Beine in den Himmel, neben ihm da liegt ein Zwerg.
Nein, der Zwerg, das ist ja Otto! Und der Berg ein Elefant!
Der ist freundlich und kann sprechen und ist überall bekannt.
Und liegt gerne in der Sonne. Um ihn rum, da schwirren Bienchen.
(BENJAMIN:) Das bin ja ich! Benjamin Blümchen. Törööö.

Gibt es irgendwo Probleme, sei es hier, sei´s auf dem Land
Sagt ein jeder: "Na, da kenn ich einen netten Elefant."
Der muss helfen und dann klappt es und darauf ist er sehr stolz,
doch wenn er mal durch die Tür geht, splittert rechts und links das Holz.
[Dass er überhaupt durch passt.. ein afrikanischer Elefantenbulle wird durchschnittlich über 3 Meter groß! Anmerkung der Redaktion ]
Das kann kein Fuchs! Und auch kein Kaninchen...
(BENJAMIN:)Nein, das kann nur ich, Benjamin Blümchen. Töröööö!

Benjamin mag alle Leute, ja SOGAR die Polizei
[Bemerkenswert tolerant, dieser Benjamin...Anm. d. Red.]
Allen hilft er und er hat auch immer seinen Spaß dabei.
Wenn er gerade nichts zu tun hat, wohnt er vorne links im Zoo
[Wer denkt, "links" ist Zufall und hat mit Politik nichts zu tun, der kennt die früheren Folgen nicht. Anm. d. Red.]
Und er kann auch U-Bahn fahren, sprechen kann er sowieso
[Ein Elefant in der U-Bahn. Auch das sollte man sich wohl nicht bildlich vorstellen. Anm. d. Red.]
Nur eins mag er nicht...
[Was kommt jetzt bloß? Krieg? Hass? Ungerechtigkeit? Weit gefehlt... Anm. d. Red.]
Gebratene Hühnchen!
(BENJAMIN:) Nein, lieber Zuckerstückchen. Euer Benjamin Blümchen. Törööö!


In Folge 2 "Rettet den Zoo" rettet Benjamin - wenig überraschend - den Zoo. Interessant ist aber, wie er das tut.

Die Geschichte beginnt damit, dass der Gerichtsvollzieher in den Zoo kommt (Dieser wird vom gleichen Sprecher gesprochen, der später dem Sekretär Pichler dauerhaft seine Stimme leiht).
Herr Tierlieb hat bereits seit sechs Monaten die Futterrechnung nicht bezahlt und hat nun zwei Wochen Schonfrist, bis gepfändet wird.
Eigentlich sollte man denken, dass ein sprechender Elefant den Neustädter Zoo zum reichsten der Welt machen würde. Dem ist aber nicht so.
Und so muss Benjamin Kohle auftreiben.

Schon bald ergibt sich dafür auch eine gute Gelegenheit: In der U-Bahn trifft er den Geschäftsmann Ulrich Umsatz, der ihn für einen Werbespot engagiert. Benjamin soll die Klebekraft eines neuen Super-Allesklebers vorführen. Doch kurz bevor die Kameras laufen, sagt ihm Ulrich Umsatz, dass der Kleber eigentlich nichts hält und Benjamin daher lügen soll.

Dies stürzt unseren liebsten sprechenden Elefanten der Welt in eine moralische Krise. Doch er tut das Richtige und entlarvt Herrn Umsatz als Betrüger. Und da der Werbespot - ganz wie im echten Leben - live ausgestrahlt wird, kriegen das auch alle Menschen mit.

Das Geldproblem ist natürlich noch nicht gelöst und so kommt Otto auf die Idee, die weltberühmte rasende Reporterin Karla Kolumna anzurufen. Die hat dann die rettende Idee: Mit einer Zirkusshow soll zusätzlich Geld in die leeren Kassen fließen.
Dank des Auftritts von Benjamin funktioniert das auch derart gut, dass Geld für zwei Jahre Futter eingenommen wird.
Denn Benjamin führt weltexklusiv seinen Rüsselstand vor.
Dafür erhält er tosenden Applaus, während seine Fähigkeit, menschlich zu sprechen, die Leute anscheinend nicht einmal dazu bringen kann, ab und zu in den Zoo zu gehen.

