29. Januar 2011

DER MENSCH UND DAS WEIB (Das Buch Genesis Teil 9)


Die Bibel bietet Ratschläge für alle Bereiche des Lebens. Auch zum Thema "Frauen". 
Wo kommen die eigentlich her und wozu sind sie gut? Die Heilige Schrift gibt Antworten auf diese Fragen.

Wir setzen unsere Reise durch das Buch Genesis fort und ziehen dann ein Fazit, welches Frauenbild uns in diesem dubiosen Machwerk vermittelt werden soll.






ALLE FÜR EINEN

Die letzten Kapitel des Buches Genesis erzählen uns von den Söhnen Jakobs, den mythischen Ur-Vätern der zwölf Stämme Israels. Die treten zum ersten Mal in Kapitel 34 in Aktion.
Die Geschichte beginnt damit, dass Jakobs einzige Tochter - oder zumindest die einzige, von der wir erfahren - vergewaltigt wird.

"1 Dina aber, Leas Tochter, die sie Jakob geboren hatte, ging heraus, die Töchter des Landes zu sehen.
2 Da die sah Sichem, Hemors Sohn, des Heviters, der des Landes Herr war, nahm er sie und lag bei ihr und schwächte sie."

(Genesis 34:1-2)



Der HERR hatte seine großartigen Gesetze leider noch nicht veröffentlicht. (Dies tut er erst zu Moses' Zeiten, die chronologisch sehr viel später angesiedelt sind als das Buch Genesis.) Daher gibt es noch keine göttliche Rechtsprechung, was in einem solchen Fall zu tun ist.

Die korrekte Lösung wäre: Sichem muss Dina heiraten und darf sich niemals scheiden lassen und muss Jakob zudem 50 Silberlinge bezahlen (laut Deuteronomium 22:28).
Aber man müsste Sichem gar nicht zu einer Hochzeit zwingen: Er hat sich in sein Vergewaltigungsopfer verliebt und bittet seinen Vater, für ihn die Hochzeit mit Dina zu organisieren.

"3 Und sein Herz hing an ihr, und er hatte die Dirne lieb und redete freundlich mit ihr.
4 Und Sichem sprach zu seinem Vater Hemor: Nimm mir das Mägdlein zum Weibe."

(Genesis 34:3-4)



Jakob und seine Söhne haben bereits von der Schändung erfahren. Zum Schein beginnen sie mit den Hochzeitsverhandlungen und stellen die erste Bedingung: Der Bräutigam in spe soll sich erst mal beschneiden lassen. (Die Beschneidung ist das Zeichen von Gottes Bund mit Abraham und dessen Nachkommen.)

"13 Da antworteten Jakobs Söhne dem Sichem und seinem Vater Hemor betrüglich, darum daß ihre Schwester Dina geschändet war,
14 und sprachen zu ihnen: Wir können das nicht tun, daß wir unsere Schwester einem unbeschnittenem Mann geben; denn das wäre uns eine Schande.
15 Doch dann wollen wir euch zu Willen sein, so ihr uns gleich werdet und alles, was männlich unter euch ist, beschnitten werde;"

(Genesis 34:13-15)



Doch nicht nur Sichem soll sich Vorhaut entfernen lassen, sondern alle männlichen Bewohner der Stadt, aus unerfindlichen Gründen. Aus noch unerfindlicheren Gründen erklären sich auch alle Männer sofort dazu bereit.

"24 Und sie gehorchten dem Hemor und Sichem, seinem Sohn, alle, die zu seiner Stadt Tor aus und ein gingen, und beschnitten alles, was männlich war, das zu dieser Stadt aus und ein ging."

(Genesis 34:24)



Aber die ganze Nummer war nur ein Schelmenstreich: Jakob hat gar nicht vor, seine Tochter zu verheiraten. Die Bewohner der Stadt sitzen nun mit schmerzenden Genitalien in ihrer Bude und schauen blöde aus der Wäsche. Harharhar!!
Um nun noch ein I-Tüpfelchen auf die Rache zu setzen, ermorden Jakobs Söhne noch alle Männer der Stadt und plündern ihre Häuser.

"25 Und am dritten Tage, da sie Schmerzen hatten, nahmen die zwei Söhne Jakobs, Simeon und Levi, der Dina Brüder, ein jeglicher sein Schwert und gingen kühn in die Stadt und erwürgten alles, was männlich war.
26 und erwürgten auch Hemor und seinen Sohn Sichem mit der Schärfe des Schwerts und nahmen ihre Schwester Dina aus dem Hause Sichems und gingen davon.
27 Da kamen die Söhne Jakobs über die erschlagenen und plünderten die Stadt, darum daß sie hatten ihre Schwester geschändet.
28 Und nahmen ihre Schafe, Rinder, Esel und was in der Stadt und auf dem Felde war
29 und alle ihre Habe; alle Kinder und Weiber nahmen sie gefangen, und plünderten alles, was in den Häusern war."

(Genesis 34:25-29)



Wie Jesus schon sagte: Wenn dir jemand auf die linke Backe schlägt, dann ermorde alle Männer der Stadt und raube deren Familien aus.


Es scheint ein wenig ungerecht, alle Bewohner der Stadt für die Tat eines Einzelnen zu bestrafen. Aber Gott hat nichts dagegen, was man an seinem Schweigen in dieser Angelegenheit ablesen kann.
Wenn Gott nämlich mit irgendwas nicht einverstanden ist, folgt eine eindeutige Reaktion - wie wir durch die folgende Episode erfahren.



ONAN DER BARBAR

Die letzten Kapitel des Buches Genesis erzählen in erster Linie von Joseph, Jakobs Lieblingssohn. Unterbrochen wird diese Geschichte jedoch von einem Bericht über Juda, einen anderen Sohn Jakobs, und dessen Söhne Onan und Ger.

Juda besorgt seinem ältesten Sohn Ger eine Frau. Doch die Ehe hält nicht lange: Ger tut irgendwas, das den HERR verärgert. Deshalb tötet ihn Gott.

"6 Und Juda gab seinem ersten Sohn, Ger, ein Weib, die hieß Thamar.
7 Aber Ger war böse vor dem HERRN; darum tötete ihn der HERR."

(Genesis 38:6-7)



Juda bittet seinen anderen Sohn Onan, die nun verwitwete Thamar zu heiraten. Dieser erfüllt dem Vater den Wunsch, möchte aber keine Kinder mit Thamar haben. Daher landet sein Samenerguss immer auf dem Boden und nie in seiner Schwägerin/Ehefrau.

"8 Da sprach Juda zu Onan: Gehe zu deines Bruders Weib und nimm sie zur Ehe, daß du deinem Bruder Samen erweckest.
9 Aber da Onan wußte, daß der Same nicht sein eigen sein sollte, wenn er einging zu seines Bruders Weib, ließ er's auf die Erde fallen und verderbte es, auf daß er seinem Bruder nicht Samen gäbe."

