20. Dezember 2010

DEKONSTRUKTION (Der Mythos Jesus Teil 5)


[Teil 1: Der unsichtbare Mann]
[Teil 2: Leben wie Gott in Galiläa]
[Teil 3: Lehre/Versprechungen] [Teil 4: Auf den Schultern von Riesen] 

Das neue Testament ist schon dem Namen nach eine Fortsetzung. Und um die gesamte Bibel als einheitliche Offenbarung des selben Gottes zu etablieren, wird im neuen Testament kräftig aus dem alten zitiert.
Besonders betont werden die vielen Prophezeiungen über den kommenden Messias, die Jesus angeblich erfüllt. Damals schien das zu überzeugen - heute allerdings weniger, da die meisten Leute mittlerweile lesen können: Ein großes Problem für Verteidiger der "heiligen Schrift"...





GESETZ IST GESETZ

Das alte Testament wird in den christlichen Schriften mit verschiedenen Zielen zitiert. So benutzt Jesus in den Evangelien oft Zitate, um klarzumachen, dass das alte Testament noch immer gültiges Gesetz ist, da es von Gott stammt.
Wie in der heiteren Episode, in der Jesus die Pharisäer ermahnt, Gottes Gesetze einzuhalten und respektlose Kinder hinzurichten. Dabei zitiert er wörtlich aus der Torah (Exodus 21:17).

"9 Und er [=Jesus] sprach zu ihnen: Wohl fein habt ihr Gottes Gebote aufgehoben, auf daß ihr eure Aufsätze haltet. 
10 Denn Mose hat gesagt: "Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren," und "Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben." "

(Markus 7:9-10)


Jesus zitiert Moses' Gesetz und lässt keinen Zweifel daran, dass Gott durch dieses Gesetz spricht.
An sehr vielen Stellen im neuen Testament wird die Wichtigkeit von Gottes gesamter Schrift betont.

"14 Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und dir vertrauet ist, sintemal du weißt, von wem du gelernt hast.  
15 Und weil du von Kind auf die heilige Schrift weißt, kann dich dieselbe unterweisen zur Seligkeit durch den Glauben an Christum Jesum.
16 Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit"

(2. Timotheus 3:14-16)






GOTTES WERK UND MOSES' BEITRAG

Also müssen wir uns nur an das gesamte alte und neue Testament halten und wir befolgen Gottes Gesetze?
Nö! Das wär ja zu einfach...

Im Matthäus-Evangelium, macht Jesus eine interessante Bemerkung zum Thema Scheidung. Die ist in der Torah, die auch die christliche Bibel eröffnet (- als die "fünf Bücher Mose"), eindeutig erlaubt.
Aber seltsamerweise nicht von Gott, wie wir von Jesus erfahren...

"7 Da sprachen sie: Warum hat denn Mose geboten, einen Scheidebrief zu geben und sich von ihr zu scheiden?
 8 Er [=Jesus] sprach zu ihnen: Mose hat euch erlaubt zu scheiden von euren Weibern wegen eures Herzens Härtigkeit; von Anbeginn aber ist's nicht also gewesen. 
9 Ich sage aber euch: Wer sich von seinem Weibe scheidet (es sei denn um der Hurerei willen) und freit eine andere, der bricht die Ehe; und wer die Abgeschiedene freit, der bricht auch die Ehe."

(Matthäus 19:7-9)



Die Erlaubnis zur Scheidung war also gar nicht Gottes Idee?
Angeblich stammt dieses Gesetz nun von Moses persönlich, da das auserwählte Volk unter Härtigherzigkeit leiden musste. Dabei ist es aber keineswegs als Moses' persönliches Gebot gekennzeichnet, sondern wird wie alle anderen Gesetze der Torah Gott persönlich in den Mund gelegt (- Im fünften Buch Mose, Deuteronomium 24:1). Offensichtlich ist die einzige Möglichkeit, zwischen Gottes Gesetzen und Menschengesetzen unterscheiden zu können, wenn Gottes Sohn das persönlich klarstellt.

Anscheinend hatte Gott kein Problem damit, zuzulassen, dass sein auserwähltes Volk jahrhundertelang Gesetze befolgt, die gegen seine Überzeugung sind - weil sie fälschlicherweise glauben, die Gesetze stammten von Gott.
Und das alles wegen ihrer Herzen Härtigkeit, die Gott (warum auch immer) nicht beenden wollte oder konnte...

Jesus sagt uns nun aber, Scheidung sei Ehebruch. Die dafür im neuen Testament vorgesehene Strafe ist die Hölle (siehe z.B. Matthäus 5).

Geschiedene Juden, die sich ihr ganzes Leben lang an sämtliche Gesetze der Torah gehalten haben, im Glauben, Gottes Willen ausführen - die werden ganz schön blöd aus der Wäsche gucken, wenn sie sich in der Hölle treffen!



EVERYDAY IS LIKE SUNDAY

Der Scheidungsparagraf ist nicht die einzige Stelle in Moses' Gesetz, die laut Jesus nicht von Gott stammt und daher ungültig ist. Auch das Verbot, am Sabbat zu arbeiten, ist von gestern. Jesus arbeitet in den Evangelien des Öfteren am Sabbat und findet das völlig Okay.
Vor Jesus haben die Juden Leute dafür ermordet - in der Torah wird nämlich die Todesstrafe für Sonntagsarbeit gefordert.

"32 Als nun die Kinder Israel in der Wüste waren, fanden sie einen Mann Holz lesen am Sabbattage.
33 Und die ihn darob gefunden hatten, da er das Holz las, brachten sie ihn zu Mose und Aaron und vor die ganze Gemeinde.  

34 Und sie legten ihn gefangen; denn es war nicht klar ausgedrückt, was man mit ihm tun sollte. 
35 Der HERR aber sprach zu Mose: Der Mann soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen draußen vor dem Lager.
36 Da führte die ganze Gemeinde ihn hinaus vor das Lager und steinigten ihn, daß er starb, wie der HERR dem Mose geboten hatte.

37 Und der HERR sprach zu Mose:  
38 Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen, daß sie sich Quasten machen an den Zipfeln ihrer Kleider samt allen ihren Nachkommen, und blaue Schnüre auf die Quasten an die Zipfel tun;"

(Numeri 15:32, siehe auch Exodus 31:14, Exodus 35:2)



Dass Menschen sterben müssen wegen Gesetzen, die nicht von Gott stammen: Das kann Gott natürlich nicht auf sich sitzen lassen. So schickt er sofort (nach wenigen hundert Jahren) seinen Sohn, um den Fehler zu beseitigen.
Leider etwas zu spät für den gesteinigten Feuerholzsammler, aber Gott kann ja auch nicht immer überall sein. Schließlich war er gerade damit beschäftigt, eine Kleiderordnung für sein auserwähltes Volk und deren Nachkommen zu entwickeln - Die gilt wohl immer noch, da Jesus sie nicht außer Kraft setzt.
Und zuvor war er damit beschäftigt, die Ermordung des Feuerholzsammlers persönlich anzuordnen...

Das wirklich Erstaunliche an der Aufhebung des Sabbatgebots ist seine Begründung: Jesus zitiert nämlich das alte Testament als Beweis dafür, dass ein Gebot aus dem alten Testament ungültig ist.

Dabei hält er eine Stelle aus Kapitel 24 des Buches Levitikus für einen Anhaltspunkt, dass ein Gebot aus Kapitel 23 des Buches Levitikus nicht gildet (24:9 und 23:3).

"1 Zu der Zeit ging Jesus durch die Saat am Sabbat; und seine Jünger waren hungrig, fingen an, Ähren auszuraufen, und aßen. 
2 Da das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was sich nicht ziemt am Sabbat zu tun.   
3 Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, da ihn und die mit ihm waren, hungerte?  
4 wie er in das Gotteshaus ging und aß die Schaubrote, die ihm doch nicht ziemte zu essen noch denen, die mit ihm waren, sondern allein den Priestern?   
5 Oder habt ihr nicht gelesen im Gesetz, wie die Priester am Sabbat im Tempel den Sabbat brechen und sind doch ohne Schuld?"

(Matthäus 12:1-5)

Viele der heutigen Christen halten die zehn Gebote für zeitlose, göttliche Gesetze und werden nicht müde, dies allen zu erzählen, die es hören wollen. Und auch allen anderen.
Dabei hebt Jesus hier eines dieser zehn Gebote auf, nämlich das vierte, das damit also ganz eindeutig nicht zeitlos ist.
Was für zeitlose Gesetze, diese berühmten neun Gebote!



WAS NICHT PASST...

Nicht jedes Zitat aus dem alten Testament bezieht sich auf die alten Gesetze. Besonders beliebt sind Zitate aus den Prophetenbüchern, die angeblich Jesus Leben und Wirken exakt vorhersagen.

So erwähnt zum Beispiel der Autor des Matthäus-Evangeliums besonders häufig vermeintlich erfüllte Prophezeiungen aus den alten Schriften.
Schauen wir uns doch einmal zwei Beispiele aus den ersten zwei Kapiteln seines Evangeliums an, die von Jesus' Kindheit erzählen.

Matthäus berichtet, dass ein Engel die Geburt Jesu ankündigt. Die soll eine Prophezeiung aus dem Buch Jesaja erfüllen.

"20 Indem er aber also gedachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des HERRN im Traum und sprach: Joseph, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, dein Gemahl, zu dir zu nehmen; denn das in ihr geboren ist, das ist von dem heiligen Geist. 
21 Und sie wird einen Sohn gebären, des Namen sollst du Jesus heißen; denn er wird sein Volk selig machen von ihren Sünden.  
22 Das ist aber alles geschehen, auf daß erfüllt würde, was der HERR durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: 
23 "Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen Immanuel heißen", das ist verdolmetscht: Gott mit uns."

(Matthäus 1:20-23)



Auf den ersten Blick ist das Zitat recht getreu wiedergegeben.

"14 Darum so wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie heißen Immanuel."

(Jesaja 7:14)


Eine kleine Änderung vom Original zum Zitat - die bedeutender ist als sie scheint - ist die Korrektur von:
- ein Kind, das seine Mutter Immanuel nennen soll, wird geboren (Original)
- ein Kind, das von einer nicht definierten Gruppe Immanuel genannt wird, wird geboren (Matthäus)

In Matthäus' Version von Jesaja könnte Jesus durchaus Jesus heißen und von manchen Menschen "Immanuel" genannt werden, als eine Art Titel oder Spitzname - Auch wenn Jesus im gesamten neuen Testament kein einziges Mal von irgendwem "Immanuel" genannt wird.
Im Original-Jesaja steht aber, dass die Mutter ihren Sohn Immanuel nennen soll. Sprich: Er heißt Immanuel - und nicht Jesus.

Korrigieren wir die Verfälschung des Jesaja-Zitats, lautet die erfüllte Prophezeiung so:
- Eine Jungfrau soll einen Sohn gebären, den sie Jesus nennen soll
Damit wird folgende Prophezeiung erfüllt:
- Eine Jungfrau soll einen Sohn gebären, den sie Immanuel nennen soll.


