9. Februar 2012

JESUS, DER UNMENSCH (Der Mythos Jesus Teil 14)


[1: Der unsichtbare Mann]  [2: Leben wie Gott in Galiläa]
[11: Variationen über ein Thema] [12: Den Tod nicht schmecken]
[13: Götter der Christenheit]

Warum Christus beim frühesten christlichen Autor Paulus nicht Jesus von Nazareth ist...




PAULUS UND SOLCHE, DIE ES GERNE WÄREN

Als früheste Aufzeichnungen über Jesus Christus gelten die Paulusbriefe. Traditionell hielt man vierzehn Briefe des neuen Testaments für die Werke von Paulus. Heutzutage werden in der Bibelforschung nur noch sieben davon Paulus zugeschrieben. Sieben Briefe werden von der  Mehrzahl der Bibelforscher als nicht von Paulus stammend angesehen, obwohl sie alle - bis auf den anonym verfassten Brief an die Hebräer -  mit dem Namen von Paulus unterschrieben sind.

"17 Der Gruß mit meiner, des Paulus, Hand. Das ist das Zeichen in allen Briefen; also schreibe ich."

(2. Thessalonicher 3:17)


"1 Paulus, ein Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Bruder Timotheus"

(Kolosser 1:1)


"1 Paulus, ein Knecht Gottes und ein Apostel Jesu Christi, nach dem Glauben der Auserwählten Gottes und der Erkenntnis der Wahrheit zur Gottseligkeit,
2
auf Hoffnung des ewigen Lebens, welches verheißen hat, der nicht lügt, Gott, vor den Zeiten der Welt"

(Titus 1:1)


"1 Derhalben ich, Paulus, der Gefangene Christi Jesu für euch Heiden,
2 wie ihr ja gehört habt von dem Amt der Gnade Gottes, die mir an euch gegeben ist"

(Epheser 3:1-2)

"1 Paulus, ein Apostel Jesu Christi nach dem Befehl Gottes, unsers Heilandes, und des HERRN Jesu Christi, der unsre Hoffnung ist"

(1. Timotheus 1:1)

"1 Paulus, ein Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes nach der Verheißung des Lebens in Christo Jesu"

(2. Timotheus 1:1)



Wenn die zum allergrößten Teil christlichen Bibelforscher eine Meinung vertreten, die Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Bibel wecken könnte, kann man davon ausgehen, dass es dafür gewichtige Gründe gibt. Und wirklich gut lässt es die Bibel nicht aussehen, dass der angebliche Paulus oft gar keiner war. Sechs der Werke des neuen Testaments stammen von einem oder mehreren Autoren, die behaupten, Paulus zu sein, es aber nicht sind.

Bibelforscher nennen das "Pseudoepigraphie" und "deuteropaulinischer Kanon" - was natürlich besser klingt als "Fälschungen" von überführten "Lügnern".




Als authentische Briefe des Paulus gelten der Brief an die Römer, der erste und zweite Brief an die Korinther, der Brief an die Galater, der Brief an die Philipper, der erste Brief an die Thessalonicher und der Brief an Philemon.
Die frühesten Briefe des Paulus lassen bereits sich auf das Ende der 40er-Jahre des ersten Jahrhunderts datieren. Wenn man an Zauberei glaubt...



THROUGH THE LOOKING-GLASS

Die frühe Datierung der Paulusbriefe basiert nicht auf harten Beweisen, sprich erhaltenen Schriftstücken aus dieser Zeit. Die Gründe für die frühe zeitliche Einordnung sind 1.) Das Buch der Apostelgeschichte 2.) Die Evangelien 3.) Wunschdenken.
Punkt 3 ist am wichtigsten, ohne ihn sind 1.) und 2.) keine guten Argumente. Doch der Reihe nach...

Das Buch der Apostelgeschichte erzählt zunächst vom Leben der Jünger Christi nach der Kreuzigung, hauptsächlich aber vom Leben des Paulus. Ob es sich dabei aber um eine verlässliche Quelle für historische Fakten handelt, sollte bestritten werden.

Denn das Werk beinhaltet folgende Erzählungen:

- Das Pfingstwunder, bei dem es Zungen auf die Jünger regnet, woraufhin diese in fremden Sprachen reden können (- das Gegenstück zu der Geschichte von der babylonischen Sprachverwirrung im Buch Genesis)

"2 Und es geschah schnell ein Brausen vom Himmel wie eines gewaltigen Windes und erfüllte das ganze Haus, da sie saßen.
3 Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeglichen unter ihnen; 
4 und sie wurden alle voll des Heiligen Geistes und fingen an, zu predigen mit anderen Zungen, nach dem der Geist ihnen gab auszusprechen. [...]
12 Sie entsetzten sich aber alle und wurden irre und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? 
 13 Die andern aber hatten's ihren Spott und sprachen: Sie sind voll süßen Weins."

(Apostelgeschichte 2:2-4,12-13)





- Der Apostel Philipus wird von einem Ort zu einem anderen teleportiert (8:39-40).

- Ein Engel hilft den Aposteln beim Gefängnisausbruch (5:19)

- Philipus vertreibt Geister, die mit großem Geschrei aus Besessenen herausfahren (8:7)

- Petrus vollbringt eine Wunderheilung an einem Gelähmten (3:4-8) und heilt mehrere Kranke dadurch, dass diese seinen Schatten berühren (5:12)

- Paulus vollbringt Wunderheilungen (19:12)

- Petrus erweckt einen Toten wieder zum Leben (9:36-40).

- Paulus erweckt einen Toten wieder zum Leben, indem er sich auf ihn legt. Er hat ihn allerdings auch zuvor persönlich zu Tode gelangweilt...

"9 Es saß aber ein Jüngling mit namen Eutychus in einem Fenster und sank in tiefen Schlaf, dieweil Paulus so lange redete, und ward vom Schlaf überwältigt und fiel hinunter vom dritten Söller und ward tot aufgehoben. 
10 Paulus aber ging hinab und legte sich auf ihn, umfing ihn und sprach: Machet kein Getümmel; denn seine Seele ist in ihm.
11 Da ging er hinauf und brach das Brot und aß und redete viel mit ihnen, bis der Tag anbrach; und also zog er aus.  
12 Sie brachten aber den Knaben lebendig und wurden nicht wenig getröstet."

(Apostelgeschichte 20:9-12)



Auf welche Zahl kommen wir, wenn wir alle unabhängigen Quellen zusammenzählen, die ebenfalls zumindest von einem einzigen dieser historischen Begebenheiten berichten - die ja vor Zeugen geschehen sein sollen? Moment, ich hol mal meinen Taschenrechner...
Null.

Jede Information aus einer historischen Quelle darf erst als gesichert gelten, wenn sie durch eine  unabhängige, zeitgenössische Quelle bestätigt wird. Das gilt ganz besonders für Texte, die offensichtlich eine ideologische Agenda haben und noch viel besondererer, wenn sie von Zauberei berichten.

Wenn aber die magischen Vorkommnisse Erfindungen des Autors sind, warum sollte man dann annehmen, dass er Skrupel gehabt hätte, biografische Informationen über Paulus zu fälschen?
Na gut, um sie zu fälschen, hätte er die korrekten Daten kennen müssen und es gibt keinen Grund, ihm dies zu unterstellen.

Zudem finden sich teilweise sehr krasse Widersprüche zwischen Informationen über Paulus in der Apostelgeschichte und den Angaben in Paulus' Briefen. So wird beispielsweise in der Apostelgeschichte beschrieben, dass Paulus sich theologische Tipps von Petrus einholt, während Paulus dies in seinen Briefen explizit abstreitet.



DON'T KNOW MUCH ABOUT HISTORY

Als zweites Hauptkriterium neben der Apostelgeschichte für die frühe Datierung der Paulus-Briefe wird in der Regel genannt, dass sie vor den Evangelien geschrieben wurden. Es wird angenommen, dass Paulus die Evangelien nicht kannte. Da er aber in der damals noch kleinen Christen-Szene eine große Nummer war, geht man davon aus, dass er sie gekannt hätte, wenn sie zu seiner Zeit bereits im Umlauf gewesen wären.

Doch wann wurden die Evangelien überhaupt geschrieben? In der Bibelforschung ist ziemlich unumstritten, dass das Markus-Evangelium das früheste der Evangelien ist. Darin wird die Zerstörung des Tempels in Jerusalem erwähnt, die 70 nach Christus stattfand.
Viele Bibel-"Forscher" nennen daher das Jahr 70 als Obergrenze für die Entstehung des Dokuments - aus dem wissenschaftlichen Grund, dass Jesus darin die Zerstörung des Tempels vorhersagt und er ja bekanntlich zaubern kann.
Wenn man wie ich nicht an Magie glaubt, dann ist aus eben diesem Grund das Werk frühestens im Jahr 70 anzusiedeln ( - mehr zur Datierung des Markus-Evangeliums in diesen Youtube-Videos).