(Genesis 38:8-9)


Nach damaligem Recht hätten Onans Kinder Anspruch auf das Erbe seines von Gott getöteten Bruders gehabt. Dies lehnt Onan aber vehement ab. Warum, erfahren wir nicht.
Die Moral der Geschicht' ist allerdings eindeutig: Indem Onan den guten Samen auf den Boden fallen und verderben lässt, macht er Gott wütend. Und wir wissen ja, was dann passiert.

"10 Da gefiel dem HERRN übel, was er tat, und er tötete ihn auch."

(Genesis 38:10)



Die ganze Story wird von der katholischen Kirche so interpretiert, dass jede Sperma-Verschwendung Sünde ist: Sowohl Selbstbefriedigung (nach Onan auch "Onanie" genannt), als auch Coitus Interruptus und andere Verhütungsmethoden.
Natürlich ist in der echten Welt der Coitus Interruptus keine sichere Verhütungsmethode, aber das hat der Verfasser dieses Textes, Gott, wohl nicht gewusst.



YOU DON'T HAVE TO WEAR THAT DRESS TONIGHT

Da Gott nun auch ihren zweiten Ehemann getötet hat, zieht Thamar wieder zu ihren Eltern. Viele Jahre vergehen und Thamar bleibt unverheiratet. Juda hatte ihr zwar versprochen, sie mit seinem Sohn Sela zu verheiraten, wenn der alt genug ist, hält aber sein Versprechen nicht ein.
Thamar möchte aber unbedingt ein Kind aus der Familie von Juda. Um das hinzukriegen, ersinnt sie einen gewitzten Plan. Alles beginnt damit, dass Thamar erfährt, dass der seit kurzem verwitwete Juda gerade auf dem Weg zu seinen Schafen ist. Sie verhüllt sich vollständig, auch ihr Gesicht, so dass Juda sie nicht erkennt, und fängt ihn am Stadttor ab.

"12 Da nun viele Tage verlaufen waren, starb des Sua Tochter, Juda's Weib. Und nachdem Juda ausgetrauert hatte, ging er hinauf seine Schafe zu scheren, gen Thimnath mit seinem Freunde Hira von Adullam.
13 Da ward der Thamar angesagt: Siehe, dein Schwiegervater geht hinauf gen Thimnath, seine Schafe zu scheren.
14 Da legte sie die Witwenkleider von sich, die sie trug, deckte sich mit einem Mantel und verhüllte sich und setzte sich vor das Tor von Enaim an dem Wege gen Thimnath; denn sie sah, daß Sela war groß geworden, und sie ward ihm nicht zum Weibe gegeben."

(Genesis 38:12-14)



Heutzutage denkt man beim Anblick von voll verschleierten Frauen nicht zwingend, dass diese Damen sicherlich der Prostitution nachgehen würden. Früher war das wohl anders.

"15 Da sie nun Juda sah, meinte er, sie wäre eine Hure; denn sie hatte ihr Angesicht verdeckt."

(Genesis 38:15)


Als Juda die vermeintliche Hure sieht, denkt er sich: Ein bisschen Spaß muss sein.

"16 Und er machte sich zu ihr am Wege und sprach: Laß mich doch zu dir kommen; denn er wußte nicht, daß es seine Schwiegertochter wäre. Sie antwortete: Was willst du mir geben, daß du zu mir kommst?"

(Genesis 38:16)




Auf die Frage, was Juda bereit sei für den Sex zu bezahlen, bietet er einen Ziegenbock an. Da er die Ziege nicht dabei hat, gibt er ihr einige persönliche Gegenstände als Pfand.

"17 Er sprach: Ich will dir einen Ziegenbock von der Herde senden. Sie antwortete: So gib mir ein Pfand, bis daß du mir's sendest.
18 Er sprach: Was willst du für ein Pfand, das ich dir gebe? Sie antwortete: Deinen Ring und deine Schnur und deinen Stab, den du in den Händen hast."

(Genesis 38:17-18a)


Sehr detailliert wird der Sex nicht beschrieben. Immerhin erfahren wir, dass Thamar davon schwanger wird.

"Da gab er's ihr und kam zu ihr; und sie ward von ihm schwanger."

(Genesis 38:18b)


Klingt fast wie ein kleines Gedicht, sehr schön.

Thamar lässt ihr Gesicht beim Sex anscheinend die ganze Zeit verschleiert, oder aber Juda schaut woanders hin. Jedenfalls bemerkt er nicht, dass es sich bei der angeblichen Sexarbeiterin um seine Ex-Schwiegertochter handelt. Wieder zuhause, schickt Juda einen Freund los, um der Prostituierten den Ziegenbock zu bringen. Aber der kann die Hure natürlich nicht finden.

"22 Und er kam wieder zu Juda und sprach: Ich habe sie nicht gefunden; dazu sagen die Leute des Orts, es sei keine Hure da gewesen.
23 Juda sprach: Sie mag's behalten; sie kann uns doch nicht Schande nachsagen, denn ich habe den Bock gesandt, so hast du sie nicht gefunden."

(Genesis 38:22-23)


Da er versucht hat, die unbekannte Dame zu bezahlen, ist er nun aus dem Schneider und niemand könne ihm eine Schande nachsagen, findet Juda. Er findet Prostitution moralisch nicht verwerflich. Natürlich nur für einen Mann. Die Hure hat den Tod verdient.

"24 Über drei Monate ward Juda angesagt: Deine Schwiegertochter Thamar hat gehurt; dazu siehe, ist sie von der Hurerei schwanger geworden. Juda spricht: Bringt sie hervor, daß sie verbrannt werde."

(Genesis 38:24)



Da Juda gerüchteweise gehört hat, dass Thamar gehurt hat, möchte er sie jetzt natürlich auf dem Scheiterhaufen verbrennen.
Obwohl Thamar gar nicht zu seinem Haushalt gehört, (da Juda sein Versprechen gebrochen hatte, sie mit seinem Sohn Sela zu verheiraten,) macht er einen großen Wirbel um die Sache.
Als er jedoch erfährt, wer der Freier war, nämlich er selbst, denkt er sich plötzlich, dass es wohl doch besser wäre, die Sache lieber unter den Teppich zu kehren.

"25 Und da man sie hervorbrachte, schickte sie zu ihrem Schwiegervater und sprach: Von dem Mann bin ich schwanger, des dies ist. Und sprach: Kennst du auch, wes dieser Ring und diese Schnur und dieser Stab ist?
26 Juda erkannte es und sprach: Sie ist gerechter als ich; denn ich habe sie nicht gegeben meinen Sohn Sela. Doch erkannte er sie fürder nicht mehr."

(Genesis 38:25-26)



Thamar ist rehabilitiert. Nicht, dass sich etwas an Judas hurenfeindlicher Einstellung geändert hat. Aber er sieht ein, dass er selbst auch einen Fehler gemacht hat. Ein Unrecht gleicht das andere aus: Auge um Auge, Betrug um Betrug. Dies ist die fragwürdige Moral Gottes im gesamten alten Testament.