Aber immerhin wurde die Jungfrauen-Geburt vorausgesagt, das ist doch schon mal was.
Sollte man denken....
Im hebräischen Originaltext von Jesaja wird das Wort "Alma" benutzt. Die Übersetzung in "Jungfrau" ist aber schlichtweg falsch, das Wort bedeutet "junge Frau, Mädchen".
In modernen Übersetzungen der Bibel wird das Wort "Alma" auch an allen anderen Stellen, in denen es im hebräischen Originaltext benutzt wird, mit "Mädchen" oder "junge Frau" übersetzt (z.B. Exodus 2:8, Psalm 68:26, Sprüche 30:19). Nur in der angeblichen Prophezeiung nicht, welch ein Zufall...
Zumindest in christlichen Übersetzungen: In jüdischen Übersetzungen ist hingegen von einer jungen Frau die Rede und jüdische Gelehrte weisen seit Jahrhunderten auf die Fehlübersetzung der Christen hin.

Verbessern wir die angebliche Prophezeiung also noch einmal:
- Eine Jungfrau soll einen Sohn gebären, den sie Jesus nennen soll
Damit wird folgende Prophezeiung erfüllt:
- Eine junge Frau soll einen Sohn gebären, den sie Immanuel nennen soll.

Die  übrig gebliebene Vorhersage, dass eine Frau einen Sohn gebären werde ist wohl eine nicht allzu gewagte Prognose. Doch es kommt noch dicker: In der zitierten Jesaja-Stelle geht es gar nicht um den kommenden Messias oder sonst ein Ereignis in der Zukunft.
Es ist ein Bericht über einen Krieg, der angeblich im 8. Jahrhundert vor Christus stattfand.
Die Juden, die ja immer noch auf ihren Messias warten, haben diese Passage in Jesaja auch niemals als messianische Prophezeiung verstanden.

Beeindruckend: Jesus erfüllt alle Prophezeiungen des alten Testaments - selbst die, die keine sind!



BABY, COME BACK!

Entfernt man also Fehlübersetzungen und betrachtet die angebliche Prophezeiung im Kontext, verschwinden die angeblichen Parallelen ins Nichts.

Ein weiteres Beispiel dafür finden wir ebenfalls in Matthäus' Bericht von Jesus Kindheit.
Dort fliehen Maria und Josef mit ihrem neugeborenen Sohn Jesus vor einem Tyrannen. Als sie dieses Exil in Ägypten verlassen, wird damit scheinbar eine weitere Prophezeiung erfüllt.

"13 Da sie aber hinweggezogen waren, siehe, da erschien der Engel des HERRN dem Joseph im Traum und sprach: Stehe auf und nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und flieh nach Ägyptenland und bleib allda, bis ich dir sage; denn es ist vorhanden, daß Herodes das Kindlein suche, dasselbe umzubringen.
14 Und er stand auf und nahm das Kindlein und seine Mutter zu sich bei der Nacht und entwich nach Ägyptenland. 
15 Und blieb allda bis nach dem Tod des Herodes, auf daß erfüllet würde, was der HERR durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: "Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen."

(Matthäus 2:13-14)



Doch die zitierte Stelle hat mit Jesus nichts zu tun. Es geht darin vielmehr um das Volk Israel, was man eigentlich schon erahnen kann, wenn man die andere Hälfte des zitierten Verses liest. 

"1 Da Israel jung war, hatte ich ihn lieb und rief ihn, meinen Sohn, aus Ägypten.   
2 Aber wenn man sie jetzt ruft, so wenden sie sich davon und opfern den Baalim und räuchern den Bildern. [...]
5 Sie sollen nicht wieder nach Ägyptenland kommen, sondern Assur soll nun ihr König sein; denn sie wollen sich nicht bekehren."

(Hosea 11:1-2,5)


 


Im einzigen anderen Evangelium, das von Jesus' Kindheit erzählt, dem Lukas-Evangelium, kommt die Geschichte von der Reise nach Ägypten übrigens gar nicht vor. Auch die umstrittene Prophezeiung aus dem Buch Jesaja, von der Jungfrau, die ein Kind bekommen soll, wird hier nicht erwähnt.



JACKASS

Die Zitierwut von Matthäus hat eine absurde und unfreiwillig komische Episode zur Folge.
In der alten Schrift steht geschrieben, der kommende Messias werde auf einem Esel nach Jerusalem einreiten.

"9 Frohlocke sehr, du Tochter Zion, jauchze, du Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Retter ist er, demütig und reitet auf einem Esel, auf dem Füllen der Eselin."

(Sacharja 9:9)


Leider hatte Matthäus wohl eine falsche Übersetzung dieser Stelle zur Verfügung oder hat sie falsch verstanden. Zumindest glaubt er, dass Jesus nicht auf einem Füllen (ein junger, männlicher Esel) von einer Eselin angeritten kommt, sondern auf einem Füllen und einer Eselin. Und da Matthäus glaubt, dies sei so prophezeit, reitet Jesus in seinem Bericht auch tatsächlich auf zwei Eseln gleichzeitig ein...

"6 Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte,
7 und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf und setzten ihn darauf.  

8 Aber viel Volks breitete die Kleider auf den Weg; die andern hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. 
9 Das Volk aber, das vorging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des HERRN! Hosianna in der Höhe!

(Matthäus 21:6-9)




Die anderen Evangelien berichten im Widerspruch dazu den Einritt auf nur einem Esel (Markus 11, Lukas 19 und Johannes 12).
Warum nur ein Esel? Natürlich, damit die Prophezeiung aus der alten Schrift erfüllt wird...

"14 Jesus aber fand ein Eselein und ritt darauf; wie denn geschrieben steht:
15 "Fürchte dich nicht du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt, reitend auf einem Eselsfüllen."

(Johannes 12:14-15)




WORTAKROBAT

Ein Zitat zu nehmen und etwas Entscheidenes wegzulassen ist ein im neuen Testament beliebtes Stilmittel - Genau wie einem Zitat etwas Entscheidenes hinzuzufügen.

"5 Darum, da er in die Welt kommt, spricht er: "Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; den Leib aber hast du mir bereitet.

6 Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht."
[...]
10 In diesem Willen sind wir geheiligt auf einmal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi."

(Hebräer 10:5-6,10)


Der Autor des Hebräerbriefs versucht hier zu beweisen, dass Jesus' Opferrolle schon im alten Testament angekündigt wurde. Doch die zitierte Stelle lautet anders. 

"7 Opfer und Speisopfer gefallen dir nicht; aber die Ohren hast du mir aufgetan. Du willst weder Brandopfer noch Sündopfer."

(Psalm 40:7)


Wenn man "die Ohren hast du mir aufgetan" in "den Leib aber hast du mir bereitet" ändert, klingt es doch gleich viel mehr nach Jesus. Clever!



I AM HE / AS YOU ARE HE / AS YOU ARE ME  / AND WE ARE ALL TOGETHER

Eine Prophezeiung, die im neuen Testament erwähnt wird und auch tatsächlich im alten Testament steht, ist die Ankündigung von der Wiederkehr Elias.
Elia ist einer der wichtigsten Propheten im alten Testament. Am Ende seines irdischen Lebens ist er nicht etwa gestorben wie ein gemeiner Straßenprophet - stattdessen, so berichtet die Bibel, fährt er in den Himmel.

"11 Und da sie miteinander gingen und redeten, siehe, da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen, die schieden die beiden voneinander; und Elia fuhr also im Wetter gen Himmel"

(2. Könige 2:11)




Dort wartet er auf sein Comeback, wie es im alten Testament angekündigt wird. Seine Wiederkehr ist ein wichtiges Zeichen, dass der Weltuntergang nah ist.

"21 Ihr werdet die Gottlosen zertreten; denn sie sollen Asche unter euren Füßen werden des Tages, den ich machen will, spricht der HERR Zebaoth.
 22 Gedenkt des Gesetzes Mose's, meines Knechtes, das ich ihm befohlen habe auf dem Berge Horeb an das ganze Israel samt den Geboten und Rechten.
23 Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, ehe denn da komme der große und schreckliche Tag des HERRN."


(Maleachi 3:21-23)


Da Jesus seinen Anhängern (und allen anderen, die zufällig in der Nähe herumstehen,) erzählt, das Ende der Welt stünde unmittelbar bevor, fragen die ihn, wo denn dann Elia abgeblieben sei.

"10 Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Was sagen denn die Schriftgelehrten, Elia müsse zuvor kommen?
11 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Elia soll ja zuvor kommen und alles zurechtbringen.
12 Doch ich sage euch: Es ist Elia schon gekommen, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern haben an ihm getan, was sie wollten. Also wird auch des Menschen Sohn leiden müssen von ihnen.
13 Da verstanden die Jünger, daß er von Johannes dem Täufer zu ihnen geredet hatte."

(Matthäus 17:10-13) 

"11 Wahrlich ich sage euch: Unter allen, die von Weibern geboren sind, ist nicht aufgekommen, der größer sei denn Johannes der Täufer; der aber der Kleinste ist im Himmelreich, ist größer denn er. [...]
 13 Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis auf Johannes.
14 Und (so ihr's wollt annehmen) er ist Elia, der da soll zukünftig sein. 
15 Wer Ohren hat, zu hören, der höre!"

(Matthäus 11:11-15)



Jesus' Theorie lautet also, dass Elia in den Himmel fährt und dann nach ein paar Jahrhunderten wieder auf die Erde kommt. Aber anstatt irgendjemandem von diesen erstaunlichen Ereignissen zu berichten, statt die Leute zu informieren, dass ihr Warten ein Ende hat und ihr beliebter Prophet wieder da ist, statt sie zu warnen, dass der große und schreckliche Tag des HERRN bevorsteht, zieht er in die Wüste, nennt sich Johannes und verrät niemandem seine wahre Identität.

Dass die Leute Elia in Form von Johannes dem Täufer "nicht erkannt" haben, wie Jesus auf seine gewohnte charmant-vorwurfsvolle Art feststellt, ist wohl kein Wunder. Johannes macht es den Leuten nicht gerade einfach, ihn zu erkennen.
Insbesondere, da er klar leugnet, Elia zu sein. 

"19 Und dies ist das Zeugnis des Johannes, da die Juden sandten von Jerusalem Priester und Leviten, daß sie ihn fragten: Wer bist du? [...]
21 Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elia? Er sprach: Ich bin's nicht." 

(Johannes 1:19,21)


Dass Elia überhaupt zurückkehrt ohne irgendjemandem etwas davon zu verraten, klingt seltsam, scheint aber ein damals verbreiteter Glauben zu sein. So wird auch Jesus verdächtigt, heimlich Elia zu sein.
Obwohl er das ja bestreitet und versichert, Johannes sei Elia. Aber wenn Johannes Elia ist, muss Jesus auch Johannes sein, um Elia zu sein... 

"18 Und es begab sich, da er [Jesus] allein war und betete und seine Jünger zu ihm traten, fragte er sie und sprach: Wer sagen die Leute, daß ich sei?
19 Sie antworteten und sprachen: Sie sagen, du seist Johannes der Täufer; etliche aber, du seist Elia; etliche aber, es sei der alten Propheten einer auferstanden. 

(Lukas 9:18-19, siehe auch Matthäus 16:13-16, Markus 6:14-15 und Markus 8:27-28)



WER SUCHET, DER IST DOOF

Einige wenige der im neuen Testament erwähnten Prophezeiungen sind erstaunlich präzise, selbst wenn sie aus dem Kontext gerissen wären. Wie die Vorausahnung von Jesus Heimatort. 

"23 und kam und wohnte in der Stadt die da heißt Nazareth; auf das erfüllet würde, was da gesagt ist durch die Propheten: Er soll Nazarenus heißen."