Da in allen Benjamin-Blümchen-Folgen Otto zehn Jahre alt, müsste der Zoo eigentlich in keiner anderen Folge mehr Geldprobleme haben. Dem ist aber nicht so.
Und so bleibt die Frage, wie Herr Tierlieb die ganze Kohle wieder durchgebracht hat.
Die Antwort auf diese Frage, liebe Kinder, überlasse ich mal euer Fantasie...

22. April 2009

"SCHENNIEFARR, PROFEZIER MICH NICHT!" (oder: Super Nanny Review)

Die Super Nanny ist wieder da. Neue Folgen, aber altes Prinzip.
"Die Super Nanny", RTL, 22.4.2009, 20.15. Eine Fernsehkritik.


Dieses Mal geht es um eine Familie aus Berlin-Lichtenberg, die Schwierigkeiten in der Erziehung ihrer zwölfjährigen Tochter haben.
Die trägt den wunderschönen Namen Schenniefarr. Der Sprecher und die Supernanny bezeichnen sie jedoch fälschlicherweise als "Jennifer". Doch Schenniefarrs Mutter wird schon wissen, wie ihre Tochter heißt. Nicht aber, wie sie sie erziehen soll.
Bei allem Verständnis: Viele der jugendlichen Protagonisten in der Sendung sind richtige, kleine Arschlöcher. Schenniefarr ist dagegen völlig harmlos. So muss die Supernanny auch eher die ewig keifende Mutter erziehen, die einen ständigen Kampf ausfechtet: mit pädagogischer Methodik und vor allem mit der deutschen Sprache.
"Profezier mich nich!", formuliert sie oft elegant, wenn sie sich angegriffen fühlt oder, wie sie selbst sagt, wenn bei ihr "der Kragen voll ist".
Das passiert beispielsweise, wenn Bemerkungen "bis zur Gürtellinie" gehen.

Das Prinzip der Sendung ist immer das selbe. Nachdem wir einen Einblick in das vermeintliche Alltagsleben der Familie bekommen haben, (da sind wohl normalerweise aber nicht ständig Kamerateams dabei. Obwohl...) hat die Supernanny ihren großen Auftritt. Von triumphaler Musik begleitet eilt sie heldenhaft zur Hilfe, indem sie ein Kamerateam mitbringt, das alle intimen und persönlichen Details der Familie aufnimmt. Dies kann man dann zur Primetime auf RTL sehen. Bildungfernsehen also. Wir lernen die Schwächen der Familie kennen, damit wir sie auslachen und mit dem Finger auf sie zeigen können, wenn wir sie auf der Straße sehen. Eigentlich ist die Supernanny, wie der Name schon sagt, für Kindererziehung zuständig, fand aber wohl, dass die Eheprobleme der Familie der Öffentlichkeit nicht vorenthalten bleiben dürfen.
Außerdem lernen wir neue Fremdwörter. Wie Orität (ein anderes Wort für Autorität). Oder völlig neue Redewendungen: "Leck mich doch am Kopp!"
In diesem Sinne: Wers nicht gesehen hat, hats verpasst. Das ist aber nicht allzu schlimm.

21. April 2009

ALLER GUTEN DINGE... (oder: Die Rückkehr des 3D-Kinos)

Immer weniger Menschen gehen ins Kino. Fernsehen ist billiger und bequemer. Die Betreiber der US-amerikanischen Kinos sehen dieser Entwicklung mit Besorgnis zu. Die logische Konsequenz: Man muss dem Zuschauer etwas bieten, was er zu hause nicht erleben kann. Eine Technik, die zwar schon mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel hat, sich bisher noch nicht durchsetzen konnte, - das 3-D Kino - soll die Kinosäale wieder füllen.
Wir schreiben das Jahr 1952...

