23. April 2009

BENJAMIN BLÜMCHEN... RETTET DEN ZOO (Folge 2 - 1977)

[Meine Honoursarbeit "Benjamin Blümchen als Hippie" als PDF.


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Wer bei Benjamin Blümchen an einen (auf zwei Füßen stehenden,)
mannsgroßen Elefanten mit bunter Kleidung, aber ohne Stoßzähne denkt, und an ein unheimlich nervendes und homoerotisches Kinderpoplied ("Benjamin, wir wollen mit dir gehen. Wir lieben dich..."), der kennt nur die halbe Wahrheit.


Erst seit Anfang der 90er-Jahre wurden die Coverbilder auf den Kassetten (und später CDs) comichaft; zuvor sah er durch seinen größeren Körperumfang, seine Stoßzähne und seine Nacktheit einem echten Elefanten sehr viel ähnlicher.
(Aber seine Grauheit schien den Machern in den grellen, poppigen 90ern wohl nicht mehr angemessen.)
Bis dahin gab es auch noch ein anderes, sehr viel cooleres Titellied mit Akustikgitarre und erwachsenem Sänger. Dies ging so:

"Auf ´ner schönen, grünen Wiese liegt ein großer, grauer Berg,
Streckt die Beine in den Himmel, neben ihm da liegt ein Zwerg.
Nein, der Zwerg, das ist ja Otto! Und der Berg ein Elefant!
Der ist freundlich und kann sprechen und ist überall bekannt.
Und liegt gerne in der Sonne. Um ihn rum, da schwirren Bienchen.
(BENJAMIN:) Das bin ja ich! Benjamin Blümchen. Törööö.

Gibt es irgendwo Probleme, sei es hier, sei´s auf dem Land
Sagt ein jeder: "Na, da kenn ich einen netten Elefant."
Der muss helfen und dann klappt es und darauf ist er sehr stolz,
doch wenn er mal durch die Tür geht, splittert rechts und links das Holz.
[Dass er überhaupt durch passt.. ein afrikanischer Elefantenbulle wird durchschnittlich über 3 Meter groß! Anmerkung der Redaktion ]
Das kann kein Fuchs! Und auch kein Kaninchen...
(BENJAMIN:)Nein, das kann nur ich, Benjamin Blümchen. Töröööö!

Benjamin mag alle Leute, ja SOGAR die Polizei
[Bemerkenswert tolerant, dieser Benjamin...Anm. d. Red.]
Allen hilft er und er hat auch immer seinen Spaß dabei.
Wenn er gerade nichts zu tun hat, wohnt er vorne links im Zoo
[Wer denkt, "links" ist Zufall und hat mit Politik nichts zu tun, der kennt die früheren Folgen nicht. Anm. d. Red.]
Und er kann auch U-Bahn fahren, sprechen kann er sowieso
[Ein Elefant in der U-Bahn. Auch das sollte man sich wohl nicht bildlich vorstellen. Anm. d. Red.]
Nur eins mag er nicht...
[Was kommt jetzt bloß? Krieg? Hass? Ungerechtigkeit? Weit gefehlt... Anm. d. Red.]
Gebratene Hühnchen!
(BENJAMIN:) Nein, lieber Zuckerstückchen. Euer Benjamin Blümchen. Törööö!


In Folge 2 "Rettet den Zoo" rettet Benjamin - wenig überraschend - den Zoo. Interessant ist aber, wie er das tut.

Die Geschichte beginnt damit, dass der Gerichtsvollzieher in den Zoo kommt (Dieser wird vom gleichen Sprecher gesprochen, der später dem Sekretär Pichler dauerhaft seine Stimme leiht).
Herr Tierlieb hat bereits seit sechs Monaten die Futterrechnung nicht bezahlt und hat nun zwei Wochen Schonfrist, bis gepfändet wird.
Eigentlich sollte man denken, dass ein sprechender Elefant den Neustädter Zoo zum reichsten der Welt machen würde. Dem ist aber nicht so.
Und so muss Benjamin Kohle auftreiben.

Schon bald ergibt sich dafür auch eine gute Gelegenheit: In der U-Bahn trifft er den Geschäftsmann Ulrich Umsatz, der ihn für einen Werbespot engagiert. Benjamin soll die Klebekraft eines neuen Super-Allesklebers vorführen. Doch kurz bevor die Kameras laufen, sagt ihm Ulrich Umsatz, dass der Kleber eigentlich nichts hält und Benjamin daher lügen soll.

Dies stürzt unseren liebsten sprechenden Elefanten der Welt in eine moralische Krise. Doch er tut das Richtige und entlarvt Herrn Umsatz als Betrüger. Und da der Werbespot - ganz wie im echten Leben - live ausgestrahlt wird, kriegen das auch alle Menschen mit.

Das Geldproblem ist natürlich noch nicht gelöst und so kommt Otto auf die Idee, die weltberühmte rasende Reporterin Karla Kolumna anzurufen. Die hat dann die rettende Idee: Mit einer Zirkusshow soll zusätzlich Geld in die leeren Kassen fließen.
Dank des Auftritts von Benjamin funktioniert das auch derart gut, dass Geld für zwei Jahre Futter eingenommen wird.
Denn Benjamin führt weltexklusiv seinen Rüsselstand vor.
Dafür erhält er tosenden Applaus, während seine Fähigkeit, menschlich zu sprechen, die Leute anscheinend nicht einmal dazu bringen kann, ab und zu in den Zoo zu gehen.

Da in allen Benjamin-Blümchen-Folgen Otto zehn Jahre alt, müsste der Zoo eigentlich in keiner anderen Folge mehr Geldprobleme haben. Dem ist aber nicht so.
Und so bleibt die Frage, wie Herr Tierlieb die ganze Kohle wieder durchgebracht hat.
Die Antwort auf diese Frage, liebe Kinder, überlasse ich mal euer Fantasie...

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