(Matthäus 2:23)



Oder die Vorhersage, dass Jesus Verräter dreißig Silberstücke erhalten wird. 

"9 Da ist erfüllt, was gesagt ist durch den Propheten Jeremia, da er spricht: "Sie haben genommen dreißig Silberlinge, damit bezahlt war der Verkaufte, welchen sie kauften von den Kindern Israel,
10 und haben sie gegeben um den Töpfersacker, wie mir der HERR befohlen hat."


(Matthäus 27:9-10)



Die Erklärung für diese wenigen eindeutigen und genauen Prophezeiungen ist jedoch einfach. Die angeblichen Zitate aus dem alten Testament sind gar keine.
Im gesamten alten Testament wird kein einziges Mal ein Nazarenus oder eine Stadt Nazareth erwähnt. Auch das Zitat über Judas findet sich nirgendwo im Buch Jeremia (oder anderswo im alten Testament).

Das folgende Zitat ist im alten Testament ebenfalls nirgends zu finden.

"38 Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von des Leibe werden Ströme des lebendigen Wassers fließen."

(Johannes 7:38)



Wenn ihr mir nicht glaubt, könnt ihr gerne die komplette Bibel lesen und die Stellen suchen.

Ich warte so lange---

...so...

--- Fertig?

Das führt uns zu einem Problem: Kennen wir nicht die komplette Bibel?
Gibt es von Gott inspirierte Bücher, die der "heilige Geist" aus unerfindlichen Gründen nicht als Bibelbücher offenbart hatte?



NOCH KLARHEITEN?

Das alte Testament der Christen entspricht in etwa dem Tanach, der hebräischen Bibel. Doch ein verbindlicher Kanon, der klarstellt, welche Bücher nun göttlich sind und welche nicht, gibt es bei den Juden erst seit 200 nach Christus. Es herrschte also zu Zeiten des neuen Testaments keine Einigung, welche Bücher Gott inspiriert hatte und welche nicht.

Als Gott in Form von Jesus auf die Erde kommt, hat er nun die perfekte Gelegenheit, endgültig und unmissverständlich zu klären, welche Gesetze von Gott gewollt sind und welche nicht.
Doch Gott entschließt sich, alles noch verwirrender zu machen. Denn Jesus behauptet: 

"17 Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.
18 Denn ich sage euch wahrlich: Bis daß Himmel und Erde zergehe, wird nicht zergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüttel vom Gesetz, bis daß es alles geschehe.  
19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute also, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich.

(Matthäus 5:17-19)


Leider verliert Jesus kein Wort darüber, was genau das Gesetz ist oder welche Propheten man befolgen muss. Die Behauptung, man müsse alle Gebote der Propheten und des "Gesetzes" (der Torah) befolgen, widerspricht auch dem völlig , was Jesus an anderen Stellen sagt, beispielsweise über die Scheidung oder das Sabbatgebot.
Ändert man keinen Buchstaben des Gesetzes ist die Scheidung nämlich ausdrücklich erlaubt und die Sonntagsarbeit mit dem Tod zu bestrafen.

Durch diesen Widerspruch ist es Christen unmöglich, sich korrekt zu verhalten. Lässt ein Gläubiger sich scheiden, handelt er perfekt im Einklang mit Jesus Worten, man solle nicht einen Buchstaben im Gesetz und den Propheten ändern, denn die Torah erlaubt ja die Scheidung.
Doch schenkt man Jesus in Matthäus 19:9 Glauben, begeht man bei einer Scheidung auch Ehebruch, welcher mit der Hölle bestraft wird.

Arbeitet man am Sonntag, hält man sich an Jesus Äußerungen und Vorbild in Matthäus 12. Allerdings bricht man das Gesetz Mose, das in diesem Fall die Todesstrafe vorsieht. Und wenn man Moses' Gesetze ignoriert, wird man der Kleinste heißen im Himmelreich. Ein Dilemma.



WHAT WOULD JESUS DO?

Viele gläubige Christen sind der Meinung, die Bibel könne ihnen in moralischen Fragen helfen, also wenn es darum geht, wie man sich am besten verhalten sollte.

Doch offensichtlich kann man nur einem Gesetz folgen, dem alten Testament oder dem neuen, da sich beide widersprechen. Man kann die Bedienung beim Bäcker sonntags spontan ermorden oder auch nicht.
Tut man es nicht, missachtet man Gottes Gebot, dass Sonntagsarbeiter ohne Gerichtsverfahren gesteinigt werden müssen, und zwar vor der ganzen Gemeinde, nicht einem Henker.
Man kann sich auch nur an eine Version des Christentums halten. Entweder man ignoriert, was Jesus an den Stellen X über das alte Testament sagt und hält sich daran, was er an den Stellen Y sagt oder umgekehrt.


Selbst wenn es möglich wäre, der kompletten Bibel zu folgen, wissen wir ja aus dem neuen Testament, dass es darin Stellen gibt, die menschliche Gesetze (z.B. von Moses) enthalten, die dem wahren Willen Gottes widersprechen.
Andererseits gibt es, sofern die im neuen Testament erwähnten Prophezeiungen nicht auch von Menschen stammen, auch göttlich inspirierte Texte, die Christen nicht in ihrer Bibel haben.
Zusätzlich gibt es Unterschiede in der Textauswahl zwischen den verschiedenen christlichen Kirchen. Katholiken haben eine andere Bibel als Protestanten - das Buch Tobit ist zum Beispiel Teil der katholischen und orthodoxen Version des alten Testaments, nicht aber in der Bibel von Protestanten und Juden zu finden.

Nun hat man als Christ die Wahl, entweder eine eigenständige Moral zu entwickeln oder einer ganz bestimmten Interpretationen einer bestimmten Bibelversion zu folgen, die zwangsweise bestimmte Stellen ignorieren muss, um zu funktionieren.



AND EATING IT TOO

Aus einem derart langen Text wie dem (unklar definierten) alten Testament kann man für beinahe jedes Ereignis einen vermeintlichen "Hinweis" finden, der vage nach einer Prophezeiung klingt - vor allem, wenn man Verse oder sogar nur Teile davon völlig neu interpretiert. Dass die angeblich erfüllten Vorhersagen entweder stark nebulös, falsch interpretiert oder schlichtweg nicht vorhanden sind, spricht nicht dafür, dass es solche Hinweise wirklich gibt.

Die Autoren des neuen Testaments hatte keine großen Schwierigkeiten, Zitate zu verändern oder zu erfinden.
Man muss sich nur in die Position eines damaligen Skeptikers begeben, der die Zitate überprüfen will. Wenn man ein "es ist gesagt" in einem solch umfangreichen Text wie dem alten Testament suchen muss, verliert man schnell die Geduld. Besonders wenn man ja nicht weiß, ob es nicht einen von Gott inspirierten Text gibt, den man nicht kennt.

Der Versuch, das Christentum als nahtlose Fortsetzung des Judentums zu verkaufen, mag zur Entstehungszeit dieser neuen Religion ein großer Vorteil gewesen sein. So musste man die Leute nicht davon überzeugen, dass ihre verrückten, religiösen Vorstellungen falsch sind, sondern nur, dass sie unvollständig sind.
Doch das Christentum schießt sich mit dieser Masche langfristig selbst in den Fuß. Denn studiert man das gesamte alte und neue Testament im Zusammenhang, (was mit heutigen Methoden anders als früher ohne Weiteres möglich ist,) entsteht ein elementares Problem für das Christentum.

Dadurch dass man zwei Sachen auf einmal wollte - nämlich das alte Gesetz als göttliche Autorität beibehalten und gleichzeitig neue, widersprüchliche Gesetze aufstellen - hat man ein riesiges Paradoxon erschaffen.
Denn nun werden Jesus zwei Aussagen in den Mund gelegt, die sich eindeutig widersprechen:
- Man darf nicht einen einzigen Buchstaben des Gesetzes ändern
- Man soll bestimmte Passagen, die Jesus nicht gefallen, einfach ignorieren.

Angeblich sind Teile von Moses Gesetz gar nicht von Gott und widersprechen sogar Gottes Willen (wie im Fall von Scheidungen). Doch außer Jesus Behauptungen werden keine nachvollziehbaren Kriterien aufgestellt, wie wir unterscheiden können zwischen den göttlichen und den menschlichen Gesetzen, den göttlich inspirierten Texten und den uninspirierten.



ALL INCLUSIVE

Jesus hält das wohl nicht für nötig. Schließlich bittet er seinen Papa, alle Christen sollten sich doch bitteschön immer in allen Themen einig sein. 

"20 Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, so durch ihr Wort an mich glauben werden,
21 auf daß sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; daß auch sie in uns eins seien, auf daß die Welt glaube, du habest mich gesandt.
22 Und ich habe ihnen gegeben die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, daß sie eins seien, gleichwie wir eins sind,  
23 ich in ihnen und du in mir, auf daß sie vollkommen seien in eins und die Welt erkenne, daß du mich gesandt hast und liebest sie, gleichwie du mich liebst.

(Johannes 17:20-23)

Jesus hat ihnen also die Herrlichkeit gegeben, so dass seine Anhänger auf die selbe Art eins sind, wie Jesus und Jahwe eins sind. Wie sind die eins? Ziemlich dolle!

"Ich und der Vater sind eins." (Jesus in Johannes 10:30)

Das bedeutet wohl, dass Jesus und sein Daddy immer der selben Meinung sind. Dass kann man von den ca 38.000 Spielarten des Christentums wohl kaum behaupten.
Die Natur Gottes, die Natur Jesu, das Leben nach Tod, die heilige Schrift, die rechte Moral - bei keinem dieser elementaren Themen sind sich alle christliche Kirchen einig.
Die meisten Christen glauben zum Beispiel, dass Gott aus drei Personen besteht und dass Jesus eine davon ist. Es gibt aber Christen, die glauben, dass Gott nur eine Person ist und Jesus eine seiner Schöpfungen (z.B. Unitarier, Zeugen Jehovas). Beides kann falsch sein; aber es kann nicht beides richtig sein.

Stimmt Jesus' Aussage, dass gläubige Christen sich so verdammt einig sind wie Jesus und sein Papa, dann bedeutet das, dass nur die Anhänger von einer der vielen tausend Variationen dieser Religion wahre Christen sind.
Die meisten Leute, die sich als Christen bezeichnen, sind es in Wirklichkeit also gar nicht.



YOU NEVER CAN TELL

Es reicht also nicht aus, Jesus anzubeten, um ein echter Gläubiger zu sein. Woher weiß man denn als Christ, ob man nicht vielleicht ohne sein Wissen ein gottloser Heide in den Augen Gottes ist und sonntags genauso gut ausschlafen könnte?

Das Argument, man habe eine "persönliche Beziehung" zu Gott, Jesus oder dem heiligen Geist sollte niemanden überzeugen, denn dies wird ebenso von anderen Christen behauptet, um eine völlig andere Version des Christentums zu verteidigen.
Auch wenn man fest davon überzeugt ist, mit Gott zu kommunizieren, muss das noch lange nicht so sein. Und es gibt keine Methode, wirklich zu erkennen, ob die eigene Beziehung zur Gottheit nicht auch Illusion ist.