HAND OUT

Thamar passiert nun das allerbeste, was einer Frau in der Bibel passieren kann. Sie bekommt männlichen Nachwuchs und das auch noch im Doppelpack.

"27 Und da sie gebären sollte, wurden Zwillinge in ihrem Leib gefunden."

(Genesis 38:27)


Nach dem Rechtsverständnis der damaligen Zeit bekommt immer der erstgeborene Sohn den Hauptteil des Erbes. Im Fall von Thamars Zwillingen winkt dem, der zuerst aus der Mutter kommt, das Erbe von Ger - dem ersten von Gott ermordeten Mann Thamars.
Eine Hand kommt aus der Vagina... Die Hebamme bindet einen roten Faden um einen Finger, um so den Erstgeborenen zu kennzeichnen.

"28 Und als sie jetzt gebar, tat sich eine Hand heraus. Da nahm die Wehmutter einen roten Faden und band ihn darum und sprach: Der wird zuerst herauskommen."

(Genesis 38:28)


Aber Pustekuchen! Der kleine Racker überlegt es sich anders, flutscht rückwärts durch den Geburtskanal zurück in die Gebärmutter und überlässt seinem Bruder den Vortritt.

"29 Da aber der seine Hand wieder hineinzog, kam sein Bruder heraus; und sie sprach: Warum hast du um deinetwillen solchen Riß gerissen? Und man hieß ihn Perez.
30 Darnach kam sein Bruder heraus, der den roten Faden um seine Hand hatte. Und man hieß ihn Serah."

(Genesis 38:29-30)


Laut dem neuen Testament (Matthäus 1:3) ist Perez übrigens ein Ur-Ahn von König David und Jesus Christus. Mehr erfahren wir über ihn und seinen Zwillingsbruder nicht. Auch die Geschichte von Thamar ist hier zu Ende.

Ehefrau, Mutter, Hure und intrigante Betrügerin: Thamar verkörpert so ziemlich alle Rollen, die eine Frau in der Bibel spielen darf.
Nehmen wir doch mal das Frauenbild unter die Lupe, dass die ersten 40 Kapitel des Buches Genesis vermitteln. Dies ändert sich nämlich in der gesamten Bibel nicht mehr.



PLAN B

Die erste Frau in der Bibel bleibt namenlos. Sie wird vom HERRN gleichzeitig mit dem ebenfalls namenlosen ersten Mann als Gottes Ebenbild erschaffen.

"27 Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib."

(Genesis 1:27)



Viel bekannter ist jedoch die zweite Schöpfungsgeschichte des Menschen, die im krassen Widerspruch zur ersten Version steht. Hier wird die Frau nicht gleichzeitig mit dem Mann erschaffen, sondern ist nur Gottes Plan B.
Zunächst erschafft der HERR einen Mann.

"7 Und Gott der HERR machte den Menschen aus einem Erdenkloß, uns blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase. Und also ward der Mensch eine lebendige Seele.
8 Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Morgen und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte."

(Genesis 2:7-8)


Dieser (dritte) erste Mensch, den Gott erschaffen hat, bekommt übrigens auch niemals einen individuellen Namen: "Adam" ist das hebräische Wort für "Mensch".
Als Gott mit seinem Super-Spürsinn bemerkt, dass Adam einsam ist, beschließt er, etwas dagegen zu tun.

"18 Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei."

(Genesis 2:18)


Da Gott sich schon die Mühe gemacht hatte, allerlei Tiere zu erschaffen, probiert er zunächst, ob nicht eins davon eine passende Gehilfin für Adam sein könnte.

"19 Denn als Gott der HERR gemacht hatte von der Erde allerlei Tiere auf dem Felde und allerlei Vögel unter dem Himmel, brachte er sie zu dem Menschen, daß er sähe, wie er sie nennte; denn der wie Mensch allerlei lebendige Tiere nennen würde, so sollten sie heißen. 
20 Und der Mensch gab einem jeglichen Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen ward keine Gehilfin gefunden, die um ihn wäre."

(Genesis 2:19-20)



[[BILD ENTFÄLLT AUS JUGENDSCHUTZGRÜNDEN]]


Die Suche war leider erfolglos. Gott muss sich was anderes überlegen.

"21 Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm seiner Rippen eine und schloß die Stätte zu mit Fleisch.
22 Und Gott der HERR baute ein Weib aus der Rippe, die er vom Menschen nahm, und brachte sie zu ihm.
23 Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin heißen, darum daß sie vom Manne genommen ist."

(Genesis 2:21-23)


Nachdem der Allmächtige erfolglos Millionen Spezies von Landtieren und Vögeln auf die Tauglichkeit als Gehilfe für Adam überprüft hatte, entwirft er den Prototyp der Männin.
Den Namen "Eva" kriegt sie übrigens erst nach dem Sündenfall und zwar, wie sollte es anders sein, von ihrem Mann, der ja Experte im Namen geben ist. Leider erweist sich Gottes Design bald als nicht allzu intelligent und versaut Adam das paradiesische Leben.

Diese Version von der Erschaffung der Frau als Gehilfin für den Mann passt viel besser zum Frauenbild der Bibel als die erste Variante. Die Rippen-Geschichte wird auch von den Verfassern des neuen Testaments bevorzugt:

"11 Ein Weib lerne in der Stille mit aller Untertänigkeit.
12 Einem Weibe aber gestatte ich nicht, daß sie lehre, auch nicht, daß sie des Mannes Herr sei, sondern stille sei.
13 Denn Adam ist am ersten gemacht, darnach Eva."

(1. Timotheus 2:11-13)


"8 Denn der Mann ist nicht vom Weibe, sondern das Weib vom Manne.
9 Und der Mann ist nicht geschaffen um des Weibes willen, sondern das Weib um des Mannes willen."

(1. Korinther 11:8-9)


[mehr zur Schöpfungsgeschichte in Teil 1 dieser Serie]




HERR IM HAUS

Dabei fängt doch alles so gut an. Der Mensch und das Weib vergnügen sich als schamlose Nackedeie im Garten.

"25 Und sie waren beide nackt, der Mensch und das Weib, und schämten sich nicht."

(Genesis 2:25)



Doch leider wird das Weib von einer sprechenden Schlange überzeugt, die verbotene Frucht vom Baum der Erkenntnis zu schnabulieren. Auch Adam isst daraufhin auf Empfehlung seiner Frau von der Frucht.
Als Gott das rausfindet, ist er stinkesauer. Die Frau bekommt zwei Strafen: So möchte Gott ihr Schmerzen bei der Geburt bereiten. Außerdem soll sie auf ewig ihrem Mann untertänig sein - der Gehilfin wird also die Chance auf Gleichberechtigung endgültig und unwiderruflich verweigert.

"16 Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären; und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, und er soll dein Herr sein." 