Gehen wir mal davon aus, dass die sehr frühe Datierung der Paulusbriefe korrekt ist. Zumindest die Entstehung vor den Evangelien ist sehr plausibel, da Paulus wie wir noch sehen werden, die Evangelien tatsächlich mit größter Wahrscheinlichkeit nicht kannte und auch die Zerstörung des Tempels nicht erwähnt.
Das bedeutet, falls es einen historischen Jesus gegeben hat, könnten wir bei Paulus die zuverlässigsten Informationen über ihn erwarten. Wenn sein erster erhaltener Brief wirklich Ende der 40er geschrieben wurde, ist Jesus erst etwa zwei Jahrzehnte zuvor gekreuzigt worden, während das Ereignis bei der Entstehung des ersten Evangeliums bereits vier Jahrzehnte zurückliegt oder sogar noch länger.

Daher ist es sehr interessant, was Paulus über Jesus schreibt. Noch interessanter ist allerdings, was er alles nicht über ihn schreibt.
Folgende Dinge, die in den Evangelien zu finden sind, werden bei Paulus nicht erwähnt:

- Jesus ist der Sohn von Maria
- Joseph ist sein Adoptivvater
- Jesus' Mutter war Jungfrau
- Er ist in Bethlehem geboren
- Er ist in einem Stall geboren
- Seine Geburt fand in der Regierungszeit von Herodes statt
- Er wird bei seiner Geburt von Schäfern und Weisen aus dem Morgenland besucht
- Er wohnt in der Stadt Nazareth
- Er arbeitet als Zimmermann
- Er trifft Johannes den Täufer
- Er wird getauft
- Der Teufel versucht ihn in der Wüste
- Er  heilt Menschen
- Er erweckt Menschen von den Toten
- Er verflucht einen Feigenbaum
- Er treibt Dämonen aus
- Er vertreibt Händler aus dem Tempel
- Er läuft über das Wasser
- Er verwandelt Wasser in Wein
- Er verhindert die Steinigung einer Ehebrecherin
- Er wird transfiguriert
- Er hat 12 Jünger
- Er übergibt Petrus die Schlüssel zum Himmelreich und macht ihn zu seinem offiziellen Nachfolger
- Judas verrät ihn
- Pontius Pilatus verurteilt ihn zum Tode
- Während seiner Kreuzigung gibt es eine dreistündige Finsternis
- Nach der Kreuzigung steigen tote Heilige aus den Gräber und erscheinen vielen
- Maria Magdalena findet das leere Grab Christi
- Christi Himmelfahrt
- Die Bergpredigt
- Irgendeine andere Predigt von Jesus
- Die zahlreichen Gleichnisse, die er erzählt
- Das Vater-Unser



SHAME ON JEW

Paulus schreibt über den Sohn Gottes, nicht über den menschlichen Jesus von Nazareth, den wir aus den Evangelien kennen. Die einzigen Ereignisse aus den Evangelien, die Paulus erwähnt, sind die Kreuzigung und die Wiederauferstehung.
Bedeutet das nicht automatisch, dass Jesus eine Person der Zeitgeschichte war? Oder könnte das auch eher metaphorisch gemeint sein?

Nehmen wir doch einmal an, dass Paulus von einer historischen Person spricht. Das bedeutet ja nicht automatisch, dass es der selbe Jesus ist, von dem die Evangelien sprechen. Wann war dieser Christus, von dem Paulus schreibt, bei uns auf Erden?
Anders als in den Evangelien, in denen Jesus in der Amtszeit von Pontius Pilatus hingerichtet wird, findet man bei Paulus keine geschichtliche Einordnung der Kreuzigung. Sie könnte 100 Jahre zuvor stattgefunden haben oder 1000 - aber nicht 10.000, da war die Welt ja noch nicht erschaffen...
Nirgendwo wird angedeutet, dass Jesus gerade erst ein paar Jahre zuvor gestorben sein soll, in der Lebenszeit von Paulus (falls die frühe Datierung stimmt). Nirgendwo sagt Paulus: "Ach, übrigens, dieser Jesus, von dem ich die ganze Zeit schreibe, war vor wenigen Jahren bei uns auf der Erde und viele Menschen sind noch am Leben, die gesehen haben. wie er Wunder wirkt." Dabei könnten solche Augenzeugen für die christlichen Gemeinden, an die Paulus schreibt, nicht uninteressant sein.

Eine Ausnahme gibt es zu der Regel, dass Paulus Jesus nicht historisch einordnet: Im ersten Brief an die Thessalonicher gibt Paulus den Juden die Schuld am Tod von Christus. Juden gab es erst seit den Stammvätern im Buch Genesis, was das Ereignis geschichtlich etwas eingrenzt, aber nicht sehr.

"14 Denn ihr seid Nachfolger geworden, liebe Brüder, der Gemeinden Gottes in Judäa in Christo Jesu, weil ihr ebendasselbe erlitten habt von euren Blutsfreunden, was jene von den Juden,
15 welche auch den HERRN Jesus getötet haben und ihre eigenen Propheten und haben uns verfolgt und gefallen Gott nicht und sind allen Menschen zuwider, 
16 wehren uns, zu predigen den Heiden, damit sie selig würden, auf daß sie ihre Sünden erfüllen allewege; denn der Zorn ist schon über sie gekommen zum Ende hin. 
17 Wir aber, liebe Brüder, nachdem wir euer eine Weile beraubt gewesen sind nach dem Angesicht, nicht nach dem Herzen, haben wir desto mehr geeilt, euer Angesicht zu sehen mit großem Verlangen."

(1. Thessalonicher 2:14-17)



Es ist jedoch fraglich, ob diese Verse tatsächlich von Paulus stammen. Viele Bibelforscher sind der Meinung, dass diese Zeilen (2:15-16) später von einem anderen Autor mit einer antisemitischen Agenda in den Text eingefügt wurden.
Im Anbetracht dessen, dass unbekannte frühchristliche Autoren ganze Briefe in Paulus' Namen geschrieben haben, wäre das zumindest kein Riesenskandal.

Es gibt mehrere Gründe, die dafür sprechen, dass die Verse später eingefügt wurden - unter anderem, dass "der Zorn ist schon über sie gekommen zum Ende hin" allgemeinhin als Anspielung auf die Zerstörung des Tempels im Jahr 70 verstanden wird. Paulus' Briefe werden in der Regel früher datiert und erwähnen die Tempelzerstörung an keiner anderen Stelle.
Apropros "nicht erwähnen": Dass die Juden alle ihre Propheten getötet haben sollen, wird durch das alte Testament nicht gerade bestätigt. Dort töten sie gerade einmal keinen einzigen ihrer Propheten.

Die harsche Verurteilung der Juden ist einer der Hauptgründe, warum man die Verse nicht für authentisch hält. Keine andere Stelle in den Paulusbriefen enthält auch nur im Ansatz eine so scharfe Kritik an dem Volk der Juden, dem ja auch Paulus selbst angehört.

"1 Was haben denn die Juden für Vorteil, oder was nützt die Beschneidung?  
2 Fürwahr sehr viel. Zum ersten: ihnen ist vertraut, was Gott geredet hat. [..]
29 Oder ist Gott allein der Juden Gott? Ist er nicht auch der Heiden Gott? Ja freilich, auch der Heiden Gott.
30 Sintemal es ist ein einiger Gott, der da gerecht macht die Beschnittenen aus dem Glauben und die Unbeschnittenen durch den Glauben.
31 Wie? Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! sondern wir richten das Gesetz auf."

(Römer 3:1-2,29-31)


"25 Ich will euch nicht verhalten, liebe Brüder, dieses Geheimnis (auf daß ihr nicht stolz seid): Blindheit ist Israel zum Teil widerfahren, so lange, bis die Fülle der Heiden eingegangen sei
26 und also das ganze Israel selig werde, wie geschrieben steht: "Es wird kommen aus Zion, der da erlöse und abwende das gottlose Wesen von Jakob.
27 Und dies ist mein Testament mit ihnen, wenn ich ihre Sünden werde wegnehmen."
28 Nach dem Evangelium sind sie zwar Feinde um euretwillen; aber nach der Wahl sind sie Geliebte um der Väter willen.
29 Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen." 