Die einzige Alternative zu dieser Schlussfolgerung ist, dass jede gefühlte göttliche Kommunikation auch wirklich eine ist. Dies würde aber bedeuten, dass Gott unter wechselnden Namen verschiedenen Gläubigen unterschiedliche, widersprüchliche Anweisungen gibt und ihnen dann aufträgt, die Menschen mit den jeweils abweichenden Gesetzen zu ermorden. Wenn Gott wirklich alle Götter wäre, zu denen Menschen irgendwann einmal aufrichtig und ehrlich eine Beziehung zu haben glaubten, dann wäre dieser Gott kein guter Gott, sondern ein Scharlatan, der ständig grausame Scherze mit dem Leben seiner Schöpfung spielt.

Aber kaum ein Christ leugnet die Existenz von Halluzinationen, Illusionen und Wahnsinn; von Erlebnissen, die Leute zu haben glauben, aber nicht wirklich haben.
Und wenn zumindest die Möglichkeit besteht, dass man sich irrt und nicht mit Gott kommuniziert, wenn eine echte Beziehung zu Gott von einer Geisteskrankheit für uns nicht zu unterscheiden ist:
Wie wahrscheinlich ist es dann, dass man einen der exklusiven Kommunikationswege zum wahren Schöpfer und Herrscher des Universums hat?

Nicht besonders, doch das hält Menschen natürlich nicht davon ab, sich entgegen aller Wahrscheinlichkeit für einen der wenigen wahren Auserwählten Gottes zu halten und die vielen armen Teufel zu bedauern, die fälschlicherweise glauben, auch eine Beziehung mit Gott zu haben.

Das gilt natürlich nicht für mich, denn ich spreche ja wirklich mit Gott. Und daher muss ich jetzt auch Schluss machen, der HERR schickt mir eine göttliche Botschaft.

Ja, HERR?.. Was soll ich tun?.. Nein!.. Ja, natürlich bist du der Gott, nicht ich...
Aber ist das nicht etwas drastisch?.. Nein, natürlich gehorche ich deinem Willen - aber alle umbringen?!.. Ja, HERR... Na gut...

Oh, ihr seid noch da! Ich muss weg, weil ich... äh, noch Erledigungen machen muss. Wenn die Bullen mich nicht erwischen: Bis zum nächsten Mal!


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SERIE: "DER MYTHOS JESUS"

[Teil 1: Der unsichtbare Mann]
[Teil 2: Leben wie Gott in Galiläa]
[Teil 3: Lehre/Versprechungen]
[Teil 4: Auf den Schultern von Riesen]
>>[Teil 5: Dekonstruktion]




16. November 2010

AUF DEN SCHULTERN VON RIESEN (Der Mythos Jesus Teil 4)


[Teil 1: Der unsichtbare Mann]
[Teil 2: Leben wie Gott in Galiläa] [Teil 3: Lehre/Versprechungen]  

Das neue Testament erzählt die verrückte Geschichte vom Sohn Gottes, der Menschen vom Tode erwecken kann, selbst stirbt und wiederaufersteht. Und am Ende der Welt wiederkehrt und die Armeen des Satans besiegt.
Woher stammen die merkwürdigen Storys?


Von Gott, sagen Christen. Er hat es ja so in seinem neuen Buch geschrieben! Denn die Bibel ist für Christen eine Offenbarung des Allmächtigen Gottes, eine "Enthüllung göttlicher Wahrheiten".

"Offenbarung bezeichnet das Erschließen (Eröffnen) von etwas bisher Verborgenem. Im religiösen Sprachgebrauch bezeichnet das Wort Offenbarung oft Enthüllung göttlicher Wahrheiten oder eines göttlichen Willens."

(Wikipedia)



Das Problem an dieser Enthüllungsgeschichte:  Die Geschichten des neuen Testaments und die Ideen und Konzepte, die dahinter stehen, gab es allesamt auch schon vorher. Nichts davon ist wirklich neu. Warum aber sollte Gott seinen Anhängern erzählen, was die eh schon wussten?

Nun kann man glauben, dass Gott das neue Testament den Menschen offenbart hat und der Teufel Teile davon abgeschrieben und vorher veröffentlicht hat, wie dies viele der frühen Kirchenväter behauptet haben.
Oder vielleicht hat das Christentum einfach Gedanken und Konzepte von anderen Religionen aufgegriffen. Aber das wäre ja absurd...



"9 Was ist's, das geschehen ist? Eben das hernach geschehen wird.
Was ist's, das man getan hat? Eben das man hernach tun wird;
und geschieht nichts Neues unter der Sonne.
10 Geschieht auch etwas, davon man sagen möchte: Siehe, das ist neu?
Es ist zuvor auch geschehen in den langen Zeiten, die vor uns gewesen sind."


(Prediger 1:9-10)




MENSCH, GOTT!

In der Bibel wird berichtet, dass die Jungfrau Maria vom heiligen Geist geschwängert wird. Jesus Christus soll demnach gleichzeitig menschlich und göttlich gewesen sein. Diese Idee ist allerdings alles andere als neu.

So wurde beispielsweise Alexander der Große (356-323 v. Chr.) zu seinen Lebzeiten von Vielen als ein Sohn von Zeus bezeichnet - obwohl er als Pharao von Ägypten offiziell eigentlich als Sohn des Sonnengottes Amun verehrt wurde.

Den römischen Kaiser Augustus (63 v. Chr. - 14 n. Chr.) nannte man ebenfalls "Sohn eines Gottes". Manche seiner Zeitgenossen hielten ihn sogar für einen lebenden Gott, obwohl er erst nach seinem Tod vom römischen Senat offiziell und rechtskräftig zu einem Gott erklärt wurde.
Auch Jesus wird in der Bibel als Sohn Gottes und als Gott bezeichnet: 
- "Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes" (Markus 1:1)
- "Ich und der Vater sind eins." (Jesus in Johannes 10:30)



Schon das babylonische Gilgamesch-Epos, das als einer der ältesten erhaltenen literarischen Texte der Menschheit gilt und etwa zwei Jahrtausende älter ist als die Evangelien, erzählt von einem Helden, der gleichzeitig göttlich und menschlich war, dem legendären König Gilgamesch.
Er soll im 27. Jahrhundert vor Christus über den Stadtstaat Uruk geherrscht haben und eine imposante Statur besessen haben. Man darf nicht vergessen, dass die Menschen damals im Durchschnitt sehr viel kleiner waren als heute - daher scheint die angebliche Körpergröße von ungefähr fünf Metern doch etwas übertrieben zu sein...

Sagen von Helden mit menschlichen und göttlichen Anteilen findet man in den meisten Kulturkreisen.
Allein in der Mythologie der alten Griechen gibt es gleich Unmengen an Figuren, die einen göttlichen und einen menschlichen Elternteil haben, z.B. Achilles, Herakles (Herkules), Orion, Asklepios, Minos, Perseus und Orpheus.


Selbst in der Tradition der Bibel ist Jesus weder der erste und einzige Sohn Gottes, noch die einzige Figur, deren Vater göttlich und deren Mutter menschlich ist.

"4 In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde, und auch nachher, als die Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen und diese ihnen gebaren. Das sind die Helden, welche von alters her waren, die Männer von Ruhm gewesen sind."

(Genesis 6:4)




Y TU MAMA TAMBIEN

Viele dieser Charaktere, die aus so einer Mensch/Gott-Mischehe hervorgingen, wurden auf wundersame Weise gezeugt, ohne das Geschlechtsverkehr im Spiel war.

Zum Beispiel Perseus, ein Halbgott aus der griechischen Sagenwelt. Seine Geschichte beginnt damit, dass dem König Akrisios von einem Orakel vorhergesagt wird, er werde eines Tages von einem seiner Enkel ermordet. Aus Furcht sperrt er sein einziges Kind, die bislang unverheiratete und kinderlose Danaë, in einen Kerker.
Dort wird sie dennoch schwanger - und zwar vom Göttervater Zeus, der in Form eines Goldregens erscheint. Aus dieser seltsamen Verbindung geht dann Perseus hervor.



Der gute Zeus hatte übrigens sehr oft Sex mit menschlichen Frauen. Genau wie bei der Schwängerung Marias in der Bibel werden die Frauen dabei nie nach ihrer Meinung und ihrem Einverständnis gefragt.

Magischen Zeugungen durch Götter gibt auch in anderen vorchristlichen Mythen. Ein Beispiel dafür finden wir in der Religion Zarathustras, die in Persien im 1. Jahrtausend v. Chr. entstand. In der Avesta (einer Sammlung heiliger Texte) wird ein Erlöser namens Astvatereta angekündigt, der auf die Erde kommen soll, um alles Böse zu zerstören und die Harmonie der Welt mit dem gütigen Schöpfergott (Ahura Mazda) wiederherzustellen.

Dieser Erlöser soll gezeugt werden, indem eine Jungfrau in einem See badet, in dem der Samen des Religionsgründers Zarathustra auf magische Weise konserviert wurde. Diese Legende finden wir in den Yashts, deren Entstehungszeit wohl zwischen 559 und 330 vor Christus war.

Die aztekischen Zwillings-Gottheiten Xolotl und Quetzalcoatl sollen ebenfalls eine jungfräuliche Mutter gehabt haben. Das sind diese hübschen Kerle:


Selbst einigen historischen Persönlichkeiten sagte man eine Geburt durch eine Jungfrau nach, wie Kaiser Augustus, Alexander dem Großen oder Platon.



DAS HAT DIR DER TEUFEL GESAGT!

Natürlich sind diese Ähnlichkeiten auch den frühen Christen aufgefallen. Mehrere der Gründer der christlichen Kirche (die "Kirchenväter" - es sind unüberraschenderweise alles Männer) erwähnen diese Parallelen in ihren Schriften.
Kirchenvater Sankt Origines schrieb zum Beispiel im 2. Jahrhundert in seiner Verteidigungsschrift für die neue Religion "Contra Celsus" darüber. Er nennt Beispiele von angeblichen Jungfrau-Geburten der griechischen Sagenwelt (Danaë, Melanippe, Auge und Antiope) und erwähnt das Gerücht, Platons Mutter sei bei dessen Geburt ebenfalls jungfräulich gewesen. Er ist aber der Meinung, das sei nicht weiter zu beachten, da das ja alles nur erfundene Geschichten seien und nur Christus wirklich von einer Jungfrau geboren wurde. [Nachzulesen hier, Kapitel 37]

Kirchenvater Sankt Tertullian behauptet in seinen "Prozesseinreden gegen die Häretiker", der Teufel habe die Bibel einfach dreist kopiert - in früheren Schriften. Mit dieser Meinung stand er nicht allein da - auch andere Kirchenväter wie z.B. Sankt Irinaeus oder Sankt Justin der Märtyrer vertreten in ihren Schriften diese merkwürdige Position (nachzulesen z.B. in Kapitel 21 von Justins Buch "Die erste Apologie", hier online).

Um herauszufinden, wo der Teufel, dieser Schlingel, überall seine Finger im Spiel hatte, begeben wir uns nun auf eine Reise durch die spannende Welt der vorchristlichen Mythologien...



IF YOU MEET THE BUDDHA, KILL HIM!

Buddhisten wie auch Historiker glauben in der Regel, dass der Begründer des Buddhismus, Siddhartha Gautama, eine historische Person war. Sie sind sich aber ziemlich uneins, wann er gelebt haben soll.
Während östliche Buddhisten von einem Geburtstermin im Jahr 949 v. Chr. ausgehen (manche allerdings auch von 878 v. Chr.), glauben die nördlichen Buddhisten, er sei 881 v. Chr. geboren. Westliche Historiker datieren seine Geburt auf 623 v. Chr., 563 v. Chr., 491 v. Chr. oder 480 v. Chr..