(Genesis 3:16)


Dass Evas Strafe auch für alle ihre weiblichen Nachkommen gilt, ist teilweise offensichtlich: Schließlich bereitet Gott auch den heutigen Frauen noch Geburtsschmerzen.
Und dass die Rolle der Untergebenen für alle Frauen der Welt für alle Zeiten gelten soll, das behaupten zumindest die Autoren des alten Testaments.
Und die Autoren des neuen Testaments:

"22 Die Weiber seien untertan ihren Männern als dem HERRN.
23 Denn der Mann ist des Weibes Haupt, gleichwie auch Christus das Haupt ist der Gemeinde, und er ist seines Leibes Heiland.
24 Aber wie nun die Gemeinde ist Christo untertan, also auch die Weiber ihren Männern in allen Dingen."

(Epheser 5:22-24)

"1 Du aber rede, wie sich's ziemt nach der heilsamen Lehre: [...]
4 daß sie die jungen Weiber lehren züchtig sein, ihre Männer lieben, Kinder lieben,
5 sittig sein, keusch, häuslich, gütig, ihren Männern untertan, auf daß nicht das Wort Gottes verlästert werde."

(Titus 2:1,4-5)

"1 Desgleichen sollen die Weiber ihren Männern untertan sein, auf daß auch die, so nicht glauben an das Wort, durch der Weiber Wandel ohne Wort gewonnen werden"

(1. Petrus 3:1)

"34 Wie in allen Gemeinden der Heiligen lasset eure Weiber schweigen in der Gemeinde; denn es soll ihnen nicht zugelassen werden, daß sie reden, sondern sie sollen untertan sein, wie auch das Gesetz sagt."

(1. Korinther 14:34)







GEBÄR, MUTTER!

Das Beste, was einer Frau in der Bibel passieren kann, ist ein Kind zu bekommen. Dabei sind so gut wie alle Neugeborenen in der Bibel männlich. So wird im zum Beispiel im Buch Genesis über folgende Geburten berichtet:
- Von Abrahams Söhnen Ismael und Isaak, nicht aber von deren Frauen und Schwestern
- Von Isaaks Söhnen Jakob und Esau, nicht aber von den drei Frauen Esaus oder Jakobs vier Frauen
- Von Jakobs zwölf Söhnen, aber von keiner deren Frauen;
- Von Jakobs männlichen Enkeln seiner Söhne Juda und Josef - nicht aber, welch Überraschung, von deren Frauen.
In den unzähligen Stammbäumen werden stets nur männliche Nachkommen genannt.

Auch im neuen Testament, das mehrere hundert Jahre nach dem Buch Genesis entstand, hat sich nichts an dieser Einstellung geändert.

"14 Und Adam ward nicht verführt; das Weib aber ward verführt und hat die Übertretung eingeführt.
15 Sie wird aber selig werden durch Kinderzeugen, so sie bleiben im Glauben und in der Liebe und in der Heiligung samt der Zucht."

(1. Timotheus 2:14-15)


"23 Und Jesus war, da er anfing, ungefähr dreißig Jahre alt, und ward gehalten für einen Sohn Josephs, welcher war ein Sohn Eli's,
24 der war ein Sohn Matthats, der war ein Sohn Levis, der war ein Sohn Melchis, der war ein Sohn Jannas, der war ein Sohn Josephs, 
25 der war ein Sohn des Mattathias, der war ein Sohn des Amos, der war ein Sohn Nahums, der war ein Sohn Eslis, der war ein Sohn Nangais, 
26 der war ein Sohn Maaths, der war ein Sohn des Mattathias, der war ein Sohn Simeis, der war ein Sohn Josechs, der war ein Sohn Juda's, 
27 der war ein Sohn Johanans, der war ein Sohn Resas, der war ein Sohn Serubabels, der war ein Sohn Sealthiels, der war ein Sohn Neris, 
28 der war ein Sohn Melchis, der war ein Sohn Addis, der war ein Sohn Kosams, der war ein Sohn Elmadams, der war ein Sohn Hers, 
29 der war ein Sohn des Jesus, der war ein Sohn Eliesers, der war ein Sohn Jorems, der war ein Sohn Matthats, der war ein Sohn Levis, 
30 der war ein Sohn Simeons, der war ein Sohn Judas, der war ein Sohn Josephs, der war ein Sohn Jonams, der war ein Sohn Eliakims, 
31 der war ein Sohn Meleas, der war ein Sohn Menams, der war ein Sohn Mattathans, der war ein Sohn Nathans, der war ein Sohn Davids, 
32 der war ein Sohn Jesses, der war ein Sohn Obeds, der war ein Sohn des Boas, der war ein Sohn Salmas, der war ein Sohn Nahessons,
33 der war ein Sohn Amminadabs, der war ein Sohn Rams, der war ein Sohn Hezrons, der war ein Sohn des Perez, der war ein Sohn Juda's, 
34 der war ein Sohn Jakobs, der war ein Sohn Isaaks, der war ein Sohn Abrahams, der war ein Sohn Tharahs, der war ein Sohn Nahors, 
35 der war ein Sohn Serugs, der war ein Sohn Regus, der war ein Sohn Pelegs, der war ein Sohn Ebers, der war ein Sohn Salahs, 
36 der war ein Sohn Kenans, der war ein Sohn Arphachsads, der war ein Sohn Sems, der war ein Sohn Noahs, der war ein Sohn Lamechs, 
37 der war ein Sohn Methusalahs, der war ein Sohn Henochs, der war ein Sohn Jareds, der war ein Sohn Mahalaleels, der war ein Sohn Kenans,
38 der war ein Sohn des Enos, der war ein Sohn Seths, der war ein Sohn Adams, der war Gottes."

(Lukas 3:23-38)


Weitere 1500 Jahre später gab es einen großen Wandel in der Kirche: Die Reformation. An der frauenfeindlichen Einstellung hat sich jedoch nichts getan, wie folgendes Zitat von Martin Luther dezent andeutet:

"Die größte Ehre, die das Weib hat, ist allzumal, daß die Männer durch sie geboren werden."

(Martin Luther)



Auch heute noch dürfen in der katholischen Kirche Frauen nicht das Priesteramt (oder gar noch höhere Positionen) bekleiden, weil Paulus und ein paar andere Männer, von denen wir nicht einmal die Namen kennen, es vor etwa Zweitausend Jahren nicht gestattet haben.
Eine geistige Entwicklung kann man hier wohl beim besten Willen nicht erkennen. Übrigens sprechen orthodoxe Juden jeden Morgen das gleiche Gebet, bei dem Männer Gott danken, dass er sie nicht als Frau erschaffen hat. Ist das nicht nett von Gott?..



I'M A BITCH, I'M A LOVER, I'M A CHILD, I'M A MOTHER

Das Kinderkriegen ist zwar das Beste, was eine Frau so machen kann - das heißt natürlich nicht, dass sie irgendeinen Einfluss darauf hat, mit wem sie den Nachwuchs zeugt.
Dies verdeutlicht beispielsweise die Geschichte um die Geburt von Abrams erstem Sohn...