Heute, mehr als ein halbes Jahrhundert später, bietet sich ein ähnliches Bild. Kino in 3D, bislang eher Randerscheinung in Vergnügungsparks und einigen wenigen IMAX-Kino, soll die flachen
Bilder auf Dauer ablösen und die Leute wieder ins Kino locken.
Beim dritten Versuch soll es nun klappen.

Obwohl schon 1922 zum ersten Mal ein zahlendes Publikum einen 3D-Film in Spielfilmlänge im Kino sehen konnte - gezeigt wurde das Drama "The Power of Love" -, dauerte es bis zum Anfang der 50er Jahre, bis der Versuch unternommen wurde, das 3D-Kino zum Massenphänomen auszubauen. Grund war ein massiver und stetiger Rückgang der Kinobesuche. Mittlerweile gab es in fast jedem Haushalt ein Fernsehgerät. Die sendeten jedoch nur in schwarz-weiß.
Um einen 3D-Film zu bestaunen musste man daher ins Kino gehen, denn um aus einem Bild zwei zu machen (s. Infobox "Stereoskopie") brauchte man mindestens zwei Farben - so gut wie immer cyan und rot. Durch farbliche Filterung mittels einer Brille wurde jeweils eines der beiden Bilder für ein Auge unsichtbar. Zuvor wurde dieses Prinzip bereits in Comicheften angewendet. Im Kino war das in der Umsetzung aber ungleich aufwendiger. Man arbeitete mit zwei Projektoren, die absolut synchron zueinander laufen mussten. Bei der Reparatur von defekten Filmrollen musste deswegen absolut exakt gearbeitet werden. Zunächst funktionierte das Kalkül, mit der zusätzlichen (vorgetäuschten) Dimension wieder mehr Menschen in die Kinos zu locken, derart gut, dass man auch von der goldenen Ära des 3D-Kinos (1952-1955) spricht. Unter den erfolgreichsten Filmen dieser Periode befinden sich viele Horrorfilme (wie "House
of Wax", "The Mad Magican", beide mit Vincent Price oder "Creature from the Black Lagoon" von Tom Arnold) und Science-Fiction-Filme (beispielsweise "It Came from Outer Space", ebenfalls von Tom Arnold, oder "Cat-Women of the Moon"). Der Regisseur von "House of Wax", André de Toth, konnte sein eigenes Werk allerdings nur in 2D begutachten: Er hatte zuvor bei einem Unfall ein Auge verloren.

Doch das 3D-Kino der 50er blieb ein Trend, der sich nicht durchsetzen konnte, obwohl sogar Alfred Hitchcock in 3D drehte ("Dial M for Murder"). Seit Mitte der Fünziger verschwanden die 3D-Filme langsam wieder aus den Filmtheatern.
Und es dauerte ein Vierteljahrhundert bis das 3D-Kino zu Anfang der 1980er Jahre seine zweite Hochphase erlebte. Die Technik hatte sich weiterentwickelt - so brauchte man nur noch einen Projektor -, die Genres, auf die man setzte, blieben die selben. Horrorfilme wie "Amityville 3D", die Sequels "Friday the 13th, Part III" und "Jaws 3D" feierten Erfolge an den Kinokassen, aber auch Science-Fiction-Streifen wie "Metalstorm" oder "Parasite", Demis Moores erste
Hauptrolle. Und erneut verschwanden nach einigen erfolgreichen Monaten (und ein paar weniger erfolgreichen) die stereoskopischen Filme wieder aus den Kinos. Und wieder sollte es ein Vierteljahrhundert dauern, bis die Kinobetreiber mit Horrorfilmen und fantastischen Stoffen in 3D die Leute wieder in ihre Kinos locken wollen.
Natürlich hat sich auch die Technik weiterentwickelt. Das Verfahren, das über die nächsten Monaten großflächig in möglichst vielen Kinos Einzug erhalten soll, nennt sich Real D Cinema und arbeitet nicht mit Farbbrillen, sondern mit Polfiltern.
Ein paar Filme, die sowohl in 3D als auch in den beiden konservativen Dimensionen gezeigt wurden, liefen bereits 2007 und 2008. Zum Beispiel "Beowulf" oder der Disney-Animationsfilm "Bolt". Überhaupt befinden sich viele Animationsfilme mit computergenerierten Bildern unter den angekündigten 3D-Filmen der Zukunft. Schließlich verursachen die - ganz im Gegenteil zu Realfilmen - bei der 3D-Produktion keinen Mehraufwand. Aber auch die in 3D bewährten Genres Horror und Science-Fiction kommen wieder: Zu ersterem gehören "My Bloody Valentine 3D" und ein weiteres Sequel der "Final Destination"-Reihe, zu letzterem lassen sich z.B. die Fortsetzungen von "Ghostbusters" oder "Transformers" von Actionguru Michael Bay zählen. George Lukas plant ein Re-Release seiner "Star Wars"-Saga in 3D.
Aber auch die Hersteller von Fernsehtechnik schlafen nicht. So stellte Philips 2008 ein Gerät vor, auf dem man 3D-Filme sehen kann. Ohne Brille.