Da wirklich überzeugende historische Belege für seine Existenz aber fehlen, ist es gut möglich, dass es ihn gar nicht gegeben hat. An der buddhistischen Lehre ändert das nichts. Daher spielt es für die meisten seiner Anhänger keine große Rolle, ob es wirklich je einen historischen Buddha gegeben hat.

Unbestritten gibt es aber die mythologische Gestalt "Buddha", von der im folgenden die Rede sein wird.
Dieser sagenhafte Buddha hat keinen irdischen Vater. Seine Mutter, die Königin Maya, wird mit ihm schwanger, so erzählt man, nachdem sie sich im Traum mit einem weißen Elefanten vereinigt hatte.



Schon wenige Tage nach Siddharthas Geburt sagt man ihm voraus, dass er ein großer spiritueller Lehrmeister werden würde. Auch in der Bibel gibt es eine Episode, in der der wenige Tage alte Jesus als zukünftiger Heiland erkannt wird (Lukas 2:25-32).
An dieser Stelle machen beide Geschichten einen großen zeitlichen Sprung bis Siddhartha und Jesus etwa dreißig sind (Lukas 3:23).


Der mythologische Buddha soll im Alter von 29 Jahren begonnen haben, seinen Weg zur Erleuchtung zu suchen - ungefähr im selben Alter, in dem Jesus getauft wird und seine Mission beginnt.

Jesus und Siddhartha haben Reisegefährten, die gleichzeitig ihre Schüler sind. Siddhartha hat zunächst fünf Gefährten, Jesus zwölf.
Beide Zahlen haben in der jeweiligen Tradition wichtige symbolische Bedeutungen. So gibt es laut Torah (den Büchern Mose) zwölf israelitische Stämme, gegründet von den Söhnen des jüdischen Stammvaters Jakob. Im Buddhismus gibt es fünf Regeln (silas) für richtiges moralisches Handeln.

Der junge Prinz Siddhartha wächst der Sage nach wohlbehütet im königlichen Palast auf, bis er eines Tages bei einem Ausflug zum ersten Mal in seinem Leben mit Alter, Krankheit und Tod konfrontiert wird. In diesem Augenblick sagt er jedem Luxus ab und lebt von nun an in bescheidenen Verhältnissen.
Die Ablehnung von materiellem Reichtum teilt er mit dem biblischen Jesus.

"23 Und Jesus sah um sich und sprach zu seinen Jüngern: Wie schwer werden die Reichen in das Reich Gottes kommen! 
24 Die Jünger aber entsetzten sich über seine Rede. Aber Jesus antwortete wiederum und sprach zu ihnen: Liebe Kinder, wie schwer ist's, daß die, so ihr Vertrauen auf Reichtum setzen, ins Reich Gottes kommen!   
25 Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, denn daß ein Reicher ins Reich Gottes komme." 

(Markus 10:23-25)



Zunächst praktiziert Siddhartha eine extreme Form des Fastens, bei der er angeblich nur ein einziges Reiskorn am Tag isst. Er fastet so lange, bis er beinahe den Hungertod stirbt. In diesem Moment erkennt er, dass dieses Extrem nicht der richtige Weg zur Erleuchtung ist.

Der biblische Jesus macht eine ähnliche Entwicklung. Zu Beginn seiner Karriere fastet er vierzig Tage lang (Matthäus 4:2), danach gar nicht mehr. Er fordert seine Jünger sogar eindeutig auf, in seiner Anwesenheit nicht zu fasten (Matthäus 9:14). Da er außerdem an vielen Stellen der Bibel Wein trinkt, ist Jesus sicherlich kein Asket.

Siddhartha erkennt, dass der rechte Weg weder im Überfluss noch in völligem Verzicht auf alles Weltliche zu finden ist, sondern genau dazwischen.
Da er sich nun aber für diesen goldenen Weg der Mitte entschieden hat und das Fasten aufgibt, verlassen ihn seine Gefährten. Die allerletzte große Prüfung vor dem Höhepunkt der Story, die nun folgt, muss unser mythischer Held ganz alleine bestreiten.
In der Bibel wird Jesus ebenfalls von seinen Jüngern verlassen - kurz vor dem Klimax der Christus-Geschichte, der Kreuzigung (Matthäus 26:56). 

Der nun ganz auf sich allein gestellte Siddhartha setzt sich unter einem Bodhi-Baum und meditiert bis zu seiner Erleuchtung. Doch um die zu erreichen, muss er noch die Prüfungen des Dämonen Mara bestehen.
Mara verkörpert im Buddhismus das Böse in Person. Die Prüfungen erinnern daher an die Versuchung Christi durch Satan im Matthäus-Evangelium (Kapitel 4)



Mara schickt seine hübschen Töchter zum meditierenden Siddhartha, um ihn zu verführen und ihn damit von seiner spirituellen Erleuchtung abzulenken.
Auch Satans erste Versuchung in der Bibel hat mit der Befriedigung körperliche Triebe zu tun, als er den seit 40 Tagen fastenden Jesus überreden will, sich Brot herbei zu zaubern, was aus irgendwelchen Gründen aber schlecht wäre.

Natürlich bestehen Jesus und Siddhartha diese Prüfungen - indem sie sich so verhalten wie es für sie und ihre Anhänger charakteristisch ist: Jesus zitiert aus der Bibel und Siddhartha meditiert einfach stoisch weiter, geistig und emotional abgeschottet von der irdischen Welt.

Als nächstes hetzt Mara eine Armee von Dämonen auf den meditierenden Siddhartha. Doch der beachtet die Dämonen nicht. Sie können ihm daher nichts anhaben und ihre Pfeile verwandeln sich in Lotusblumen.
Zum großen Finale lässt Mara seine Dämonen bezeugen, dass er und nicht Siddhartha das Recht auf Erleuchtung habe. "Wer kann für dich zeugen?," fragt Mara Siddhartha.
Da erschallt eine Stimme aus der Erde, die behauptet, Mutter Erde zu sein und für Buddha zu zeugen.

Mara ist besiegt und Siddhartha erlebt seine Erleuchtung. Er ist nun ein Buddha. Obwohl er als erleuchtetes Wesen diese Welt nun für immer verlassen könnte, führt er noch ein sehr langes Leben, um anderen Menschen auf ihrem Weg zur Erleuchtung zu helfen.


Als Demonstration seiner erstaunlichen Fähigkeiten erweckt Buddha eine Leiche wieder zum Leben, was auch Jesus in der Bibel tut (z.B. in Johannes 11).
Außerdem soll Siddhartha auf Wasser gelaufen sein, ebenso wie einer seiner Anhänger. (In der Bibel laufen Jesus und sein Jünger Petrus auf Wasser  - Markus 6:45)

Der Buddha ist erst im hohen Alter eines natürlichen Todes gestorben - obwohl es mehrere Mordanschläge auf ihn gab, durch seinen verräterischen Jünger Devadatta.

Für alle, die zu jung sind, um sich an die glorreichen Jahre des Buddhas zu erinnern, gibt es gute Nachrichten. Es wird zukünftig einen neuen Buddha auf unserer Erde geben. Manche Buddhisten glauben sogar, dass er bereits unter uns weilt...


Die meisten modernen Christen haben ihre eigene persönliche Version von Jesus Christus: Friedliebend, mitleidsvoll, geduldig, verständnisvoll und sanftmütig soll er gewesen sein. Das hat mit dem biblischen Jesus sehr wenig zu tun und klingt viel eher nach dem Buddha.
Nur ist er in ihren Vorstellungen halt kein Inder (aber auch kein Mann aus dem nahen Osten), sondern ein weißer Europäer mit langen Haaren.



HARE KRISHNA HARE KRISHNA KRISHNA KRISHNA HARE HARE

Krishna soll nach hinduistischem Glauben gleichzeitig Gott, aber auch ein physisches Wesen aus Fleisch und Blut gewesen sein und im Jahr 3228 v. Chr. geboren worden sein.




Auf Darstellungen ist er in der Regel als gewöhnlicher Mensch abgebildet, wenn auch mit der (für normale Leute seltenen) Hautfarbe blau.
Allerdings gibt es auch eine Legende, in der Krishna seine wahre, göttliche Gestalt offenbart.


Bild oben: Krishna offenbart seine Göttlichkeit / Bild unten: Jesus offenbart seine Göttlichkeit


Krishna ist ein Avatar (eine physische Manifestation) des Gottes Vishnu.
In vielen hinduistischen Glaubensrichtungen ist Vishnu Teil der hinduistischen Dreifaltigkeit ("Hinduismus" ist ein westlicher Begriff, der viele verschiedene indische Religionen bezeichnet): Brahma ist der Erschaffer, Shiva der Zerstörer und Vishnu der Erhalter.



Es gab (und gibt) aber auch hinduistische Monotheisten, die Vishnu für den einen und einzigen Gott halten und Krishna für seine fleischliche Form auf Erden.

Viele Darstellungen zeigen Krishna mit seiner Geliebten Radha. Dieses Bild gilt als Symbol für ein Prinzip namens "Bhakti".

"Bhakti (Sanskrit, f., Hingabe, Liebe) bezeichnet im Hinduismus im weiteren Sinne Liebe zu einem personalen Gott, und im engeren Sinne die Andachtspraxis einer betont emotionalen Hinwendung zu einem personalen Gott." (Wikipedia)



Von dieser Liebe zu einem personalen Gott, nämlich Krishna, erzählt die Bhagavad-Gita ("Gesang Gottes"), die Bibel der Krishnaisten. Geschrieben wurde sie wahrscheinlich zwischen 400 und 100 vor Christus (und nicht, wie die hinduistische Tradition behauptet, um 3138 v. Chr.).

Ähnlichkeiten zum Christentum sind schwer zu leugnen. Krishna tritt in diesem Text nicht als gemeiner Straßengott auf, als einer von vielen - er ist die Quelle aller Existenz.
Nichts, das existiert, kann ohne ihn sein, behauptet er. Bescheiden ist der Kerl nicht gerade. So sagt er:

"Ferner, oh Ajuna, bin ich der zeugende Same allen Seins. Es gibt kein Wesen, beweglich oder unbeweglich, das ohne mich existieren kann."

(Bhagavad-Ghita 10:39)


"Von allen Schöpfungen bin ich der Anfang und das Ende und auch die Mitte, oh Arjuna."

(Bhagavad-Ghita 10:32)


Klingt irgendwie vertraut...

"13 Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte. [...]
16 Ich, Jesus, habe gesandt meinen Engel, solches zu bezeugen an die Gemeinden."

(Offenbarung 22:13,16)



Wie Jesus erklärt Krishna, dass er der Weg in das Reich Gottes sei.

"Nur durch hingebungsvollen Dienst kann man mich so verstehen, wie ich bin, höchste Person der Gottheit. Und wenn man sich durch solche Hingabe zu mir völlig bewusst ist, kann man in das Königreich Gottes eintreten."

(Bhagavad-Ghita 18:55)

"6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich."

(Johannes 14:6)



Jesus/Krishna verspricht seinen Anhängern ewiges Leben. 

"Oh, Sohn von Kunti, verkündige es stolz, dass mein Anhänger niemals dahinscheiden wird."