(Römer 11:25-29)


"1 Liebe Brüder, meines Herzens Wunsch ist, und ich flehe auch zu Gott für Israel, daß sie selig werden.
2 Denn ich gebe ihnen das Zeugnis, daß sie eifern um Gott, aber mit Unverstand."

(Römer 10:1-2)



Die Juden werden als fehlgeleitet dargestellt, jedoch werden ihnen ausdrücklich keine bösen Absichten unterstellt. Ihr Problem ist das selbe, das alle Ungläubige haben, nämlich, dass sie nicht an Jesus glauben - nicht aber, dass sie ihn ermordet haben und aus diesem Grund den Menschen zuwider sind und Gott nicht gefallen.



WEM EHRE GEBÜHRT

Ein weiterer Grund, warum die Verse über die Juden als Christusmörder wahrscheinlich nicht von Paulus stammen: An anderen Stellen in seinen Briefen macht er nicht die Juden, sondern die "Obersten der Welt" für die Kreuzigung verantwortlich.

"6 Wovon wir aber reden, das ist dennoch Weisheit bei den Vollkommenen; nicht eine Weisheit dieser Welt, auch nicht der Obersten dieser Welt, welche vergehen.
7 Sondern wir reden von der heimlichen, verborgenen Weisheit Gottes, welche Gott verordnet hat vor der Welt zu unsrer Herrlichkeit,
8 welche keiner von den Obersten dieser Welt erkannt hat; denn so sie die erkannt hätten, hätten sie den HERRN der Herrlichkeit nicht gekreuzigt."

(1 Korinther 2:6-8)



Die "Obersten dieser Welt" - also Herrscher über die Welt: Damit können wohl beim besten Willen nicht die Juden gemeint sein. Eher noch könnte es auf die Römer passen, die zumindest den größten Teil der Paulus bekannten Welt beherrschten. Aber dies ist bloß Spekulation, bei der man den späteren Text der Evangelien auf Paulus projiziert.

Wenn Paulus wirklich glauben würde, die Römer hätten den Sohn Gottes gekreuzigt, würde er sehr wahrscheinlich weniger positiv über die römischen Autoritäten sprechen, als er das beispielsweise im Brief an die römische Gemeinde tut.

"1 Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet.
2 Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Ordnung; die aber widerstreben, werden über sich ein Urteil empfangen. 

3 Denn die Gewaltigen sind nicht den guten Werken, sondern den bösen zu fürchten. Willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit, so tue Gutes, so wirst du Lob von ihr haben.
4 Denn sie ist Gottes Dienerin dir zu gut. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe über den, der Böses tut.
5 Darum ist's not, untertan zu sein, nicht allein um der Strafe willen, sondern auch um des Gewissens willen. 
6 Derhalben müßt ihr auch Schoß geben; denn sie sind Gottes Diener, die solchen Schutz handhaben. 
7 So gebet nun jedermann, was ihr schuldig seid: Schoß, dem der Schoß gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt."

(Römer 13:1-7)


Die Ansicht, dass Unschuldige sich nicht vor der römischen Obrigkeit fürchten müssen, scheint keine weise Schlussfolgerung zu sein, wenn Paulus glauben würde, die Römer hätten Jesus Christus vor wenigen Jahren unschuldig ans Kreuz genagelt...



THE SHAPE OF THINGS TO COME

Aber wer könnte sonst gemeint sein mit "Oberste dieser Welt"? Die korrekte Übersetzung müsste eigentlich lauten: "Oberste dieses Zeitalters", "toutou aion" im Originaltext. Den selben Begriff benutzt der Autor des Epheserbriefs, Pseudo-Paulus, als er über Satans Armeen spricht.

"11 Ziehet an den Harnisch Gottes, daß ihr bestehen könnet gegen die listigen Anläufe des Teufels.
12
Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt [toutou aion], die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel."

(Epheser 6:11-12)





Die Meinung, Jesus sei von Dämonen gekreuzigt worden, findet sich auch in der "Himmelfahrt des Jesaja", einem frühchristlichen Text, der nicht in die Bibel aufgenommen wurde. Seine Bestandteile werden spätestens auf das zweite Jahrhundert datiert (die Zusammenstellung zu einem einzigen Text erfolgte später), was in die Entstehungszeit des neuen Testaments fällt und daher als Quelle dafür gesehen werden kann, was einige der Christen damals über Jesus dachten.

In dem Text (hier online) wird unter anderem eine Vision des alttestamentarischen Propheten Jesaja beschrieben, in der dieser von der Erde bis in den siebten Himmel aufsteigt. Als Tourguide fungiert ein Engel, der Jesaja auch von Jesus' zukünftigen Tod am Kreuz berichtet.

Neben der Tatsache, dass Jesus von Dämonen gekreuzigt wird, gibt es in dem Text noch einen weiteren elementaren Unterschied zum kirchlichen Verständnis der Christus-Figur: Jesus erscheint nicht als Mensch, sondern nur in menschlicher Gestalt, damit die Dämonen ihn nicht erkennen...

"15 Und das Gesicht, das er sah, war nicht von dieser Welt sondern aus der Welt, die (allem) Fleisch verborgen ist." 

(Himmelfahrt des Jesaja
6:15)

"13 es wird nämlich in den letzten Tagen der Herr, der Christus genannt werden soll, in die Welt hinabsteigen. Aber dennoch sehen sie die Throne und wissen, wem von ihnen sie gehören werden und wem die Kronen gehören werden, nachdem er hinabgestiegen und euch an Aussehen gleich geworden sein wird, und man meinen wird, er wäre Fleisch und ein Mensch.
14 Und der Gott jener Welt wird die Hand gegen seinen Sohn ausstrecken, und sie werden Hand an ihn legen und ihn kreuzigen am Holze, ohne zu wissen, wer es ist.
15 Und so wird sein Herabkommen, wie du sehen wirst, den Himmeln verborgen sein, so daß unbemerkt bleibt, wer es ist."

(Himmelfahrt des Jesaja 9:13-15 )


Jesus ist hier also nicht menschlich  - er sieht nur so aus. Diese Ansicht, die sich "Doketismus" nennt, findet man auch bei anderen frühen Christen. Erst beim Konzil von Chalcedon im Jahr 451 legte man sich offiziell auf die Sicht fest, dass Jesus vollständig Gott und vollständig Mensch ist.

Es gibt wenige Bibelstellen, die diese Sicht klar bestätigen. Um die Menschlichkeit von Jesus zu betonen, wird häufig auf Lukas 22:43-44 hingewiesen, wo Jesus kurz vor der Kreuzigung anscheinend kalte Füße bekommt und plötzlich sehr aufgeregt wird: So sehr, dass er mit dem Tod ringt, Blut schwitzt und ihn nur ein Engel trösten kann...

"41 Und er riß sich von ihnen einen Steinwurf weit und kniete nieder, betete
42
und sprach: Vater, willst du, so nehme diesen Kelch von mir, doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!
43 Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.
44
Und es kam, daß er mit dem Tode rang und betete heftiger. Es ward aber sein Schweiß wie Blutstropfen, die fielen auf die Erde."

(Lukas 22:41-44)





Der Haken an dieser Beweisführung ist, dass die Stelle nicht im Originaltext des Lukas-Evangeliums enthalten ist. In sämtlichen der frühesten erhaltenen Manuskripten fehlen die Verse 43-44, auch in der ersten annähernd vollständigen Ausgabe des neuen Testaments aus dem vierten Jahrhundert, dem Codex Vaticanus.

Haben die Leute sich da nicht gewundert, dass nach dem Vers 42 direkt der Vers 45 kommt?
Nun, die Leute damals hatten in der Regel schlechtere Mathematik-Kenntnisse. Außerdem waren die Verse zu der Zeit noch nicht nummeriert, das geschah erst im Mittelalter. Könnte auch ein Grund gewesen sein...

Auch ein paar andere Stellen aus der uns bekannten Version der Bibel fehlen in dem Codex, z.B. das heutige Ende des Markus-Evangeliums (16:9-20), sowie die berühmte Szene von Jesus und der Ehebrecherin, in der einer von Jesus bekanntesten Sprüchen vorkommt "Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein" (Johannes 7:53-8:11). Doch wer ist schon ohne Sünde? Darüber gehen die Lehrmeinungen stark auseinander...