Ob 3D-Filme die Bildsprache des Kinos verändern, bleibt abzuwarten. Die bisher produzierten Titel werden auch in 2D gezeigt und müssen auch so funktionieren. Und Effekte, bei denen Gegenstände scheinbar auf die Zuschauer zufliegen sind zunächst spektakulär, nutzen sich aber schnell ab.
Im Jahre 2009 sind die meisten Filme noch flach, was das Publikum nicht allzu sehr zu stören scheint. Nach immerhin fast 90 Jahren 3D-Kino kann das wohl kaum daran liegen, dass es nicht weiß, was es verpasst.

3D-FILME IM KINO (US-PREMIEREN)
JANUAR 09: "My Bloody Valentine 3D"
MÄRZ 09: "Monsters Vs. Aliens" (Dreamworks Animations)
JUNI 2009: "Transformers: Revenge of the Fallen" (Michael Bay)
JULI 2009: "Ice Age 3D", "G-Force" (Disney Animation),
AUGUST 2009: "Final Destination: Death Trip 3D"
OKTOBER 09: "Horrorween" (Horror/Komödie)
DEZ. 2009: "Avatar" (James Cameron)
2010: "Ghostbusters III", "Shrek Goes Fourth", "Piranha 3D" (Horror), "Alice In Wonderland" (Tim Burton), "Toy Story 3"

JESUS UND DER OSTERHASE

Vor kurzem war mal wieder Ostern. Aber: Was feiern wir denn da noch mal genau?
Wir alle wissen, das alljährlich der heilige Osterhase erscheint und uns segensreiche, bemalte Hühnereier bringt. Aber war da nicht was mit Jesus?
Das wollte ich mal genauer wissen. Daher habe ich mal in der Bibel gelesen. Dabei sind mir ein paar Dinge aufgefallen.


Am Anfang war das Wort. Am Ende und zwischendrin auch. Die Bibel beginnt mit den fünf Büchern Mose, die auch Geschichtsbücher genannt werden. Und genau so sollte man sie auch verstehen: Es besteht wohl kein Zweifel, dass sich alles exakt so abgespielt hat, wie dort beschrieben, und nicht anders!


GENE(SIS)


Im ersten Buch Mose, Genesis, wird Gott als Figur eingeführt. Er ist eindeutig maskulin: Er ist der HERR. In Großbuchstaben. Klotzen und nicht kleckern ist seine Devise.
In nur sechs Tagen erschafft eine Welt, in der es auch schon alle heutige Tiere und Pflanzen gibt. Gott sah, dass es gut war. Andererseits ist es ja auch Gott, der bestimmt, was überhaupt gut oder schlecht ist.