(Bhagavad-Ghita 9:31)


"10 Jesus antwortete und sprach zu ihm: [...]
16 Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben."

(Johannes 3:10,16)



Natürlich gibt es auch Unterschiede: Krishna behauptet zum Beispiel, alle Religionen führen zu Gott (Bhagavad Ghita 7:22-23),  während Jesus lehrt, dass alle in die Hölle kommen, die ihn verleugnen (Lukas 12:9).


Indische Einflüsse auf das Christentum sind nicht so unwahrscheinlich, wie es vielleicht klingen mag. Auch in vorchristlichen Zeiten gab es bereits kulturellen Austausch zwischen dem Mittelmeerraum und Indien.
Ein Teil des heutigen Indiens gehörte im vierten Jahrhundert vor Christus zum Reich Alexanders des Großen. Aus diesem Zusammenprall der Kulturen entstanden neue Kulturen, wie zum Beispiel der Greco-Buddismus.

Greco-Buddhistische Kunst: Der Buddha und Herakles (römisch: Herkules)


Doch man muss nicht bis nach Indien schauen, um in anderen Kulturen Ähnlichkeiten zum Christentum   zu finden, die der Teufel dort gemeinerweise hinterlassen hat.



HERAUSTRETEN IN DAS TAGESLICHT

Juden glauben nicht an ein Leben nach dem Tod. Der "Himmel" des alten Testaments ist kein Ort, an dem die Seelen der Menschen ihr Leben nach dem Tod verbringen, sondern der Wohnsitz von Gott und seinen Kindern. Manchmal kommt auch Satan zu Besuch.
Die Idee eines spirituellen Himmels entwickelte sich übrigens erst Jahrhunderte später als die Bibel - Mit "Himmel" ist tatsächlich einfach das gemeint, was sich über uns befindet.

Der Glauben an ein ewiges, glückseliges Leben nach dem Tod, als Belohnung für gutes moralisches Handeln, wurde allerdings nicht erst mit dem Christentum erfunden.


Einer der ältesten erhaltenen religiösen Texte der Menschheit ist das ägyptische Totenbuch. Es enthält Zauberformeln, die bei der Reise in das Leben nach dem Tod helfen sollen und daher mit ins Grab gelegt wurden.
Von diesen Texten, die auch mit Illustrationen versehen sind, und aus anderen Grabinschriften, erfahren wir, wie sich die alten Ägypter das Leben nach dem irdischen Leben vorgestellt haben.




Nach dem altägyptischen Glauben müssen Menschen nach ihrem Tod vor ein Gericht treten und über ihr Leben Rechenschaft ablegen. Der Tote muss schwören, 42 bestimmte Taten nicht begangen zu haben: z.B. Mord, Gotteslästerung, Tierquälerei und Diebstahl. Dabei wiegt Anubis, ein Gott mit dem Kopf eines Schakals, das Herz gegen eine Feder ab.
Ist das Herz schwerer als die Feder, hat der Verstorbene bei seinem Geständnis gelogen und muss nun einen zweiten, endgültigen Tod sterben. Ist das Herz aber genauso schwer wie die Feder oder leichter, wird er mit einem ewigen Leben in himmlischer Harmonie belohnt.
Wer die Prüfung nicht besteht, den erwarten furchtbare Qualen, da man in diesem Falle von Ammit, dem Fresser, einer Gottheit mit Krokodilschädel, verspeist wurde. Nicht gerade angenehm, aber im Gegensatz zur christlichen Hölle zumindest eine zeitlich begrenzte Strafe.

Zunächst glaubten die Ägypter, dass nur die Pharaonen nach dem Tod eine solche Reise vor sich haben. Inschriften mit hilfreichen Zaubersprüchen für die Odyssee gab es seit mindestens 2400 v. Chr. in Pharaonengräbern, die so genannten Pyramidentexte.
Ab ca. 2000 v. Chr. setzte sich die Überzeugung durch, dass dies das Schicksal aller Menschen sei, die sich entsprechend durch ihre Mumifizierung vorbereitet haben und es entstand das Totenbuch.
Die Bezeichnung "Ägyptisches Totenbuch" ist allerdings ein moderner Begriff, der Originaltitel des Textes bedeutet übersetzt in etwa: "Heraustreten in das Tageslicht".




HELL IS OTHER PEOPLE

Alle Menschen, die nicht in den Himmel dürfen, erleben laut den Evangelien (zu deutsch etwa "gute Nachrichten") für alle Ewigkeiten furchtbare Höllenqualen.
Diese Idee finden wir bei den Ägyptern nicht. Zwar werden auch hier Menschen nach dem Tod für irdische Verfehlungen bestraft, indem ihnen das ewige Leben bei den Göttern verwehrt bleibt und sie von einem hässlichen Vieh gefressen werden, das wie eine Mischung aus Krokodil, Löwe und Nilpferd aussieht. Doch danach hatte der Spuk ein Ende. Die Ägypter kannten keine Hölle und niemals endendes Leiden.


Hierzulande denkt man bei dem Begriff "Hölle" meist an die christliche Version. Trotzdem glauben viele, dass gute Menschen in den Himmel kommen und schlechte in die Hölle. Doch das ist nicht das, was uns die Bibel erzählt. Die stellt klar, dass alle Menschen Sünder sind - niemand ist gut.

"20 Denn es ist kein Mensch so gerecht auf Erden, daß er Gutes tue und nicht sündige."

(Prediger 7:20)


"9 Was sagen wir denn nun? Haben wir einen Vorteil? Gar keinen. Denn wir haben droben bewiesen, daß beide, Juden und Griechen, alle unter der Sünde sind,  
10 wie denn geschrieben steht: "Da ist nicht, der gerecht sei, auch nicht einer." 

11 Da ist nicht, der verständig sei; da ist nicht, der nach Gott frage.
12 Sie sind alle abgewichen und allesamt untüchtig geworden. Da ist nicht, der Gutes tue, auch nicht einer."

(Römer 3:9-12)

Mit "niemand ist gut" ist tatsächlich niemand gemeint. So sagt selbst Jesus über sich, dass auch er nicht gut ist. (Fragt sich nur, warum er dann ein Vorbild für uns sein soll.) 

"18 Aber Jesus sprach zu ihm: Was heißest du mich gut? Niemand ist gut denn der einige Gott."

(Markus 10:18)



Obwohl alle Menschen Sünder sind, kommen nicht alle in die Hölle. Sünder kommen also in die Hölle oder in den Himmel. Das Auswahlkriterium dafür hat absolut nichts damit zu tun, ob wir gut oder schlecht sind (- da alle schlecht sind).
Der Unterschied zwischen ewiger Glückseligkeit und unendlicher Qual hat einzig und allein mit dem rechten Glauben zu tun; alle Versuche, ein guter Mensch zu sein, sind vollkommen nutzlos.
Dieses Bild von Himmel und Hölle stammt hauptsächlich aus den Briefen des Paulus (z.B. Römer 3:21-23). Der Jesus aus den Evangelien stellt noch zusätzliche Anforderungen für den Himmel neben dem Glauben. Die Mehrzahl der christlichen Kirchen (insbesondere protestantische) ignoriert allerdings Jesus' Position und stützt sich völlig auf Paulus (übrigens nicht nur in diesem Punkt). Wahrscheinlich, weil ja nach ihrem Glauben Paulus der Sohn Gottes war und Jesus nur irgend so ein Typ...

Nach diesem Prinzip ("sola fide") kommt einer wie Adolf Hitler in den Himmel, wenn er getauft ist, bis zu seinem Tod Mitglied der Kirche und an Jesus glaubt - was bei Hitler übrigens alles zutraf.
Ganz sicher in die Hölle kam dagegen Gandhi, der nicht an Jesus geglaubt hat.
Diese Art von Hölle haben tatsächlich die Christen erfunden und die Moslems übernommen.


Doch es gab auch schon vor den Christen höllische Orte der Bestrafung in anderen Mythen. Auch in der hinduistischen Version der Hölle - Naraka - muss man qualvoll für seine Fehler büßen. Allerdings müssen Nicht-Hindus nicht in die Hölle, wenn sie anständige Menschen waren. Solche gibt es im Hinduismus im Gegensatz zum Christentum.
In Naraka muss man auch nicht ewig leiden, sondern je nach Schwere der Schuld eine sehr lange Zeit.
Der Buddhismus hat nach seiner Abspaltung vom Hinduismus die Vorstellung "Naraka" übernommen.
Darin gibt es einen Ort, Avici, in dem man eine Trillion Jahre, also 10.000.000.000.000.000.000 Jahre büßen muss. Sofern man zum Beispiel seine Eltern oder einen Buddha getötet hat.

Aber jede begrenzte Anzahl an Jahren, auch eine Trillion, ist nichts im Vergleich zum christlichen Leiden in alle Ewigkeiten. Die buddhistische und hinduistische Hölle ist eine harsche, aber verhaltensändernde und reinigende Bestrafung, nach der man wieder die Chance auf Erlösung bekam. Nakara gleicht daher eher der katholischen Vorstellung vom Fegefeuer (Purgatorium).



THE HORROR! THE HORROR!

Ein Ort der ewigen Qualen für irdische Sünden war auch schon in vorchristlichen Zeiten der Tartaros.
Dies war in der altgriechischen Mythologie ein bestimmter Teil der Unterwelt (Hades). In die Unterwelt kamen nach der damaligen griechischen Religion generell alle Menschen nach ihrem Tod, was an sich nicht weiter schlimm war. Es sei denn, man war ein besonders schlechter Mensch und wurde dafür in den Tartaros geworfen, wo man in alle Ewigkeiten leiden musste.

Der prominenteste Einwohner dieses Ortes ist Sisyphus, der dort unter großen Schmerzen einen Felsen auf einen Hügel schieben muss, wobei der Felsen vor Erreichen des Gipfels immer wieder herunterrollt. Nachlesen kann man das ganze in Homers Epos "Odyssee", das im 8 Jahrhundert v. Chr. niedergeschrieben wurde und auf Legenden beruht, die wahrscheinlich noch deutlicher älter sind.




Laut Platons "Phaidon" kommen jene Übeltäter für alle Ewigkeiten in den Tartaros, die "viele ungerechte und gesetzwidrige Mordtaten vollbracht haben oder anderes, was dem verwandt ist".



ER IST WIEDERAUFERSTANDEN

Auch der Mythos von Er, nachzulesen in Platons "Politeia" ( "Der Staat", ca. 380 v.Chr. erschienen), beinhaltet die Ansicht, dass manche Menschen für ihre Taten auf der Erde im Jenseits für alle Ewigkeiten leiden werden.
Der Krieger Er erzählt darin seinen Freunden, was nach dem Tod geschieht: Einige fahren in einen wunderschönen Himmel, andere werden für ihre irdische Sünden zehnfach gestraft. Bestimmte Leute, z.B. Mörder und Tyrannen, dürfen diesen Ort der Strafe niemals mehr verlassen.

Woher Er das alles weiß?
Nun, der Legende nach stirbt er auf dem Schlachtfeld und kehrt erst 12 Tage später aus dem Reich der Toten zurück.



TO HELL AND BACK

Die zentrale christliche Vorstellung von einem Gott, der stirbt und wiederaufersteht, ist nicht einzigartig - sie ist nicht einmal ungewöhnlich. Diese Kategorie von Gottheiten wurde oft mit dem Wandel der Jahreszeiten in Verbindung gebracht.