"3 Da nahm Sarai, Abrams Weib, ihre ägyptische Magd, Hagar, und gab sie Abram, ihrem Mann, zum Weibe, nachdem sie zehn Jahre im Lande Kanaan gewohnt hatten.
4 Und er ging zu Hagar, die ward schwanger."

(Genesis 16:3-4a)



Einige Zeit später - Abram wurde mittlerweile von Gott in Abraham umbenannt - kommt der allmächtige HERR zu Besuch.

"1 Und der HERR erschien ihm im Hain Mamre, da saß er an der Tür seiner Hütte, da der Tag am heißesten war."

(Genesis 18:1)


Gott kommt einzig und allein vorbei, um anzukündigen, dass Abrahams Frau Sara (vormals Sarai) bald einen Sohn gebären soll. Irgendwie betrifft Sara das ja auch ein bisschen - schließlich muss sie ja das Kind austragen, im Alter von über 90 Jahren. Dennoch darf sie nicht am Tisch mit Gott sitzen, sondern wird dorthin geschickt, wo Frauen nun mal hingehören: Hinter den Herd.

"6 Abraham eilte in die Hütte zu Sara und sprach: Eile und menge drei Maß Semmelmehl, knete und backe Kuchen."

(Genesis 18:6)



Mutter und Ehefrau, manchmal auch Tochter und Schwester: Dies sind die Rollen, die der Großteil der biblischen Frauen einnehmen darf - und dies auf die passivste Art, die man sich vorstellen kann.
In den wenigen Fällen, in denen Frauen aktiv handeln, werden sie als extrem hinterlistig, unmoralisch und durchtrieben dargestellt.

Lots Töchter machen ihren Vater betrunken und lassen sich von ihm schwängern. Rebekka betrügt einen ihrer Söhne und ihren Ehemann Isaak. Ihre Schwiegertochter Rahel stiehlt ihrem Vater die Götter. Ihr Enkel Juda wird von Thamar überlistet. Die begibt sich damit auch kurzzeitig ins horizontale Gewerbe.
Hurerei und Ehebruch sind die einzigen Situationen, in denen einen Frau in der Bibel selbstbestimmt mit ihrer Sexualität umgehen kann - beides todeswürdige Verbrechen in Gottes Augen (Deuteronomium Kapitel 22).



RAPE ME, MY FRIEND

Frauen sind Eigentum ihrer Väter, bis sie durch Heirat den Besitzer wechseln. Besonders eindeutig wird diese Haltung in Gottes Gesetzen, die Vergewaltigungen betreffen.

"23 Wenn eine Dirne jemand verlobt ist, und ein Mann kriegt sie in der Stadt und schläft bei ihr,
24 so sollt ihr sie alle beide zu der Stadt Tor ausführen und sollt sie steinigen, daß sie sterben; die Dirne darum, daß sie nicht geschrieen hat, da sie doch in der Stadt war; den Mann darum, daß er seines Nächsten Weib geschändet hat; und sollst das Böse von dir tun."

(Deuteronomium 22:23-24)


Der Mann muss sterben, weil er das Eigentum eines anderen Mannes beschädigt hat. Anders liegt der Fall, wenn das Vergewaltigungsopfer nicht verheiratet ist.

"28 Wenn jemand an eine Jungfrau kommt, die nicht verlobt ist, und ergreift sie und schläft bei ihr, und es findet sich also,
29
so soll, der bei ihr geschlafen hat, ihrem Vater fünfzig Silberlinge geben und soll sie zum Weibe haben, darum daß er sie geschwächt hat; er kann sie nicht lassen sein Leben lang."

(Deuteronomium 22:28)


In diesem Fall ist die Frau nun beschädigte Ware, deren Verkaufswert geschmälert wurde und daher nicht mehr verheiratet werden kann. Daher muss der Vergewaltiger dem Vater eine hohe Entschädigung zahlen, denn dem ist ja der Schaden entstanden. Außerdem muss der Täter sein Opfer heiraten und darf sich niemals scheiden lassen.
Dass manche Frauen eventuell keine Lust haben, ihre Vergewaltiger zu heiraten, ist völlig irrelevant.
Wen interessiert das schon? Gott jedenfalls nicht.



MARIA MARIA

Das neue Testament bringt die frohe Botschaft von Gottes Tochter... Ne, war nur Spaß, der alte HERR ist immer noch ein Macho und will den Menschen das Evangelium, ganz sicher aber nicht die Emanzipation bringen.
In der Jesus-Story gibt es nur zwei Frauen, die überhaupt eine nennenswerte Rolle spielen: Maria und Maria.

Die mit Abstand wichtigste weibliche Figur im Christentum ist natürlich die Mutter Gottes. Warum? Weil sie die Mutter Gottes ist. Nachdem sich Gott ungefragt ihre Gebärmutter geliehen hat, spielt sie für den weiteren Verlauf der Jesus-Saga keine Rolle mehr.
Dann gibt es da noch die Maria Magdalena. In der katholischen Kirchentradition wird sie als Prostituierte angesehen. Davon steht allerdings rein gar nichts in der Bibel.
Maria aus Magdala taucht in der Christus-Geschichte zwei mal auf. Einmal, als Jesus gleich sieben Teufel aus Maria austreibt und zum zweiten Mal am Grab Christi.
Als sie allein das Grab besucht, entdeckt sie nämlich, dass es leer ist und Jesus verschwunden ist (Johannes 20:1). Oder vielleicht war sie nicht allein, sondern zusammen mit einer anderen Maria (Matthäus 28:1) oder mit einer Salome und einer anderen Maria (Markus 16:1) oder mit einer anderen Maria, einer Johanna und noch mindestens zwei anderen Frauen (Lukas 24:10) - Je nach dem, welches Evangelium man liest.

Auch in der Apostelgeschichte spielen Frauen keine bedeutende Rolle, schließlich ist es ihnen ja nicht gestattet zu lehren.

Obwohl Jesus in seinen Predigten und Parabeln das Thema Frauenrechte nicht erwähnt, bezieht er gerade durch dieses Schweigen Stellung. Da er sich nicht gegen die herrschende Praxis der Ungleichbehandlung ausspricht, scheint er sich nicht besonders daran zu stören.
Ein noch deutlicheres Zeichen ist die Auswahl seiner zwölf Jünger, die allesamt männlich sind. Es gab wohl keine Frau die dafür so geeignet war, wie die Männer, die Jesus auserwählt hat, z.B. Judas.





GIRL, YOU'LL BE A MAN SOON

In den vier Evangelien der Bibel sagt Jesus zwar nichts über Frauen, wohl aber im Thomas-Evangelium, das es zwar nicht in die Bibel geschafft hat, dennoch aber unter den frühen Christen bekannt und beliebt war.
Das Thomas-Evangelium besteht nur aus Jesus-Zitaten. In einem macht Jesus den Frauen Hoffnung auf gleiche Rechte wie Männer. Denn, wenn die sich so richtig anstrengen, meint Christus, können sie sich in Männer verwandeln. Der Heiland weiß, was Frauen wollen.