FLESH OR FANTASY

Hielt Paulus Jesus für einen Menschen aus Fleisch und Blut, oder glaubte auch er, dass Christus sich nur als Mensch verkleidet hatte? Diese Frage zu beantworten ist ziemlich knifflig, da Paulus' Briefe manchmal das eine und manchmal das andere behaupten.
Gegen einen fleischigen Jesus sprechen zum Beispiel diese Stellen:

"5 Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war,

6 welcher, da er sich in Gottes Gestalt befand, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein;
7 sondern sich selbst entäußerte, die Gestalt eines Knechtes annahm und den Menschen ähnlich [en homoioma] wurde" 

(Philipper 2:5-7)


"3 Denn was dem Gesetz unmöglich war (sintemal es durch das Fleisch geschwächt ward), das tat Gott und sandte seinen Sohn in der Gestalt [en homoioma] des sündlichen Fleisches und der Sünde halben und verdammte die Sünde im Fleisch,
4 auf daß die Gerechtigkeit, vom Gesetz erfordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geist."

(Römer 8:3-4)


Der Ausdruck "in der Gestalt" bedeutet, (ebenso wie der Ausdruck, den Paulus benutzt, "en homoioma") dass eine Sache eine Ähnlichkeit zu einer anderen aufweist. Niemals aber, dass die eine Sache mit der anderen identisch ist.
Wenn ich beispielsweise sage: "Siehst du die Wolke dort oben in der Gestalt eines Schafes?", meine ich damit, dass eine Wolke in ihrer Form an ein Schaf erinnert. Nicht aber, dass ich Schafe durch die Luft fliegen sehe. Es sei denn, ich habe viele, viele lustige Drogen genommen...



IT'S A SIN

Paulus war der Ansicht, dass alle Menschen von Natur aus böse sind. Wegen der Missetat der allerersten Menschen kommen sämtliche Babys mit angeborener Bosheit zur Welt.

"19 Wir wissen aber, daß, was das Gesetz sagt, das sagt es denen, die unter dem Gesetz sind, auf daß aller Mund verstopft werde und alle Welt Gott schuldig sei;
20
darum daß kein Fleisch durch des Gesetzes Werke vor ihm gerecht sein kann; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde. [...] 

23 Denn es ist hier kein Unterschied: sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten"

(Römer 3:19-20,23)


"12 Derhalben, wie durch einen Menschen die Sünde ist gekommen in die Welt und der Tod durch die Sünde, und ist also der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, dieweil sie alle gesündigt haben; [...]
18 Wie nun durch eines Sünde die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch durch eines Gerechtigkeit die Rechtfertigung des Lebens über alle Menschen gekommen.
19 Denn gleichwie durch eines Menschen Ungehorsam viele Sünder geworden sind, also auch durch eines Gehorsam werden viele Gerechte."

(Römer 5:12,18-19)


"7 Denn fleischlich gesinnt sein ist wie eine Feindschaft wider Gott, sintemal das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag's auch nicht.
8 Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen."

(Römer 8:7-8)



Wenn man Paul glaubt und alles Fleisch prinzipiell verdorben ist, dann ist logischerweise auch Jesus Gammelfleisch, wenn er Mensch war.
Um diese Schlussfolgerung zu vermeiden, hat sich die katholische Kirche ein theologisches Schlupfloch gebastelt: Das Dogma von der unbefleckten Empfängnis.
Auch wenn davon kein Wort in der Bibel steht, behauptet man einfach, die Mutter von Jesus sei eine Ausnahme von der "Alles Fleisch ist böse"-Regel. Da Maria ohne Sünde geboren worden sein soll, kann sie die Sünde auch nicht auf Jesus vererben.
Was nicht passt...




Da das jedoch nicht in der Bibel steht, können sich Protestanten damit nicht herausreden. Ein Prinzip der Reformation ist nämlich "sola scriptura", allein die Schrift. Katholische Lehren, die nicht unmittelbar auf dem Bibeltext beruhen, wie die von der unbefleckten Empfängnis, ziehen daher bei den Protestanten nicht.

Doch was sagt die restliche Bibel zu dem Thema? Vertritt Paulus hier überhaupt eine Lehre, die von allen Bibelautoren akzeptiert wird?


"9 Was sagen wir denn nun? Haben wir einen Vorteil? Gar keinen. Denn wir haben droben bewiesen, daß beide, Juden und Griechen, alle unter der Sünde sind,  

10 wie denn geschrieben steht: "Da ist nicht, der gerecht sei, auch nicht einer."

(Römer 3:9-10)


Hier zitiert Paulus das alte Testament. Doch er tut das, was viele Christen Skeptikern oft reflexartig vorwerfen - egal ob es begründet ist oder nicht: Er nimmt eine Bibelstelle aus ihrem Kontext und verzerrt dabei die ursprüngliche Bedeutung.
Die zitierte Stelle bezieht sich nämlich nur auf Ungläubige, nicht wie bei Paulus auf die gesamte Menschheit. Dass der Psalm die Existenz von gerechten Menschen nicht in Frage stellt, kann man eigentlich nicht übersehen, wenn man sich die Mühe macht, zumindest die ersten fünf Zeilen des Psalms zu lesen...

"1 Ein Psalm Davids, vorzusingen. Die Toren sprechen in ihrem Herzen: Es ist kein Gott. Sie taugen nichts und sind ein Greuel mit ihrem Wesen; da ist keiner, der Gutes tue.
2 Der HERR schaut vom Himmel auf der Menschen Kinder, daß er sehe, ob jemand klug sei und nach Gott frage.
3 Aber sie sind alle abgewichen und allesamt untüchtig; da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer.  

4 Will denn der Übeltäter keiner das merken, die mein Volk fressen, daß sie sich nähren; aber den HERRN rufen sie nicht an?
5 Da fürchten sie sich; denn Gott ist bei dem Geschlecht der Gerechten."

(Psalm 14:1-5)




WHO'S BAD?

Paulus versucht seine Theorie von der Erbsünde mit der Autorität des alten Testaments zu belegen. Doch darin werden andauernd "Gerechte" erwähnt, die es doch laut Paulus eigentlich gar nicht geben dürfte...

"6 Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten; aber der Gottlosen Weg vergeht."

(Psalm 1:6)

"16 Das wenige, das ein Gerechter hat, ist besser als das große Gut vieler Gottlosen. 

17 Denn der Gottlosen Arm wird zerbrechen; aber der HERR erhält die Gerechten.
18
Der HERR kennt die Tage der Frommen, und ihr Gut wird ewiglich bleiben."

(Psalm 37:16-18)

"3 Der HERR läßt die Seele des Gerechten nicht Hunger leiden; er stößt aber weg der Gottlosen Begierde.  [...]

11 Des Gerechten Mund ist ein Brunnen des Lebens; aber den Mund der Gottlosen wird ihr Frevel überfallen. [...]
16 Der Gerechte braucht sein Gut zum Leben; aber der Gottlose braucht sein Einkommen zur Sünde. [...]
21 Des Gerechten Lippen weiden viele; aber die Narren werden an ihrer Torheit sterben. [...]

24 Was der Gottlose fürchtet, das wird ihm begegnen; und was die Gerechten begehren, wird ihnen gegeben.
25 Der Gottlose ist wie ein Wetter, das vorübergeht und nicht mehr ist; der Gerechte aber besteht ewiglich. [...]
28 Das Warten der Gerechten wird Freude werden; aber der Gottlosen Hoffnung wird verloren sein.
29 Der Weg des HERRN ist des Frommen Trotz; aber die Übeltäter sind blöde. 

30 Der Gerechte wird nimmermehr umgestoßen; aber die Gottlosen werden nicht im Lande bleiben.
31 Der Mund des Gerechten bringt Weisheit; aber die Zunge der Verkehrten wird ausgerottet.

32 Die Lippen der Gerechten lehren heilsame Dinge; aber der Gottlosen Mund ist verkehrt."

(Sprüche 10:3,11,16,21,24-25,28-32)





Da Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis über Gut und Böse gegessen haben, werden laut Paulus alle Menschen sündig geboren. Doch im Buch Genesis, dass von dieser ersten Sünde berichtet, steht kein Wort davon, dass diese Sünde vererbt wird.
Dabei werden Adam und Eva durchaus bestraft und die Strafe wird auch auf alle folgenden Generationen übertragen. Doch die Strafe ist nicht, sündig geboren zu werden, sondern schmerzhaft.

"16 Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären; und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, und er soll dein Herr sein.
17 Und zu Adam sprach er: Dieweil du hast gehorcht der Stimme deines Weibes und hast gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen, verflucht sei der Acker um deinetwillen, mit Kummer sollst du dich darauf nähren dein Leben lang.
18 Dornen und Disteln soll er dir tragen, und sollst das Kraut auf dem Felde essen.
19 Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis daß du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden."

(Genesis 3:16-19)






Auch im neuen Testament gibt es zahlreiche Gegenstimmen zu Paulus' pessimistischem Menschenbild, zum Beispiel von einer für das Christentum recht bedeutenden Figur namens Jesus Christus.