Am Samstag war Gott eigentlich schon fertig mit der Welt. Er hatte jedoch noch Lehm übrig und entschloss sich daher, noch einen Menschen zu bauen. Alle Tieren, die sich geschlechtlich vermehren hatte Gott in zwei Versionen geschaffen: Männlich und weiblich. Macht Sinn.
Beim Menschen reichte der Lehm wohl nur für ein Exemplar.

Der nächste Tag war Sonntag und Gott beschloss, einen Ruhetag einzulegen. Er hatte ja schließlich schon sechs Tage lang gearbeitet. Andererseits waren das auch die einzigen sechs Tage in der Geschichte der Zeit, in der Gott wirklich gearbeitet hat. Danach war er nur damit beschäftigt seinen größten Fehler zu korrigieren: Den Menschen.

Seit Adam kein Lehm mehr war, beschwerte er sich unaufhörlich. Möglicherweise war Adam bereits der erste Deutsche.

Gott gab nach und erschuf eine Frau. Da kein Lehm mehr da war, schnitzte Gott sie einfach aus einer Rippe von Adam. Die erste Frau sollte, laut Genesis, Adam eine „Dienerin“ und „Gefährtin“ sein und daher „Männin“ heißen. Sehr kreativ.
Was dann passiert, ist bekannt. Die Männin isst die verbotene Frucht, dann der Mann, was dem HERRN gar nicht gefällt.
Doch Gott wusste zunächst nichts von dem Vergehen. Mit der Allwissenheit und dem Überall-gleichzeitig-sein hatte er es zu der Zeit wohl noch nicht so. Daher betrat er höchstpersönlich den Garten Eden und erblickte Adam, der sich versteckt hatte. Auf die Frage warum, sagte Adam: „Ich bin nackt, darum versteckte ich mich.“ Adam schämte sich. Aber vor wem eigentlich?

Vor seiner Frau? Vor Gott? Der wusste ja schließlich, wie Adam nackig aussah.
Gott kam Adam langsam auf die Schliche: „Wer hat dir's gesagt, daß du nackt bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot, du solltest nicht davon essen?“
Adam hatte an dieser Stelle die Möglichkeit, Verantwortung für die Taten seiner Privatdienerin zu übernehmen. Doch der erste Mann war auch der erste miese Verräter: „Das Weib, das du mir zugesellt hast, gab mir von von dem Baum, und ich aß.“
Die Disziplinarmaßnahme des alten HERRN ist hart aber fair: Keine Unsterblichkeit, kein Paradies. Die Erbsünde war erfunden. Aprospros Erben: Die Geschichte der Menschheit beginnt hier, einige kleinere Logiklöcher aufzuweisen. Zunächst gab es nur zwei Menschen: Adam und Eva.
Eva hatte laut Bibel nur zwei Kinder: Zwei Männer. Kain halbiert den Genpool, indem er seinen Bruder Abel ermordet. Er „erkannte“ dann seine Frau, wie es schön in der Bibel steht.
Nur, wo kam die her? Ist sie die Tochter der Eva, also seine Schwester? Das wäre zumindestens eine Erklärung, doch davon steht nichts im Text. Sie kriegt nicht einmal einen Namen.
Vielleicht hat Gott sie auch aus einer weiteren Rippe von Adam gebastelt. Das würde die gerade Anzahl von Rippen beim heutigen Mann erklären.
Wo kommen wir jetzt genau her? Nun, wir sind alle Nachkommen von Kains Töchtern, die sich aussuchen konnten, ob sie ihre Kinder von ihren Brüdern, ihrem Vater oder ihrem Großvater haben wollten.


Inzest kann geistige Behinderungen vorrufen. Dies würde das Verhalten der Menschen aus Sodom und Gomorrha erklären. Das waren halt die Hillbillies ihrer Zeit. Deshalb gab es dort Sex mit Tieren und – noch viel schlimmer – Homosexualität. Gott hatte also keine Wahl: Er musste alle umbringen.