"114 Simon Petrus sprach zu ihnen: Maria soll aus unserer Mitte fortgehen, denn die Frauen sind des Lebens nicht würdig
Jesus sprach: Seht, ich werde sie ziehen, um sie männlich zu machen, damit auch sie ein lebendiger Geist wird, vergleichbar mit euch Männern. Denn jede Frau, die sich männlich macht, wird in das Himmelreich gelangen."


Jesus widerspricht nicht, wenn Petrus meint, dass Frauen des Lebens nicht würdig sind. Aber wenn sie nur ganz fest an den Erlöser glauben, befreit er sie vielleicht von ihrem furchtbaren Schicksal, eine Frau sein zu müssen. Lob sei dem HERRN!


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SERIE: "DAS BUCH GENESIS"




mehr zum Thema "Frauen in der Bibel":



19. Januar 2011

BRUDER JAKOB (Das Buch Genesis Teil 8)

[Teil 1: "Sonne, Mond und Sterne"] [Teil 2: "Es war einmal..."]
[Teil 3: "Die gerechte Strafe"] [Teil 4: "Die Reise zum Mittagsland der Erde"]
[Teil 5: "Die Rückkehr der Riesen"] [Teil 6: "Feuerwasser"]
[Teil 7: "Opfa!"]

Dies ist die Geschichte von Jakob, dem legendären Ur-Ahnen aller Israeliten, den Gott liebt und von seinem Zwillingsbruder Esau, den Gott hasst. Nicht weil der etwas falsch gemacht hätte: Gott hasst ihn ohne besonderen Grund - einfach, weil er es kann...




ZUVOR IM BUCH GENESIS...

Im letzten Teil dieser Serie über das Buch Genesis verließen wir Abraham, den mythischen Ur-Vater aller Israeliten und Araber, als er gerade seinen zweiten Sohn Isaak an einen Opferaltar festgebunden hatte - ein Messer in der Hand, um sein Kind abzuschlachten, wie Gott ihm dies aufgetragen hat.
Gott schickt jedoch im letzten Augenblick einen Engel und hindert ihn an dem Menschenopfer. Nun wisse er, dass Abraham den HERRN fürchte, bemerkt Gott nach der verstörenden Szene (Genesis 22:12).

Isaak fürchtet garantiert spätestens nach dieser Nummer seinen Vater Abraham, der übrigens zuvor seinen erstgeborenen Sohn Ishmael in die Wüste geschickt hatte (Genesis 21:14). Da Isaaks Mutter Sarah im zarten Alter von 127 Jahren verstirbt (Genesis 23:1-2), heiratet Abraham erneut und Isaak bekommt noch mehrere Halbbrüder (Genesis 25:1-2).

Als Abraham spürt, dass er bald sterben wird, möchte er zuvor noch seinen Sohn Isaak unter die Haube bringen. Da er selbst schon zu schwach dafür ist, bittet er in einem seltsamen Ritual seinen ältesten Sklaven, eine Frau für Isaak zu finden. Aber keine ausländische, versteht sich.

"1 Abraham ward alt und wohl betagt, und der HERR hatte ihn gesegnet allenthalben.
2 Und er sprach zu dem ältesten Knecht seines Hauses, der allen seinen Gütern vorstand: Lege deine Hand unter meine Hüfte
3  und schwöre mir bei dem HERRN, dem Gott des Himmels und der Erde, daß du meinem Sohn kein Weib nehmest von den Töchtern der Kanaaniter, unter welchen ich wohne,  
4 sondern daß du ziehst in mein Vaterland und zu meiner Freundschaft und nehmest meinem Sohn Isaak ein Weib."

(Genesis 24:1-4)



Der Knecht verspricht ihm, eine ethnisch annehmbare Frau zu suchen und findet Rebekka, die Gottes Herrenrasse angehört. Isaak und Rebekka heiraten und bekommen Nachwuchs. Dies gestaltet sich schwierig, da Rebekka eigentlich unfruchtbar ist. Doch mit Gott auf ihrer Seite bekommt sie auf wundersame Weise doch Kinder, und zwar direkt zwei auf einmal.
Die Zwillinge und deren Nachkommen werden zwar auf ewig miteinander verfeindet sein, aber irgendeinen Haken muss es ja geben.

"23 Und der HERR sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Leibe, und zweierlei Leute werden sich scheiden aus deinem Leibe; und ein Volk wird dem andern Überlegen sein, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen."

(Genesis 25:23)




DICHT AUF DEN FERSEN

Rebekka bekommt wie angekündigt Zwillinge, die Jakob und Esau genannt werden. Aber auch bei Zwillingen muss ja einer der Erste sein - der kriegt nach dem damaligem Gesetz, dem Erstgeborenen-Recht, den Hauptteil des Erbes, wenn der gute Isaak mal nicht mehr ist.
Esau wird zuerst geboren, auch wenn er mit leichten Schwierigkeiten zu kämpfen hat.

"24 Da nun die Zeit kam, daß sie gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leibe.
25 Der erste, der herauskam, war rötlich, ganz rauh wie ein Fell; und sie nannten ihn Esau.
26 Darnach kam heraus sein Bruder, der hielt mit seiner Hand die Ferse des Esau;"

(Genesis 25:24-26)



Esau wird geboren und Jakob hängt ihm schon an der Ferse - im wahrsten Sinne des Wortes.



Die Kinder wachsen zu jungen Männern heran. Der haarige Esau wird Jäger und bringt das Essen nach Hause. Sein Bruder Jakob ist sich zu fein zum jagen und bleibt lieber zu Hause. Zudem ist er ein Muttersöhnchen.

"27 Und da nun die Knaben groß wurden, ward Esau ein Jäger und streifte auf dem Felde, Jakob aber ein sanfter Mann und blieb in seinen Hütten.
28 Und Isaak hatte Esau lieb und aß gern von seinem Weidwerk; Rebekka aber hatte Jakob lieb.

(Genesis 25:27-28)



JAKOB DER LÜGNER

Leider scheint der gute Esau nicht die allerhellste Leuchte zu sein und tauscht sein Erstgeborenen-Recht eines Tages gegen ein Linsengericht ein.
Aber natürlich nicht nur ein Linsengericht! Esau verhandelt hart und schlägt zusätzlich noch ein Brot heraus für sein Erbrecht. Jakob, der feine Herr, nutzt die Dummheit seines Bruders dankbar aus.

"29 Und Jakob kochte ein Gericht. Da kam Esau vom Felde und war müde  
30 und sprach zu Jakob: Laß mich kosten das rote Gericht; denn ich bin müde. Daher heißt er Edom.  
31 Aber Jakob sprach: Verkaufe mir heute deine Erstgeburt.  
32 Esau antwortete: Siehe, ich muß doch sterben; was soll mir denn die Erstgeburt?  
33 Jakob sprach: So schwöre mir heute. Und er schwur ihm und verkaufte also Jakob seine Erstgeburt. 
34 Da gab ihm Jakob Brot und das Linsengericht, und er aß und trank und stand auf und ging davon. Also verachtete Esau seine Erstgeburt.