"10 Selig sind, die um Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn das Himmelreich ist ihr."

(Matthäus 5:10)


"34 Darum siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; und deren werdet ihr etliche töten und kreuzigen, und etliche werdet ihr geißeln in ihren Schulen und werdet sie verfolgen von einer Stadt zu der anderen; 
35
auf daß über euch komme all das gerechte Blut, das vergossen ist auf Erden, von dem Blut des gerechten Abel an bis auf das Blut des Zacharias, des Sohnes Berechja's, welchen ihr getötet habt zwischen dem Tempel und dem Altar."

(Matthäus 23:34-35)


"41 Wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen, der wird eines Propheten Lohn empfangen. Wer einen Gerechten aufnimmt in eines Gerechten Namen, der wird eines Gerechten Lohn empfangen."

(Matthäus 10:41)


In den anderen Briefen des neuen Testaments ist Paulus Meinung ebenfalls nicht sonderlich beliebt.

"4 Denn Gott hat die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis zur Hölle verstoßen und übergeben, daß sie zum Gericht behalten werden; 
5 und hat nicht verschont die vorige Welt, sondern bewahrte Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, selbacht und führte die Sintflut über die Welt der Gottlosen;
6 und hat die Städte Sodom und Gomorra zu Asche gemacht, umgekehrt und verdammt, damit ein Beispiel gesetzt den Gottlosen, die hernach kommen würden;
7 und hat erlöst den gerechten Lot, welchem die schändlichen Leute alles Leid taten mit ihrem unzüchtigen Wandel;
8 denn dieweil er gerecht war und unter ihnen wohnte, daß er's sehen und hören mußte, quälten sie die gerechte Seele von Tag zu Tage mit ihren ungerechten Werken. 

9 Der HERR weiß die Gottseligen aus der Versuchung zu erlösen, die Ungerechten aber zu behalten zum Tage des Gerichts, sie zu peinigen"

(2. Petrus 2:4-9)

"4 Durch den Glauben hat Abel Gott ein größeres Opfer getan denn Kain; durch welchen er Zeugnis überkommen hat, daß er gerecht sei, da Gott zeugte von seiner Gabe; und durch denselben redet er noch, wiewohl er gestorben ist. [...]
7 Durch den Glauben hat Noah Gott geehrt und die Arche zubereitet zum Heil seines Hauses, da er ein göttliches Wort empfing über das, was man noch nicht sah; und verdammte durch denselben die Welt und hat ererbt die Gerechtigkeit, die durch den Glauben kommt."


(Hebräer 11:4,7)




SOHN IM HIMMEL

Trotz einer ganzen Latte von widersprüchlichen Stellen aus der Bibel behauptet Paulus steif und fest, alles Fleisch sei generell böse. Dazu würde die Vorstellung von einem himmlischen Jesus, der nur so aussieht wie ein Mensch, aber keiner ist, ganz gut passen.

Der kanadische Historiker Earl Doherty ist der Auffassung, dass nicht nur Paulus, sondern alle Autoren der Briefe des neuen Testaments an einen solchen nicht-irdischen Jesus geglaubt haben. Für die Verse, die das Gegenteil zu sagen scheinen (z.B. Römer 5:1,1. Korinther 15:21), hat er Erklärungen. Doch um zu überprüfen, ob diese Gegenargumente plausibel sind, müsste man sehr tief in die Materie einsteigen, was unseren Rahmen hier sprengen würde. Interessierten sei Dohertys Buch "Das Jesus-Puzzle" empfohlen, sowie seine Website, auf der es ausführliche Artikel  über das Thema gibt und die englischsprachige Version von "Das Jesus-Puzzle" als kostenlosen Download.



Wir begnügen uns mit der Erkenntnis, dass Paulus' Schilderungen der Jesus-Figur vielleicht völlig, definitiv aber an vielen Stellen vom Bild abweichen, das die Evangelien von ihn zeichnen. Da stellt sich die Frage: Woher hat Paulus seine Informationen?



WER WEISS?

Laut den Evangelien hat Jesus öffentlich gepredigt und Wunder gewirkt. Es gab demnach eine ganze Reihe von Zeugen, die seine Lehren mit eigenen Ohren gehört haben. Noch näher dran an Christus waren seine Jünger.
Wenn Paulus also diese Jünger treffen würde, könnte er Berichte aus erster Hand bekommen. Außer Jesus persönlich zu treffen gibt es wohl kaum eine Möglichkeit, weniger verfälschte Informationen über das Leben von Jesus und seine Lehren zu bekommen.

Laut der Apostelgeschichte passiert genau das: Paulus trifft Petrus und andere Apostel, die ihm von Jesus erzählen. Und das nicht nur einmal. Gleich mehrere Male soll Paulus nach Jerusalem gereist sein, um die Apostel zu treffen. Nicht, weil er sowieso gerade Erledigungen in der Gegend machen muss: Paulus sucht sie allein zu dem Zweck auf, ihren Ratschlag in strittigen theologischen Fragen zu erhalten.

"1 Und etliche kamen herab von Judäa und lehrten die Brüder: Wo ihr euch nicht beschneiden lasset nach der Weise Mose's, so könnt ihr nicht selig werden.
2 Da sich nun ein Aufruhr erhob und Paulus und Barnabas einen nicht geringen Streit mit ihnen hatten, ordneten sie, daß Paulus und Barnabas und etliche andere aus ihnen hinaufzögen gen Jerusalem zu den Aposteln und Ältesten um dieser Frage willen [...]
4 Da sie aber hinkamen gen Jerusalem, wurden sie empfangen von der Gemeinde und von den Aposteln und von den Ältesten. Und sie verkündigten, wieviel Gott mit ihnen getan hatte."

(Apostelgeschichte 15:1-2,4)





In seinen Briefen widerspricht Paulus jedoch der Ansicht, er habe sein Evangelium von Petrus oder irgendeinem anderen Menschen erhalten.

"11 Ich tue euch aber kund, liebe Brüder, daß das Evangelium, das von mir gepredigt ist, nicht menschlich ist.
12 Denn ich habe es von keinem Menschen empfangen noch gelernt, sondern durch die Offenbarung Jesu Christi."

(Galater 1:11-12)





Dabei streitet Paulus nicht ab, Petrus zu kennen. Er berichtet in seinen Briefen zum Beispiel von einer Meinungsverschiedenheit mit ihm.

"11 Da aber Petrus gen Antiochien kam, widerstand ich ihm unter Augen; denn es war Klage über ihn gekommen.
12 Denn zuvor, ehe etliche von Jakobus kamen, aß er mit den Heiden; da sie aber kamen, entzog er sich und sonderte sich ab, darum daß er die aus den Juden fürchtete.
13 Und mit ihm heuchelten die andern Juden, also daß auch Barnabas verführt ward, mit ihnen zu heucheln.
14 Aber da ich sah, daß sie nicht richtig wandelten nach der Wahrheit des Evangeliums, sprach ich zu Petrus vor allen öffentlich: So du, der du ein Jude bist, heidnisch lebst und nicht jüdisch, warum zwingst du denn die Heiden, jüdisch zu leben?

15 Wir sind von Natur Juden und nicht Sünder aus den Heiden;
16 doch weil wir wissen, daß der Mensch durch des Gesetzes Werke nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesum Christum, so glauben wir auch an Christum Jesum, auf daß wir gerecht werden durch den Glauben an Christum und nicht durch des Gesetzes Werke; denn durch des Gesetzeswerke wird kein Fleisch gerecht."

(Galater 2:11-16)





Paulus kritisiert Petrus öffentlich, da dieser seiner Meinung nicht "nach der Wahrheit des Evangeliums" wandelt. Interessant, da die vier Evangelien des neuen Testaments das Gegenteil behaupten...
Würde Paulus dies auch behaupten, wenn er glauben würde, Petrus habe Jesus persönlich gekannt? Würde er Petrus nicht als größere Autorität in Glaubensfragen als sich selbst ansehen, wenn dieser einst vom Sohn Gottes die Schlüssel zum Himmelstor überreicht bekommen hätte?

"16 Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!
17 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jona's Sohn; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel.
18 Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.

19 Und ich will dir des Himmelsreichs Schlüssel geben: alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel los sein."

(Matthäus 16:16-19)





Nichts von dem, was Paulus schreibt, weist darauf hin, dass er irgendetwas von einer persönlichen Beziehungen von Petrus und Jesus wusste. Wie sich selbst nennt er Petrus einen "Apostel", einen Botschafter. Das Wort "Jünger" wird in Paulus' Briefen - und auch allen anderen Briefen des neuen Testaments - nur magere null mal verwendet.