Außer Noah und seiner Familie, von denen wir somit auch alle abstammen.
Die nahmen außerdem Tiere mit. Zwei von jeder Sorte.
Auf den ersten Blick war das sinnvoll, die Tiere konnten sich vermehren. Doch mit wem vermehren sich diese Nachkommen? Die Tiere haben also das selbe Inzestproblem wie wir Menschen.


Wir haben viel gelernt im ersten Buch Mose. Wenden wir uns dem 2. Buch Mose, Exodus, zu, in dem Moses zum ersten Mal persönlich auftritt.


STRAFE MUSS SEIN

Dieser Moses führt sein Volk vierzig Jahre lang durch die Wüste, von Ägypten ins heutige Israel.
Dabei lernen wir – neben Logik und Biologie – einen weiteren Feind der Bibel kennen: Die Mathematik.
Geht man nämlich davon aus, dass die Wandergruppe mit 3 km/h unterwegs war - ein langsames Tempo, aber schließlich gings ja durch die Wüste - und zehn Stunden pro Tag liefen – die hatten ja außer beten und schlafen sonst nicht viel zu tun – dann hätten sie die Gesamtstrecke (ca. 320 KM) in einer Zeit von ca 11 Tagen schaffen müssen.




Was haben die also in der restlichen Zeit getan, 39 Jahre und 11,5 Monate lang?
Von einem wichtigen Ereignis wird berichtet: Moses empfängt auf einem Berg die zehn Gebote auf Steintafeln. Während der Boss also weg ist, feiern Moses Gefolgsleute ein rauschendes Fest und tanzen um ein goldenes Kalb. Gott sieht dies, von dem Berg hat er wohl einen guten Überblick, und ist empört. Er plant zunächst, mal wieder alle zu töten, wovon ihn Moses allerdings abhalten kann.
Ein paar Tausend müssen aber schon sterben. Der HERR findet es aber anscheinend zu anstrengend, eine Sintflut durch die Wüste brausen zu lassen. Vielleicht wollte er sich aber auch einfach nicht wiederholen. Jedenfalls läßt er Moses und die anderen Partymuffel die Drecksarbeit machen und ihre Freunde und Verwandte abschlachten.


Die Moral der Geschichte: Es ist besser für einen, wenn man Gott nicht erzürnt.
Doch wie geht das? Eine ganze Menge Regeln finden sich im 3. Buch Mose, Levitikus.


So darf man beispielsweise einige Tierarten nicht verspeisen. Darunter: Schwein, Strauß, Maus, Schwan oder Uhu.
Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, der soll des Todes sterben.“ (3. Mose, 19:9)

Das scheint zwar überzogen, ist aber die Strafe für die meisten Verbrechen gegen Gott. Wie Homosexualität.
Vollstreckt wird die Strafe entweder von Gott selbst, oder aber vertretungs-weise von einem wütenden Mob.
Wenn eine Frau ihre Periode hat, sollte sie keinen Sex haben. Geschieht dies doch, sprach Gott in seiner grenzenlosen Barmherzigkeit, sollen die beiden Beteiligten „aus ihrem Volk ausgerottet werden.“


TESTAMENT ZU VERKAUFEN (NEU)


Viele Christen glauben, das neue Testament gleiche die vielen Grausamkeiten und Feindseligkeiten des alten wieder aus. Wenn man ein nues Testament hat, wozu braucht man denn noch das alte?
Doch das neue Testament ist nicht nur Botschaft der Nächstenliebe und Toleranz.

Es beginnt mit dem Evangelium nach Matthäus. (Wozu braucht man eigentlich vier Evangelien um ein unumstößliche und absolute Wahrheit zu verkünden?)


Wer nur ein wenig Ahnung von Dramaturgie hat, weiß, dass der Anfang dramaturgisch sehr wichtig ist: Er sollte den Leser fesseln, ihn neugierig machen und zum weiterlesen animieren.