Die alten Griechen symbolisierten das Sterben und Wiederauferstehen der Natur mit dem Demeter/Persephone-Mythos. Die junge Persephone und ihre Mutter Demeter waren die zentralen Göttinen in den eleusinischen Mysterien, ein Geheimkult für Eingeweihte, der um 1500 vor Christus entstanden ist.
Die Sage beginnt damit, dass Persephone von ihrem Onkel Hades, dem Gott des Todes und der Unterwelt in eben diese entführt wird.




Ein Familiendrama nimmt nun seinen Lauf - Persephones Mutter kann ihren Bruder Zeus, Oberboss der Götter, davon überzeugen, ihre Tochter aus dem Reich ihres gemeinsamen Bruders Hades zu holen.
So wird der Götterbote Hermes von Zeus beauftragt, Persephone zu ihrer Mutter zurückzubringen.
Aber selbst Zeus, Chef aller Götter, kann bestimmte Regeln nicht völlig aufheben. Eine dieser Regeln ist, dass jemand, der in der Unterwelt etwas isst oder trinkt, nicht mehr von dort zurückkehren darf.
Hades zwingt Persephone ein paar Granatapfelkerne zu essen. Persephone darf zwar das Reich der Toten verlassen, muss nun aber jedes Jahr für ein paar Monate dorthin zurückkehren.
Immer wenn ihre Tochter in die Unterwelt gehen muss - die griechische Vorstellung von "Sterben" - wird ihre Mutter Demeter, Göttin der Fruchtbarkeit, so unendlich traurig, dass die Natur unfruchtbar wird. Bis Persephone im Frühling wieder aus dem Totenreich wiederkehrt und die Welt zu neuem Leben erwacht.




Weitere, heute nicht mehr so beliebte Götter, die aus dem Reich der Toten ins Reich der Lebenden zurückkehrten, waren z.B.

- Innana (sumerische Göttin, verehrt seit dem frühen 4. Jahrtausend vor Christus),
- Ishtar (babylonische Version der Innana, ab dem 3. oder frühen 2. Jahrtausend v. Chr.),
- Osiris (ägyptische Mythologie)
- Proserpina (römische Adaption von Persephone)
- Izanagi (japanische Mythologie)
- Zalmoxis (thrakische Gottheit)
- Adonis (griechische Mythologie) 
- Balder (nordische Mythologie)
- Jarilo (slawische Mythologie) und
- Andriamahilala (Mythologie der Ureinwohner Madagaskars, Name anscheinend unter Drogeneinfluss entstanden...)



BIRD IS THE WORD

Der Kirchenvater Sankt Clemens verwendet als Beispiel für Tod und Wiederauferstehung den Phönix.
Dies ist ein sagenhafter Vogel, den Clemens allerdings für ein tatsächlich existierendes Wesen hält, der alle 500 Jahre stirbt und wiederaufersteht. Der heilige Clemens weiß mehr: 

"Betrachten wir das wunderbare Zeichen, das in den östlichen Gebieten geschieht, das heißt in den (Gebieten) um Arabien. Es gibt (dort) nämlich einen Vogel, der Phönix heißt. Dieser, in nur einem Exemplar vorhanden, lebt fünfhundert Jahre. Wenn er aber dem Ende schon nahe ist und er sterben muß, baut er sich ein Nest aus Weihrauch und Myrrhe und den übrigen Spezereien; daraufhin, wenn die Zeit erfüllt ist geht er hinein und stirbt. Wenn aber das Fleisch verfault, entsteht ein Wurm, der sich von den feuchten Sekreten des gestorbenen Tieres nährt und Flügel bekommt. Danach, kräftig geworden, nimmt er jenes Nest auf, worin sich die Knochen des früheren (Vogels) befinden, und dies tragend durchmißt er (die Strecke) vom arabischen Land bis nach Ägypten zur (Stadt), die Heliopolis heißt. Und am Tage, wenn alle es sehen, fliegt er zum Altar des Helios, legt es (dort) nieder und kehrt wieder zurück. Die Priester nun schauen in den Zeittafeln nach und finden, daß er nach Vollendung des fünfhundertsten Jahres gekommen ist.
Halten wir es nun etwa für groß und bewunderungswürdig, wenn der Schöpfer die Auferstehung aller, die ihm in der Zuversicht guten Glaubens fromm gedient haben, bewirken wird, wo er uns doch sogar durch einen Vogel seine erhabene Verheißung anzeigt?"

(Erster Clemensbrief)



Der "erste Clemensbrief", aus dem dieser Text stammt, wurde bis ins 5. Jahrhundert als heilige Schrift, also göttlich inspiriert angesehen, hat es aber letztendlich dann doch nicht in die Bibel geschafft.
Trotzdem gibt es anscheinend so einen Vogel. Da Clemens Papst war und somit unfehlbar, kann er ja gar nicht lügen...



AND IN THE END...

Das Ende der Welt, das jüngste Gericht und der Glaube an das Erscheinen eines "Gesalbten" (hebräisch  "Messias", griechisch "Christos") sind auch schon im Judentum sehr wichtige Vorstellungen gewesen.

Neu an der christlichen Version des jüdischen Weltuntergangs ist der Kampf Gut gegen Böse, Jesus gegen Satan. Diese Schlacht wird laut dem Buch der Offenbarung des Johannes erst am Ende der Menschheitsgeschichte entschieden. Erst dann wird Satan endgültig besiegt und das Gute gewinnt.
Während der gesamten christlichen Geschichte - besonders im Mittelalter - spielt der Teufel in der Theologie der Christen eine wichtige und einflussreiche Rolle. Dies ist im Judentum nicht so.

Satan kommt zwar auch schon im alten Testament vor, ist aber nur dem Namen nach die selbe Figur.
Er ist dort nicht einmal im Ansatz ein würdiger Gegner für Gott und auch nicht für alles Böse in der Welt verantwortlich.
In der hebräischen Gedankenwelt war Jahwe der Schöpfer von allen Dingen und daher auch Ursprung allen Übels (Jesaja 45:7, Amos 3:6, Klagelieder 3:37). Satan tötet im gesamten alten Testament gerade einmal 10 Menschen - und das mit Erlaubnis von Gott.
Gott selbst hingegen tötet etwa 24 Millionen Menschen.

Und doch ist die Idee vom mythologischen Kampf Gut gegen Böse nicht erst im ersten und zweiten Jahrhundert mit dem neuen Testament entstanden.
Eine solche Schlacht ist das zentrale Motiv in der alten babylonischen Religion. Dort gibt es einen Schöpfer von allem Guten (Ahura Mazda) und einen für alles Böse (Ahriman), die sich einen ewigen Kampf liefern.
Irgendwann aber, so glaubte man, werde das Gute jedoch gewinnen. Zuvor erscheint aber noch ein Erretter, der von einer Jungfrau geboren wird.


Auch in der altägyptischen Religion ist eine solche mythische Schlacht sehr präsent gewesen. Hier kämpfte Set, der Unfruchtbarkeit, Dunkelheit und das Böse an sich verkörperte, gegen Horus - ein Sonnengott, der auch Fruchtbarkeit und das Gute repräsentierte.


Eine interessante Wendung in die Gut-vs.-Böse-Story bringt die Geschichte von Ragnarök, der Götterdämmerung in der nordischen Mythologie. Dort triumphiert nach der Schlacht nämlich nicht das Gute über das Böse...

Die Geschichte beginnt so: Den Sohn des Gottes Odin plagen Alpträume. Odin reitet daher zu den Pforten der Unterwelt "Hel". Dort liegt eine weise Frau begraben, die durch Odins Magie von den Toten wiedererweckt wird.
Sie erklärt ihm, was die düsteren Träume bedeuten: Sie sind Prophezeiungen vom Ende der Welt, von Ragnarök.

In dieser epischen Schlacht wird Donnergott Thor, der Beschützer der Menschen, vom dämonischen Fenriswolf ermordet. Göttervater Odin stirbt durch das Gift der Midgardschlange.
Die Sonne wird schwarz, die Welt steht in Flammen und die Sterne fallen vom Himmel.
Nach dem Kampf sind fast alle Götter, gut und böse, tot.
Auch alle Menschen sterben - bis auf zwei.





Doch aus dem Chaos erhebt sich eine neue Welt. Die einzigen beiden überlebenden Menschen, Lif und Lifthrasir, zeugen neue Menschen und bevölkern - ähnlich den biblischen Figuren Adam und Eva - die neue Welt mit inzestgeschädigten Nachkommen. Romantisch, nicht wahr?..



WHAT'S NEW, PUSSYCAT?

Nehmen wir doch noch einmal kurz alle wichtigen Stationen aus Jesus Leben unter die Lupe. Alle Eigenschaften und Geschichten, die die Figur Jesus Christus ausmachen, gab es bereits in früheren Mythologien im Mittelmeerraum.
Doch immer der Reihe nach:


- Die Ankündigung von Jesu Geburt durch einen Engel
...ähnelt stark der Ankündigung von Simsons Geburt durch einen Engel im alten Testament (Richter 13:3).


- Die Jungfrauen-Geburt

Auch schon da gewesen, siehe oben. 


- Jesus war Gott und Mensch
Wer nicht? Solche Figuren gibt es in unzähligen Mythologien. 


- Taufen, taufen, taufen
Laut neuem Testament wird Jesus von Johannes dem Täufer in einem Fluss getauft. Daraufhin tut sich plötzlich der Himmel auf, die Stimme Gottes ertönt aus dem Himmel und verkündet, dass Jesus sein lieber Sohn sei.

"13 Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, daß er sich von ihm taufen ließe. [...]
16 Und da Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser; und siehe, da tat sich der Himmel auf Über ihm. Und er sah den Geist Gottes gleich als eine Taube herabfahren und über ihn kommen.
17 Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe.


(Matthäus 3:13;16-17, siehe auch Markus 1:11, , Lukas 3:21-22)



Dieser Report vom Beginn der Reise im Auftrag des HERRN erinnert an den Anfang des Buch Hesekiel aus dem alten Testament. Hier berichtet Hesekiel (auch Ezechiel) von seiner ersten Begegnung mit Gott, die den Anfang seiner Mission markiert.

"1 Es begab sich im dreißigsten Jahre, am fünften Tage des vierten Monats, als ich unter den Gefangenen war am Flusse Kebar, daß sich der Himmel öffnete und ich Erscheinungen Gottes sah.
2 Am fünften Tage jenes Monats (es war das fünfte Jahr der Gefangenschaft des Königs Jojachin)
3 erging das Wort des HERRN an Ezechiel, den Sohn Busis, den Priester, im Lande der Chaldäer am Flusse Kebar, und die Hand des HERRN kam daselbst über ihn."
 
(Hesekiel 1:1-3)



- Heal the world
Ein Großteil der in der Bibel beschriebenen Wunder von Jesus waren Wunderheilungen.
Auch diese Berichte ähneln Geschichten, die in religiösen Fabeln der Zeit längst etabliert waren.
Ein Beispiel dafür aus der griechischen Mythologie ist Asklepios, Gott der Medizin und des Heilens, dessen Stab heute ein internationales Symbol für Apotheken ist.
Asklepios soll einen göttlichen Vater und eine sterbliche Mutter gehabt haben und durch die Landen gezogen sein, um Menschen zu heilen. Dabei ist er aber irgendwann zu weit gegangen sein und hat Tote wieder zum Leben erweckt.
Da dies aber eine Störung der natürlichen Ordnung war, tötete ihn Zeus, sein Großvater, kurzerhand mit einem Blitzschlag.