Als Paulus Petrus wegen dessen Festhalten am jüdischen Gesetz kritisiert, könnte dieser ganz gut damit kontern, dass ihn Christus persönlich das so in seiner Bergpredigt gelehrt hat.

"1 Da er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich; und seine Jünger traten zu ihm,
2 Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: [...]
17 Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.
18 Denn ich sage euch wahrlich: Bis daß Himmel und Erde zergehe, wird nicht zergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüttel vom Gesetz, bis daß es alles geschehe." 

(Matthäus 5:17-19)


Doch alle Lehren, die von Paulus' Sicht der Dinge abweichen, sind falsch. Sagt Paulus...

"9 Wie wir jetzt gesagt haben, so sagen wir abermals: So jemand euch Evangelium predigt anders, denn das ihr empfangen habt, der sei verflucht!"

(Galater 1:9)



Petrus muss sich wegen seiner Haltung zum Gesetz von Paulus folgendes anhören: "[S]o glauben wir auch an Christum Jesum, auf daß wir gerecht werden durch den Glauben an Christum" (Galater 2:16).
Doch Petrus hätte auch noch ein oder zwei Gründe mehr gehabt an Christum Jesum zu glauben - zum Beispiel dass er mitangesehen hat, wie Jesus Menschen vom Tode auferweckt, Blinde sehend macht und über das Wasser läuft, wie eine Stimme aus dem Himmel spricht "Dies ist mein lieber Sohn", wie Jesus aus dem Reich der Toten zurückkehrt und anschließend zum Himmel fährt. Sind meiner Meinung nach auch keine schlechten Gründe.
Aber das ist eine andere Geschichte...





UND SONST SO?

Paulus hat recht eigenwillige Ansichten über Gott und die Welt. Nicht nur sein Verständnis der Jesus-Figur unterscheidet sich stark von dem der Evangelien. Auch in anderen Punkten weicht Paulus' Philosophie deutlich davon ab.
Einige Beispiele:

-- NUR DER GLAUBE ZÄHLT?

Wie können wir unsere Seele retten und ewig bei Gott leben? Was müssen wir dafür tun? "Nüscht!", meint Paulus. Solange wir den rechten Glauben haben, werden wir errettet. Werke spielen dabei keine Rolle.

"22 Ich sage aber von solcher Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesum Christum zu allen und auf alle, die da glauben.
23 Denn es ist hier kein Unterschied: sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten,
24 und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, so durch Jesum Christum geschehen ist, [...]
27 Wo bleibt nun der Ruhm? Er ist ausgeschlossen. Durch das Gesetz? Durch der Werke Gesetz? Nicht also, sondern durch des Glaubens Gesetz.

28 So halten wir nun dafür, daß der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben."

(Römer 3:22-24,27-28)



Dieses Prinzip ("Sola Fide") wird später zu einem Grundpfeiler von Luthers Lehre, aber ist auch schon zuvor eine wichtige Ansicht, die zum Beispiel von Thomas Aquinas vertreten wird, einem der einflussreichsten katholischen Theologen der letzten zwei Jahrtausende.

In der Bibel spricht sich nicht nur Paulus für diese Position aus (siehe z.B. Johannes 3:16). Allerdings gibt es  im neuen Testament auch viele Gegenmeinungen dazu. So ist der Autor des Jakobusbriefes der Ansicht, Glaube allein, ohne Werke, reiche nicht aus.

"14 Was hilfst, liebe Brüder, so jemand sagt, er habe den Glauben, und hat doch die Werke nicht? Kann auch der Glaube ihn selig machen? [...]

19 Du glaubst, daß ein einiger Gott ist? Du tust wohl daran; die Teufel glauben's auch und zittern.
20 Willst du aber erkennen, du eitler Mensch, daß der Glaube ohne Werke tot sei? [...]
24
So sehet ihr nun, daß der Mensch durch die Werke gerecht wird, nicht durch den Glauben allein."

(Jakobus 2:14,19-20,24)



Dies passt zu dem Bild, das die Evangelien zeichnen. Dort stellt Jesus viele und recht radikale Bedingungen, was man denn so alles tun müsse, um das ewige Leben zu erlangen. Der rechte Glaube ist zwar auch hier Grundbedingung, aber bei weitem nicht ausreichend.

"18 Und es fragte ihn ein Oberster und sprach: Guter Meister, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe?
19 Jesus aber sprach zu ihm: Was heißest du mich gut? Niemand ist gut denn der einige Gott.
20 Du weißt die Gebote wohl: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren."
21 Er aber sprach: Das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf.
22
Da Jesus das hörte, sprach er zu ihm: Es fehlt dir noch eins. Verkaufe alles, was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach!"

(Lukas 18:18-22)

"26
So jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein.
27
Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein."

(Lukas 14:26-27)



Bei Paulus geht das irgendwie einfacher. Ein Anruf genügt, schon ist alles geregelt.

"11 Denn die Schrift spricht: "Wer an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden."  
12 Es ist hier kein Unterschied unter Juden und Griechen; es ist aller zumal ein HERR, reich über alle, die ihn anrufen. 
13 Denn "wer den Namen des HERRN wird anrufen, soll selig werden.""

(Römer 10:11-13)



So ist das also! Oder doch nicht?..

"21
Es werden nicht alle, die zu mir sagen: HERR, HERR! ins Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.
22 Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: HERR, HERR! haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, haben wir nicht in deinem Namen Teufel ausgetrieben, und haben wir nicht in deinem Namen viele Taten getan?  

23 Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie erkannt; weichet alle von mir, ihr Übeltäter!"

(Matthäus 7:21-23)




-- OUTLAWS?

Paulus vertritt die Ansicht, Jesus habe die Gesetze des alten Testamentes außer Kraft gesetzt.

"4 Denn Christus ist des Gesetzes Ende; wer an den glaubt, der ist gerecht."

(Römer 10:4)

"24 Also ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christum, daß wir durch den Glauben gerecht würden.  

25 Nun aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister."

(Galater 3:24-25)



Diese obskure Figur aus den Evangelien mit dem Namen Jesus sieht das allerdings ganz anders...

"17 Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.
18 Denn ich sage euch wahrlich: Bis daß Himmel und Erde zergehe, wird nicht zergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüttel vom Gesetz, bis daß es alles geschehe.  
19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute also, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich."

(Matthäus 5:17-19)



-- DER GEIST IST WILLIG?

Sollen wir nun die Gesetze des alten Testaments einhalten, um Gott zu gefallen? Paulus verneint dies, doch laut Jesus heißt er dafür der Kleinste im Himmelreich.

Doch wenn Paulus und andere Autoren der Bibel recht behalten, stellt sich diese Frage gar nicht - da wir ihrer Meinung nach sowieso keine Wahl haben: Ob wir Gott gefallen oder nicht liegt nicht in unserem Einflussbereich, sondern steht schon seit Anbeginn der Zeit fest und kann daher nicht durch unser Zutun beeinflusst werden.

"16 So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.
17 Denn die Schrift sagt zum Pharao: "Ebendarum habe ich dich erweckt, daß ich an dir meine Macht erzeige, auf daß mein Name verkündigt werde in allen Landen." 
18 So erbarmt er sich nun, welches er will, und verstockt, welchen er will."

(Römer 9:16-18)


[mehr zum verstockten Herzen des Pharaos in "DER MYTHOS MOSES" (Der Mythos Jesus Teil 7)]


"28 Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. 
29 Denn welche er zuvor ersehen hat, die hat er auch verordnet, daß sie gleich sein sollten dem Ebenbilde seines Sohnes, auf daß derselbe der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.  
30 Welche er aber verordnet hat, die hat er auch berufen; welche er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht, welche er aber hat gerecht gemacht, die hat er auch herrlich gemacht."

(Römer 8:28-30)


"48 Da es aber die Heiden hörten, wurden sie froh und priesen das Wort des HERRN und wurden gläubig, wie viele ihrer zum ewigen Leben verordnet waren."

(Apostelgeschichte 13:48)


"3 Gelobet sei Gott und der Vater unsers HERRN Jesu Christi, der uns gesegnet hat mit allerlei geistlichem Segen in himmlischen Gütern durch Christum;  
4 wie er uns denn erwählt hat durch denselben, ehe der Welt Grund gelegt war, daß wir sollten sein heilig und unsträflich vor ihm in der Liebe;
5 und hat uns verordnet zur Kindschaft gegen sich selbst durch Jesum Christum nach dem Wohlgefallen seines Willens, 
6 zu Lob seiner herrlichen Gnade, durch welche er uns hat angenehm gemacht in dem Geliebten,   
7 an welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade"

(Epheser 1:3-7)



Die göttliche Vorherbestimmung des menschlichen Lebens steht zwar nicht im direkten Widerspruch zu dem, was in den Evangelien steht - wohl aber zum Gottesbild, das die meisten Christen vertreten (mit Ausnahme von Calvinisten).