Günter Grass´ Roman „Die Blechtrommel“ beginnt so: „Zugegeben: ich bin Insasse einer Heil- und Pflegeanstalt, mein Pfleger beobachtet mich, läßt mich kaum aus dem Auge“


Das erste Evangelium beginnt dagegen so: „Dies ist das Buch von der Geburt Jesu Christi, der da ist ein Sohn Davids, des Sohnes Abrahams. Abraham zeugte Isaak. Isaak zeugte Jakob. Jakob zeugte Juda und seine Brüder. Juda zeugte Perez und Serah von Thamar. Perez zeugte Hezron. Hezron zeugte Ram. Ram zeugte Amminadab. Amminadab zeugte Nahesson. Nahesson zeugte Salma. Salma zeugte Boas von der Rahab. Boas zeugte Obed von der Ruth. Obed zeugte Jesse. Jesse zeugte den König David. Der König David zeugte Salomo von dem Weib des Uria.Salomo zeugte Rehabeam. Rehabeam zeugte Abia. Abia zeugte Asa. Asa zeugte Josaphat. Josaphat zeugte Joram. Joram zeugte Usia.Usia zeugte Jotham. Jotham zeugte Ahas. Ahas zeugte Hiskia. Hiskia zeugte Manasse. Manasse zeugte Amon. Amon zeugte Josia. Josia zeugte Jechonja und seine Brüder um die Zeit der babylonischen Gefangenschaft. Nach der babylonischen Gefangenschaft zeugte Jechonja Sealthiel. Sealthiel zeugte Serubabel. Serubabel zeugte Abiud. Abiud zeugte Eliakim. Eliakim zeugte Asor. Asor zeugte Zadok. Zadok zeugte Achim. Achim zeugte Eliud. Eliud zeugte Eleasar. Eleasar zeugte Matthan. Matthan zeugte Jakob. Jakob zeugte Joseph, den Mann Marias, von welcher ist geboren Jesus, der da heißt Christus.“


Doch schon im ersten Satz verbirgt sich ein entscheidender Denkfehler: Jesus ist gar nicht mit Josef blutsverwandt! Als Christ sollte man schon so etwas von dem abenteuerlichen Konzepten der jungfräulichen Empfängnis gehört haben... Der Anfang ist also nicht nur langweilig, sondern auch unnötig.

Es folgt die bekannte Geschichte von Jesu Geburt. Die drei Waisen bringen Gold, Weihrauch und Myrrhe. Man sollte davon ausgehen, dass Weihrauch und Myrrhe früher wertvoller als heute waren. Ansonsten war der Gold bringende Waise wohl ein ziemlicher Angeber.
Gut, dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist, war ziemlich knorke von ihm. Doch im Himmel ist es ja eh viel schöner als auf der Erde in Zeiten vor Internet und Klopapier. Nach christlicher Mythologie fährt die Seele nach dem Tod in Himmel oder Höhle. Die Vorstufe zur Hölle hat der Papst vor ein paar Jahren abgeschafft. Das besondere an Jesus war seine körperliche Auferstehung.

Doch sein Leichnam verschwand erst nach drei Tagen in der Gruft (Einzige logische Erklärung: Jesus kommt zombiegleich aus dem Totenreich wieder, nur um direkt wieder vom Erdenreich Abschied zu nehmen).
Wo war Jesus´ Seele in den drei Tagen?
Schon im Himmel, den Körper vergessen?
Wozu braucht Jesus denn im Himmel überhaupt einen Körper?

Zum Angeben?

Aber all das ist unwichtig, solange jedes Jahr der heilige Osterhase kommt und uns heilige Hühnereier bringt!
Was das mit Gott und Jesus zu tun haben soll, konnte ich der Bibel leider nicht entnehmen.
Vielleicht hat sich das Gott bis zum nächsten Teil aufgespart: Testament III.

Zeit wär´s ja mal. Es sind noch viele Fragen offen.