- Der Exorzist
Viele der Exorzismen aus den Evangelien sind gleichzeitig auch Wunderheilungen. Man glaubte, Blinde, Stumme und geistig Behinderte seien von Teufeln und Dämonen besessen.
Teufelsaustreibungen gibt es im alten Testament nicht, wohl aber in den weitaus älteren Religionen der Babylonier und Ägypter, die ebenfalls ein Zusammenhang von Krankheit und Besessenheit vermuteten.



- Der Zombie-Macher

Sowohl der Prophet Elia (auch Elijah), wie auch dessen Nachfolger Elisa (auch Elischa) haben dies bereits vor ihm getan (1 Könige 17:21-22/2. Könige 4:32-35) .
Erzählt uns zumindest das alte Testament. Vielleicht haben die Propheten aber auch nur behauptet, die Kinder wären tot und haben eigentlich etwas ganz anderes gemacht...

Urteilt selbst:

"32 Und da Elisa ins Haus kam, siehe, da lag der Knabe tot auf seinem Bett.
33 Und er ging hinein und schloß die Tür zu für sie beide und betete zu dem HERRN
34 und stieg hinauf und legte sich auf das Kind und legte seinen Mund auf des Kindes Mund und seine Augen auf seine Augen und seine Hände auf seine Hände und breitete sich also über ihn, daß des Kindes Leib warm ward.
35 Er aber stand wieder auf und ging im Haus einmal hierher und daher und stieg hinauf und breitete sich über ihn. Da schnaubte der Knabe siebenmal; darnach tat der Knabe seine Augen auf."

(2. Könige 4:32-35)



Elisa erweckt sogar nach seinem eigenen Tod andere wieder zum Leben.
In 2 Könige 13:21 wird eine Leiche, die Elisas Gebeine berührt, wieder lebendig. Er kann also Zombies ganz ohne Zaubersprüche und Riten machen. Das beeindruckt schon sehr, lässt einen aber zweifeln, ob das Ritual mit dem Kind wirklich nötig war, oder nur zu Elisas Privatvergnügen stattfand. 


- Die wundersame Vermehrung von Brot
Das vollbrachte der Prophet Elisa ebenfalls schon im alten Testament (2 Könige 4:42-44). 


- Stillung des Sturms
Der Bericht aus dem neuen Testament, in dem Jesus einen Sturm verschwinden lässt, indem er den Sturm "bedroht" (Markus 4:39), weist große Ähnlichkeit zu einer Geschichte aus dem Buch Jona auf  (Jona Kapitel 1).
Auch der alttestamentarische Prophet Elia konnte das Wetter manipulieren (1 Könige 17:1, 1 Könige 18:45).  


- Wasserläufer
Im neuen Testament läuft Jesus auf Wasser. Die Sagenfigur Orion aus der griechischen Mythologie konnte das ebenfalls - jedenfalls dem griechischen Dichter Hesiod zufolge (ca. 700 v. Chr.). 


- Strahlemann
Ein Wunder, das in drei der vier Evangelien beschrieben wird, ist die Transfiguration (oder Verklärung) von Jesus.
Dabei geht er auf einen Berg, fängt an zu leuchten "wie die Sonne" (Matthäus 17:2) und die Stimme des HERRN erschallt "aus einer Wolke" (Matthäus 17:5).
Im Buch Exodus spricht Moses mit dem HERRN, der aus einer Wolke kommt (Exodus 34:5), und zwar auf einem Berg. Danach beginnt sein Angesicht zu glänzen (Exodus 34:29). 


- Tod und Wiedergeburt
Kann ja jeder! Siehe oben... 


- Himmelfahrt
Jesus wurde "aufgehoben" und fuhr in den Himmel. Wer hat's erfunden?..
Richtig! Auch Elia ist zum Himmel gefahren... (2 Könige 2:11). 


- Comeback
Zum Ende der Welt soll Jesus wiederkehren. Genau wie - ihr ahnt es sicher schon - unser guter alter Bekannter, Elia. (Malachi 3:23)



ECHO

Was war denn nun wirklich revolutionär an Jesus? Eine Menge Christen behaupten: Seine Haltung zu Armen und die Aufforderung zur Nächstenliebe. Nicht seine Wunder, sondern seine Lehren.
Doch auch die sind nicht revolutionär.


"20 Und er hob seine Augen auf über seine Jünger und sprach: Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer."


(Lukas 6:20)


Hebt mal eure Augen auf diese Stelle aus den "Anweisungen des Amenemope", einem altägyptischen Text, der zwischen 1300 und 1075 v.Chr. entstanden ist:

"Gott bevorzugt den, der die Armen ehrt, vor dem, der die Reichen verehrt."


Berühmt ist auch das Jesu Gebot, dass man nun seine Feinde lieben soll. 

"44 Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen"

(Matthäus 5:44)


Ich aber sage euch: Auch das ist ein alter Hut. Folgende sumerische Inschrift stammt etwa aus dem Jahr 700 vor Christus: 

"Deinem Gegner tue nichts Böses; Deinen Übeltäter belohne mit Gutem"


Für Juden ist es im Angesicht des alten Testaments allerdings wirklich revolutionär, dass man seine Feinde plötzlich nicht mehr hassen soll und nicht mehr mit Gewalt auf Gewalt reagieren soll - wie Gott zuvor eindeutig befohlen hat... 

"38 Ihr habt gehört, daß da gesagt ist: "Auge um Auge, Zahn um Zahn."
39 Ich aber sage euch, daß ihr nicht widerstreben sollt dem Übel; sondern, so dir jemand einen Streich gibt auf deinen rechten Backen, dem biete den andern auch dar."

(Matthäus 5:38-39)


Es ist gesagt? Eine ziemlich schwammige Formulierung von Jesus. Wer hat es denn gesagt?

"13 Und der HERR redete mit Mose und sprach: [...]
20 Schade um Schade, Auge um Auge, Zahn um Zahn; wie er hat einen Menschen verletzt, so soll man ihm wieder tun."

(Levitikus 24:13;20)


Angeblich ist doch Jesus Gott! Er erzählt uns also eigentlich: Ich habe gesagt: "Auge um Auge", jetzt sage ich aber das Gegenteil.
Kann er sich mal entscheiden?


"43 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: "Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen."
44 Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde;"

(Matthäus 5:43-44a)


Im alten Testament wird zwar - wie richtig von Jesus erkannt - fast immer empfohlen, seine Feinde zu hassen, aber eben nur fast.
Die einzige Konstante der Bibel ist, dass es zu jeder Stelle einen Widerspruch gibt. 

"17 Freue dich des Falles deines Feindes nicht, und dein Herz sei nicht froh über seinem Unglück"

(Sprüche 24:17)


"21 Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot; dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser."

(Sprüche 25:21)



Eine der wichtigsten Lehren von Jesus ist die "goldene Regel": 

"12 Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch."

(Matthäus 7:12)

Dies ist in sehr vielen Fällen ein gutes moralisches Gesetz.
Bei Masochisten, also Leuten, die wollen, dass man ihnen Schmerz bereitet, allerdings eher nicht. Auch könnte ein verurteilter Verbrecher dieser Regel zufolge seinen Richter auffordern, ihn nicht ins Gefängnis zu stecken. Schließlich will er selbst auch nicht in den Knast. Dieses Beispiel stammt von Immanuel Kant, der die goldene Regel zum kategorischen Imperativ umarbeitete und intellektuell wasserdichter machte.

Aber auch die goldene Regel hat Jesus nicht erfunden. Das Buch Tobit, das im zweiten vorchristlichen Jahrhundert entstanden ist und Teil der Bibel der Katholiken und Orthodoxen ist (nicht aber der Protestanten und Juden), beinhaltet eine fast identische Regel: 

"15 Was dir selbst verhasst ist, das mute auch einem anderen nicht zu!"

(Tobit 4:15)

Man findet die goldene Regel aber auch schon früher: z.B. bei Konfuzius, den alten Ägyptern oder Thales, einem griechischen Philosophen aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. und vielen mehr.



DEJA VU

All diese Ähnlichkeiten des Christentums zu anderen, früheren Religionen überraschen nicht, wenn man die christliche Religion als Schmelztiegel damals populärer Ideen versteht. (Die beiden wichtigsten Einflüsse, das Judentum und die altgriechische Kultur, werden wir in späteren Teilen dieser Reihe noch genauer beleuchten.)
Eine solche Betrachtungsweise macht die Existenz einer echten Figur der Zeitgeschichte, die als Inspiration für die Bibelfigur Jesus Christus diente, zwar nicht unmöglich, aber zumindest unnötig.

Versucht man die vielen Parallelen zum Christentum aus früheren Kulturen zu leugnen, muss man nicht nur gegen viele historische Beweise argumentieren, sondern auch gegen die Argumentationen vieler der frühen Kirchenväter, den Begründern der Religion.
Diese Gründer des Christentums haben nicht behauptet, etwas radikal Neues zu predigen. Der Kirchenvater Sankt Justin schrieb um 150 nach Christus:

"Und wenn wir sagen, dass das Wort, der Erstgeborene Gottes ohne eine geschlechtliche Vereinigung gezeugt wurde, und dass Er, Jesus Christus, unser Lehrer, gekreuzigt wurde, starb, wiederauferstand und zum Himmel auffuhr, dann behaupten wir nichts anderes als was ihr von denen glaubt, die ihr für die Söhne Jupiters haltet."

(Sankt Justin der Märtyrer, "Erste Apologie", Kapitel 21)



Er nennt Beispiele aus der römischen und griechischen Sagenwelt und erklärt die Parallelen durch den Einfluss Satans. Eine ziemlich abstruse Theorie: Warum zum Teufel macht Satan so was?
Hofft er, dass, wenn man einen Teil der Story schon kennt, man dann die Bibel nicht mehr liest, weil's nicht mehr spannend ist?
Und kann Gott nichts dagegen unternehmen und muss hilflos mitanschauen, wie man seine Urheberrechte verletzt?


Die ganze Teufels-Theorie wirkt recht abenteuerlich und lässt das Christentum nicht so gut dastehen.

Wer immer noch glauben will, dass das Christentum radikal neu ist, argumentiert also, dass Kirchenväter wie Justin, Tertullian oder Irinaeus lügen und Ähnlichkeiten konstruieren, wo keine sind, um dann ihre Teufels-Theorie einzuwerfen.
Aber eine solche Lüge würde wohl wenig helfen, das Christentum zu verbreiten, was schließlich der Job dieser Männer war. Was sollte die Motivation für ein solches Handeln sein, das sicherlich auch nicht mit dem Glauben dieser Männer vereinbar gewesen wäre?

Rational betrachtet zeigen uns diese Kirchenväter in ihren Werken auf, dass die Meinung, das Christentum verkünde nichts wirklich Neues, in etwa so alt ist wie das Christentum selbst.

Nun ja, man weiß ja nie: Vielleicht war's ja doch der Teufel...
Aber ich würde kein Geld darauf setzen.


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SERIE: "DER MYTHOS JESUS"

[Teil 1: Der unsichtbare Mann]
[Teil 2: Leben wie Gott in Galiläa]
[Teil 3: Lehre/Versprechungen]
>>[Teil 4: Auf den Schultern von Riesen]
[Teil 5: Dekonstruktion]