So soll Gott den Menschen doch angeblich mit einem freien Willen gesegnet haben. Das ist auch die häufigste Antwort auf die Frage, warum es Böses in der Welt gibt, obwohl Gott uns doch liebt und allmächtig ist. Da der freie Wille Gott sehr wichtig sei, greife er nicht ein, nicht einmal, wenn Leute sich gegenseitig schlimme Dinge antun.

Aber es ist nicht wirklich ein freier Wille, wenn jeder Mensch als Sünder geboren wird und nur durch Gottes Gnaden gerecht werden kann - die nicht von den Taten des Menschen beeinflusst werden kann und nicht einmal durch den Glauben, sofern es nicht so vorherbestimmt ist.

Ist diese deprimierende Vorstellung wahr, erschafft Gott Menschen, von denen er weiß, dass sie für alle Ewigkeiten in der Hölle schmoren werden, ohne das sie jemals den Hauch einer Chance hatten, diesem Schicksal zu entfliehen.



-- WHAT'S LOVE GOT TO DO WITH, GOT TO DO WITH IT?

Dass wir die Sünde erben, weil einer unserer Vorfahren Mist gebaut hat, und diese Sünde nicht durch eigenes Handeln loswerden können - das ist an sich schon reichlich ungerecht.
Doch es kommt noch dicker: Anscheinend hasst uns Gott auch noch dafür, dass wir sind, wie er uns gemacht hat...

"10 Nicht allein aber ist's mit dem also, sondern auch, da Rebekka von dem einen, unserm Vater Isaak, schwanger ward:
11
ehe die Kinder geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten, auf daß der Vorsatz Gottes bestünde nach der Wahl,
12
nicht aus Verdienst der Werke, sondern aus Gnade des Berufers, ward zu ihr gesagt: "Der Ältere soll dienstbar werden dem Jüngeren",
13
wie denn geschrieben steht: "Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehaßt.""


(Römer 9:10-13)


     
Wie heißt es doch so schön in der Bibel: "Wer nicht hasst, kennt Gott nicht, denn Gott ist Hass". Oder so ähnlich...

"7 Ihr Lieben, lasset uns untereinander liebhaben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebhat, der ist von Gott geboren und kennt Gott.
8 Wer nicht liebhat, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe."

(1. Johannes 4:7-8)






-- EIN BISSCHEN FRIEDEN?

Gott ist nicht nur Liebe, sondern auch Frieden.

"33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens."

(1. Korinther 14:33)


"33 Der Gott aber des Friedens sei mit euch allen! Amen."

(Römer 15:33)



Das klingt ja fast zu schön um wahr zu sein! Also hat der Gott des Friedens seinen Sohn geschickt, damit dieser Friede sendet auf die Erde?

"34 Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert.  

35 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu erregen gegen seinen Vater und die Tochter gegen ihre Mutter und die Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter.  
36 Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein."

(Matthäus 10:34-36)



Gegen die Theorie eines pazifistischen Gottes spricht auch so ziemlich jedes Buch des alten Testaments...

"63 Und wie sich der HERR über euch zuvor freute, daß er euch Gutes täte und mehrte euch, also wird er sich über euch freuen, daß er euch umbringe und vertilge; und werdet verstört werden von dem Lande, in das du jetzt einziehst, es einzunehmen."

(Deuteronomium 28:63)

"3 Der HERR ist der rechte Kriegsmann; HERR ist sein Name"

(Exodus 15:3)




-- CUTAWAY

Der letzte Punkt, auf den ich hinweisen will, betrifft keine elementaren theologischen Fragestellungen. Aber wenn es darum geht, ein Stück von seinem Geschlechtsorgan zu amputieren, sollte man das Thema nicht verschweigen...
Wie steht es mit der Beschneidung? Die ist eigentlich laut altem Testament Pflicht für alle Anhänger Gottes.

"9 Und Gott sprach zu Abraham: So halte nun meinen Bund, du und dein Same nach dir, bei ihren Nachkommen.
10
Das ist aber mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch und deinem Samen nach dir: Alles, was männlich ist unter euch, soll beschnitten werden.
11
Ihr sollt aber die Vorhaut an eurem Fleisch beschneiden. Das soll ein Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch."

(Genesis 17:9-11)



Laut Paulus ist das bei Christen aber genau umgekehrt: Für sie ist das Nicht-Beschneiden Pflicht, sonst wirkt der Jesus nicht.

"2 Siehe, ich, Paulus, sage euch: Wo ihr euch beschneiden lasset, so nützt euch Christus nichts."

(Galater 5:2)



Ganz schön gemein, dass er dann seinen Reisegefährten Timotheus eigenhändig beschneidet...

"3 Diesen wollte Paulus mit sich ziehen lassen und nahm und beschnitt ihn um der Juden willen, die an den Orten waren; denn sie wußten alle, daß sein Vater war ein Grieche gewesen."

(Apostelgeschichte 16:3)






ST PAULI

In der Regel halten Christen Paulus für eine wichtige Persönlichkeit für die Christenheit. Doch das stimmt nicht: Paulus ist sogar zwei wichtige Persönlichkeiten für das Christentum.
Die Figur aus dem Buch der Apostelgeschichte soll zwar den selben Mann darstellen, der die Paulusbriefe geschrieben hat, ist aber so verschieden von ihm, dass als er eine völlig eigenständige literarische Figur betrachtet werden kann.

In der Apostelgeschichte ist Paulus zunächst ein junger Jude namens Saulus, der an Christenverfolgungen beteiligt ist. Kurz nach einem Treffen mit der Jerusalemer Gemeinde unter Petrus trifft Paulus auf dem Weg nach Damaskus den Geist von Jesus.

"1 Saulus aber schnaubte noch mit Drohen und Morden wider die Jünger des HERRN und ging zum Hohenpriester

2 und bat ihn um Briefe gen Damaskus an die Schulen, auf daß, so er etliche dieses Weges fände, Männer und Weiber, er sie gebunden führte gen Jerusalem.
3 Und da er auf dem Wege war und nahe an Damaskus kam, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel;

4 und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich?
5 Er aber sprach: HERR, wer bist du? Der HERR sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Es wird dir schwer werden, wider den Stachel zu lecken (d.h.: auszuschlagen).
6 Und er sprach mit Zittern und Zagen: HERR, was willst du, daß ich tun soll? Der HERR sprach zu ihm: Stehe auf und gehe in die Stadt; da wird man dir sagen, was du tun sollst.
7 Die Männer aber, die seine Gefährten waren, standen und waren erstarrt; denn sie hörten die Stimme, und sahen niemand.

8 Saulus aber richtete sich auf von der Erde; und als er seine Augen auftat, sah er niemand. Sie nahmen ihn bei der Hand und führten ihn gen Damaskus;
9 und er war drei Tage nicht sehend und aß nicht und trank nicht."

(Apostelgeschichte 9:1-9)



Jesus gibt sich Paulus zu erkennen, um ihn zu bekehren. Er hat keine direkten Anweisungen, sondern schickt ihn nur nach Damaskus. Dort erhält er weitere Instruktionen von einem Mann mit dem lustigen Namen Ananias.

Als Paulus später dem König Agrippa von seiner Begegnung mit Jesus berichtet, schmückt Paul den Text von Jesus kräftig aus und erfindet unter anderem ein Versprechen auf weitere Visionen.

"12 Über dem, da ich auch gen Damaskus reiste mit Macht und Befehl von den Hohenpriestern,
13 sah ich mitten am Tage, o König, auf dem Wege ein Licht vom Himmel, heller denn der Sonne Glanz, das mich und die mit mir reisten, umleuchtete.
14 Da wir aber alle zur Erde niederfielen, hörte ich eine Stimme reden zu mir, die sprach auf hebräisch: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Es wird dir schwer sein, wider den Stachel zu lecken.
15 Ich aber sprach: HERR, wer bist du? Er sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst; aber stehe auf und tritt auf deine Füße.

16 Denn dazu bin ich dir erschienen, daß ich dich ordne zum Diener und Zeugen des, das du gesehen hast und das ich dir noch will erscheinen lassen;
17 und ich will dich erretten von dem Volk und von den Heiden, unter welche ich dich jetzt sende,
18 aufzutun ihre Augen, daß sie sich bekehren von der Finsternis zu dem Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott, zu empfangen Vergebung der Sünden und das Erbe samt denen, die geheiligt werden durch den Glauben an mich."