(Genesis 25:29-34)



Um sicherzugehen, dass er auch tatsächlich alle Privilegien des Erstgeborenen bekommt, überlistet der gute Jakob noch seinen sterbenden Vater.
Der steinalte und erblindete Isaak fühlt seinen Tod nahen und will nun seinem ältesten Sohn Esau den Erstgeburts-Segen geben. Und was Anständiges essen. 

"1 Und es begab sich, da Isaak alt war geworden und seine Augen dunkel wurden zu sehen, rief er Esau, seinen älteren Sohn, und sprach zu ihm: Mein Sohn! Er aber antwortete ihm: Hier bin ich.  
2 Und er sprach: Siehe, ich bin alt geworden und weiß nicht, wann ich sterben soll.
3
So nimm nun dein Geräte, Köcher und Bogen, und geh aufs Feld und fange mir ein Wildbret 

4 und mache mir ein Essen, wie ich's gern habe, und bringe mir's herein, daß ich esse, daß dich meine Seele segne, ehe ich sterbe"

(Genesis 27:1-4)

Esau tut, was sein Vater ihm gesagt hat und bricht zum Jagen auf. Seine Mutter Rebekka hat alles mitbekommen und denkt sich, den ollen Isaak kann man doch bestimmt verarschen, so dass er ohne es zu merken ihren Liebling Jakob segnet.

"5 Rebekka aber hörte solche Worte, die Isaak zu seinem Sohn Esau sagte. Und Esau ging hin aufs Feld, daß er ein Wildbret jagte und heimbrächte. 
6 Da sprach Rebekka zu Jakob, ihrem Sohn: Siehe, ich habe gehört deinen Vater reden mit Esau, deinem Bruder, und sagen: 
7 Bringe mir ein Wildbret und mache mir ein Essen, daß ich esse und dich segne vor dem HERRN, ehe ich sterbe. 
8 So höre nun, mein Sohn, meine Stimme, was ich dich heiße.  
9 Gehe hin zur Herde und hole mir zwei gute Böcklein, daß ich deinem Vater ein Essen davon mache, wie er's gerne hat. 
10 Das sollst du deinem Vater hineintragen, daß er esse, auf daß er dich segne vor seinem Tode."

 (Genesis 27:5-10)


Der Alte kann zwar nichts mehr sehen, aber es gibt dennoch ein Problem. Was, wenn Isaak Jakob betasten will? Denn Jakob ist flauschig wie ein Baby-Popo, wogegen Esaus Haut offensichtlich die taktile Beschaffenheit eines Ziegenbocks hat.

"11 Jakob aber sprach zu seiner Mutter Rebekka: Siehe, mein Bruder Esau ist rauh, und ich glatt;
12 so möchte vielleicht mein Vater mich betasten, und ich würde vor ihm geachtet, als ob ich ihn betrügen wollte, und brächte über mich einen Fluch und nicht einen Segen.   
13 Da sprach seine Mutter zu ihm: Der Fluch sei auf mir, mein Sohn; gehorche nur meiner Stimme, gehe und hole mir.
14 Da ging er hin und holte und brachte es seiner Mutter. Da machte seine Mutter ein Essen, wie es sein Vater gern hatte,  
15 und nahm Esaus, ihres älteren Sohnes, köstliche Kleider, die sie bei sich im Hause hatte, und zog sie Jakob an, ihrem jüngeren Sohn;  
16 aber die Felle von den Böcklein tat sie um seine Hände, und wo er glatt war am Halse" 

(Genesis 27:11-16)

Jakob hat keine Skrupel seinen sterbenden Vater anzulügen und seinen Bruder um sein Recht zu betrügen. Sein einziger Einwand gegen den intriganten Plan seiner Mutter betrifft die praktische Durchführbarkeit. Der Trick mit dem Fell klappt aber - obwohl Isaak Jakob an der Stimme erkennt, wird er nicht allzu skeptisch und segnet ihn.

"18 Und er ging hinein zu seinem Vater und sprach: Mein Vater! Er antwortete: Hier bin ich. Wer bist du, mein Sohn?  
19 Jakob sprach zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein erstgeborener Sohn; ich habe getan, wie du mir gesagt hast. Steh auf, setze dich und iß von meinem Wildbret, auf daß mich deine Seele segne.
20 Isaak aber sprach zu seinem Sohn: Mein Sohn, wie hast du so bald gefunden? Er antwortete: Der HERR, dein Gott, bescherte mir's.
21 Da sprach Isaak zu Jakob: Tritt herzu, mein Sohn, daß ich dich betaste, ob du mein Sohn Esau seiest oder nicht.  
22 Also trat Jakob zu seinem Vater Isaak; und da er ihn betastet hatte, sprach er: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände.
23 Und er kannte ihn nicht; denn seine Hände waren rauh wie Esaus, seines Bruders, Hände. Und er segnete ihn"
 
(Genesis 27:18-23)





Isaak stirbt jedoch nicht unwissend. Als er gerade seinen Segen beendet hat, kommt der echte Esau rein. Der Vater erkennt ihn und ist bestürzt über den Betrug.

"30 Als nun Isaak vollendet hatte den Segen über Jakob, und Jakob kaum hinausgegangen war von seinem Vater Isaak, da kam Esau, sein Bruder, von seiner Jagd
31 und machte auch ein Essen und trug's hinein zu seinem Vater und sprach zu ihm: Steh auf, mein Vater, und iß von dem Wildbret deines Sohnes, daß mich deine Seele segne. 

32 Da antwortete ihm Isaak, sein Vater: Wer bist du? Er sprach: Ich bin Esau, dein erstgeborener Sohn. 
33 Da entsetzte sich Isaak über die Maßen sehr und sprach: Wer ist denn der Jäger, der mir gebracht hat, und ich habe von allem gegessen, ehe du kamst, und habe ihn gesegnet? Er wird auch gesegnet bleiben."

(Genesis 27:30-33)



Obwohl Isaak seinen Sohn anscheinend ganz gerne hat, sieht er nicht ein, den korrekten Erstgeburts-Segen zu sprechen. Er hat ja bereits alles gerade schon mal gesagt. Zweimal Segnen an einem Tag, darauf hat Isaak nun wirklich keine Lust.
Esau bleibt ohne Segen seines Vaters, was ihm das Herz bricht.

"34 Als Esau diese Rede seines Vaters hörte, schrie er laut und ward über die Maßen sehr betrübt und sprach zu seinem Vater: Segne mich auch, mein Vater!
35 Er aber sprach: Dein Bruder ist gekommen mit List und hat deinen Segen hinweg.  
36 Da sprach er: Er heißt wohl Jakob; denn er hat mich nun zweimal überlistet. Meine Erstgeburt hat er dahin; und siehe, nun nimmt er auch meinen Segen. Und sprach: Hast du mir denn keinen Segen vorbehalten? 
37 Isaak antwortete und sprach zu ihm: Ich habe ihn zu Herrn über dich gesetzt, und alle seine Brüder habe ich ihm zu Knechten gemacht, mit Korn und Wein habe ich ihn versehen; was soll ich doch dir nun tun, mein Sohn?  
38 Esau sprach zu seinem Vater: Hast du denn nur einen Segen, mein Vater? Segne mich auch, mein Vater! und hob auf seine Stimme und weinte."