(Apostelgeschichte 26:12-18)




Das ist übrigens nicht die einzige Stelle in der Bibel, in der Paulus Jesus Worte in den Mund legt, die er laut der Bibel überhaupt nicht gesagt hat.

"35 Ich habe es euch alles gezeigt, daß man also arbeiten müsse und die Schwachen aufnehmen und gedenken an das Wort des HERRN Jesus, daß er gesagt hat: "Geben ist seliger denn Nehmen!"

(Apostelgeschichte 20:35)


Klingt nett, sagt Jesus nur nirgendwo in der Bibel.

Laut der Apostelgeschichte wurde aus Saulus Paulus. Der echte Paulus verliert in seinen Briefen allerdings nirgends ein Wort über einen Namenswechsel. Auch die Schreiber der gefälschten Paulusbriefe, nennen wir sie "Falsche Pauli" oder kurz "Fauli", wissen nichts von der Legende der Namensänderung.

"Saulus" ist die lateinische Form des hebräischen Namens "Saul". Dies ist laut dem alten Testament auch der Name des ersten Königs von Israel. Gott hatte ihn dazu persönlich auserwählt, doch als Saul sich seinen Anweisungen widersetzt, fällt Gott von ihm ab und verflucht ihn [mehr dazu in DAVID - A STAR IS BORN (Helden der Bibel Teil 4A)]

Die Saulus/Paulus-Story ist das mythologische Gegenstück zu dieser Geschichte. Auch Saulus ist von Gott für Großes erwählt worden und sündigt ebenfalls massiv. Doch Jesus verlässt ihn trotz seiner Verfehlungen nicht und gibt ihn nicht auf, sondern macht ihn zu einem seiner wichtigsten Botschafter.




Laut der Apostelgeschichte bekommt Saulus nach seiner Erwählung einen neuen Namen, nämlich Paulus. Das hat große Tradition in den Bibelgeschichten. Abram wird nach seinem Bund mit Gott in "Abraham" umgetauft, Jakob wird von Gott in "Israel" umbenannt und Petrus bekommt seinen Namen, der "Fels" bedeutet, erst von Jesus und heißt zuvor Simon.

Auch sonst steht der Apostelgeschichten-Paulus, wohl nicht zufällig, stark in der Tradition der Mythologie der Evangelien. Die haben ein sehr wörtliches, wenig metaphorisches Verständnis von Jesus.
So ist auch Paulus' Begegnung mit dem Geist von Jesus auf der Straße nach Damaskus ein sehr körperliches und greifbares Ereignis - das übrigens gleich dreimal beschrieben wird (Apostelgeschichte Kapitel 9, 22, 26).

Der echte Paulus erzählt in seinen Briefen eine völlig andere Geschichte. Seine Bekehrung war keine plötzliche, physische Begegnung mit Gott, die seine Weltbild urplötzlich von Grund auf verändert hat. Vielmehr ist hier von einer Offenbarung durch ein neues Verständnis der Schrift die Rede, das Gott ihm gege hat.

"1 Paulus, ein Knecht Jesu Christi, berufen zum Apostel, ausgesondert, zu predigen das Evangelium Gottes,
2 welches er zuvor verheißen hat durch seine Propheten in der heiligen Schrift"

(Römer 1:1)


"9 Denn so du mit deinem Munde bekennst Jesum, daß er der HERR sei, und glaubst in deinem Herzen, daß ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du selig.
10 Denn so man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und so man mit dem Munde bekennt, so wird man selig.
11 Denn die Schrift spricht: "Wer an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden."" 

(Römer 10:9-11)

Das hat mit einer direkten Kommunikation mit Jesus Christus wenig zu tun. Sonst hätte er schreiben können "Jesus spricht", anstatt "die Schrift spricht" - immerhin schreibt er an eine Christengemeinde und nicht an Juden.
Paulus redet in seinen Briefen von dem "Evangelium Gottes" (Römer 1:1, 1. Thessalonicher 2:22:82:9, 2. Korinther 11:7), der frohen Botschaft nicht von, sondern über Jesus Christus.
Daher betont Paulus auch, dass er das Evangelium nicht von Menschen bekommen hat, sondern von Gott, und dass er sich allein Gott verpflichtet fühlt und keinem Menschen.

"6 Wovon wir aber reden, das ist dennoch Weisheit bei den Vollkommenen; nicht eine Weisheit dieser Welt, auch nicht der Obersten dieser Welt, welche vergehen.
7 Sondern wir reden von der heimlichen, verborgenen Weisheit Gottes, welche Gott verordnet hat vor der Welt zu unsrer Herrlichkeit,
8 welche keiner von den Obersten dieser Welt erkannt hat; denn so sie die erkannt hätten, hätten sie den HERRN der Herrlichkeit nicht gekreuzigt.
9 Sondern wie geschrieben steht: "Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben." 
10 Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit. 
11 Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als der Geist des Menschen, der in ihm ist? Also auch weiß niemand, was in Gott ist, als der Geist Gottes. 
12 Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, daß wir wissen können, was uns von Gott gegeben ist;" 

(1. Korinther 2:6-12)

"10 Predige ich denn jetzt Menschen oder Gott zu Dienst? Oder gedenke ich, Menschen gefällig zu sein? Wenn ich den Menschen noch gefällig wäre, so wäre ich Christi Knecht nicht."

(Galater 1:10)



Der Apostelgeschichten-Paulus ist da ganz anders drauf. Er wendet sich an Petrus und die anderen Apostel, um theologische Ratschläge zu erhalten und befolgt diese auch.
Der echte Paulus brüstet sich dagegen damit, Petrus mal so richtig die Meinung gesagt zu haben, nicht unter vier Augen, sondern in aller Öffentlichkeit. Das würde er wohl kaum machen, wenn Petrus -  wie in den Evangelien behauptet wird (Matthäus 16:19) - die Macht hätte, ihn in die Hölle, Hölle, Hölle zu schicken...



EASY WAY OUT

Die Briefe des Paulus als einzige Informationen über Jesus zu lesen, ohne das Bild der Evangelien darauf zu projizieren, ist extrem schwer. Der Jesus der Evangelien ist der, den wir alle kennen und lieben.
Die Evangelien und die Apostelgeschichte stehen in der Bibel immer vor den Briefen. So gut wie niemand, der zum ersten Mal die Bibel liest, liest die Briefe vor den Evangelien.
Ignorieren wir jedoch vehement alles, was wir über Jesus zu wissen glauben, ergibt sich nach der Lektüre von Paulus ein völlig anderes Bild von Jesus.




So gut wie alle christlichen Kirchen vertreten den Glauben an den Jesus aus den Evangelien. Da sollte man denken, dass dessen Lehren für ihre Religion extrem wichtig sind und sie Paulus nur zustimmen, wenn er Jesus nicht widerspricht. Doch sehr oft ist das exakte Gegenteil der Fall.
Stehen Aussagen von Jesus aus den Evangelien im Konflikt mit Paulus' Sicht der Dinge, entscheiden sich Christen in der Regel für Paulus.

Warum ist das so? Nun, befolgt man Paulus, bekommt man die selben Dinge für einen Bruchteil der Mühen.
Jesus verlangt von seinen Jüngern, ihre Familien zu verlassen, die Gebote einzuhalten, all ihr Geld den Armen zu spenden und ihre Feinde zu lieben. Um ein Christ nach Geschmack des Evangeliums-Jesus zu werden, muss man sein komplettes Leben nach seinen Lehren leben und konsequent an sich arbeiten. Man muss Christus und seinem Vorbild nachfolgen und nicht bloß an ihn glauben - und das ist natürlich anstrengend.

Bei Paulus spielen Taten keine Rolle. Hauptsache man glaubt, dann ist die Seele errettet. Wieso sollte man auch versuchen, ein guter Mensch zu werden, wenn alles Fleisch prinzipiell und ausnahmslos sündig ist und man rein gar nichts dagegen tun kann?
Das Konzept der Erbsünde ist menschenfeindlich, in der Praxis aber sehr bequem.

Paulus' Schriften widersprechen so sehr dem, was Jesus in den Evangelien sagt und tut, dass es erstaunlich ist, dass man beide in die Bibel aufgenommen hat.
Vielleicht hat man gehofft, dass keiner die Widersprüche bemerkt. Und das ist eigentlich noch sehr viel erstaunlicher: Bislang hat das im Großen und Ganzen ziemlich gut funktioniert...



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SERIE: "DER MYTHOS JESUS"




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