(Genesis 27:34-38)


Der Vater stirbt, ohne Esau zu segnen. Der ist stinkesauer auf seinen Bruder, der ihn nun zum zweiten Mal übel betrogen hatte und äußert die Absicht, ihn umzubringen. Rebekka kriegt das mit und schickt Jakob weg, aus Angst vor Esaus Rache.



SCHLÄFST DU NOCH?

Unterwegs hat Jakob einen Traum von einer Leiter, die bis zum Himmel reicht. Natürlich keine normale Leiter, denn die sind ja zu kurz, als dass man damit das Weltall erreichen kann, wo Gott und seine Engel ja bekanntermaßen wohnen. 

"10 Aber Jakob zog aus von Beer-Seba und reiste gen Haran  
11 und kam an einen Ort, da blieb er über Nacht; denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm einen Stein des Orts und legte ihn zu seinen Häupten und legte sich an dem Ort schlafen.  
12 Und ihm träumte; und siehe, eine Leiter stand auf der Erde, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder;"

(Genesis 28:10-12)



Oben an der Himmelsleiter steht ein Gott. Da es damals davon so viele davon gab, stellt er sich praktischerweise vor. Er verspricht Jakob das Blaue vom Himmel und Schutz auf seinen Reisen. 

"13 und der HERR stand obendarauf und sprach: Ich bin der HERR, Abrahams, deines Vaters, Gott und Isaaks Gott; das Land darauf du liegst, will ich dir und deinem Samen geben.   
14 Und dein Same soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Abend, Morgen, Mitternacht und Mittag; und durch dich und deinen Samen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden.
15 Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hin ziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht lassen, bis daß ich tue alles, was ich dir geredet habe."

(Genesis 28:13-15) 




Als Jakob aufwacht, erinnert er sich an seinen seltsamen Traum und ist sich sicher, dass er direkt von Gott stammt. 

"16 Da nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Gewiß ist der HERR an diesem Ort, und ich wußte es nicht;  
17 und fürchtete sich und sprach: Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels."

(Genesis 28:16-17)



Jakob hat nicht den geringsten Zweifel daran, dass die Engel und der HERR aus seinem Traum echt sind. Die Gleichsetzung von Träumen mit göttlichen Botschaften spielt eine große Rolle im alten Testament (insbesondere in der Geschichte von Jakobs Sohn Josef), aber auch im neuen Testament (z.B. im Buch der Offenbarung). Das klärt doch bei so manchen Episoden aus der Bibel die Frage, wie man auf solch verrückte Geschichten kommen kann...



FRAUENTAUSCH

Jakob hat nun sein Ziel erreicht und wohnt nun im Haus seines Onkels Laban, dem Bruder von Rebekka. Außerdem möchte er für seinen Onkel als Hirte arbeiten. Laban fragt Jakob, was er als Lohn haben möchte. Jakob möchte nichts weiter als Labans Tochter, also seine Cousine, zu heiraten. Natürlich die attraktive und nicht die hässliche Alte, mit der blöden Fresse. 

"16 Laban aber hatte zwei Töchter; die ältere hieß Lea und die jüngere Rahel. 
17 Aber Lea hatte ein blödes Gesicht, Rahel war hübsch und schön.  
18 Und Jakob gewann die Rahel lieb und sprach: Ich will dir sieben Jahre um Rahel, deine jüngere Tochter, dienen
19 Laban antwortete: Es ist besser, ich gebe sie dir als einem andern; bleibe bei mir."

(Genesis 29:16-19)


Gesagt, getan. Jakob arbeitet sieben Jahre für Laban. Er freut sich so auf seinen Lohn, dass die Zeit wie im Flug vergeht und die Hochzeit naht.

"20 Also diente Jakob um Rahel sieben Jahre, und sie deuchten ihn, als wären's einzelne Tage, so lieb hatte er sie.   
21 Und Jakob sprach zu Laban: Gib mir nun mein Weib, denn die Zeit ist hier, daß ich zu ihr gehe.  
22 Da lud Laban alle Leute des Orts und machte ein Hochzeitsmahl."

(Genesis 29:20-22)


Aber Laban zieht einen bösen Streich mit Jakob ab und jubelt ihm statt der hübschen Rahel seine hässliche Tochter Lea unter.

"23 Des Abends aber nahm er seine Tochter Lea und brachte sie zu ihm; und er ging zu ihr. 
24 Und Laban gab seiner Tochter Lea seine Magd Silpa zur Magd.  
25 Des Morgens aber, siehe, da war es Lea. Und er sprach zu Laban: Warum hast du mir das getan? Habe ich dir nicht um Rahel gedient? Warum hast du mich denn betrogen? 
26 Laban antwortete: Es ist nicht Sitte in unserm lande, daß man die jüngere ausgebe vor der älteren."

(Genesis 29:23-26)



Eine Ironie der Geschichte: Der Betrüger wird zum Betrogenen. Während er zuvor das Erstgeborenen-Recht seines Bruders missachtet hatte, wird ihm nun ein anderes Erstgeborenen-Recht zum Verhängnis. Denn die ältere Tochter hat nun mal Vorrang bei einer Hochzeit - sogar wenn sie hässlich ist.

Die hübsche Rahel darf Jakob auch heiraten, muss aber noch weitere sieben Jahre für seinen Onkel schuften.

"28 Jakob tat also und hielt die Woche aus. Da gab ihm Laban Rahel, seine Tochter, zum Weibe  
29 und gab seiner Tochter Rahel seine Magd Bilha zur Magd.
30 Also ging er auch zu Rahel ein, und hatte Rahel lieber als Lea; und diente bei ihm fürder die andern sieben Jahre."

(Genesis 29:28-30)



Jakob bekommt von seinen beiden Frauen Lea und Rahel sowie von deren Mägden insgesamt zwölf Söhne. Wahrscheinlich auch noch ein paar Töchter, aber die sind es wohl nicht wert, erwähnt zu werden. (Ausnahme ist Dinah, die wahrscheinlich erwähnt wird, da sie in einer späteren Episode involviert ist.)
Von den zwölf Söhnen Jakobs stammen der Legende nach die zwölf Stämme Israels ab, die auch deren Namen tragen. Die meisten der zwölf Brüder haben sonst keine besondere Funktion und sind Statisten in der Erzählung um ihren Vater und in der darauffolgenden Geschichte um Jakobs Lieblingssohn Josef. Nicht jeder kann als Star geboren werden...



DARWIN'S NIGHTMARE

Nachdem Jakob die Raten für seine Zweitfrau abgearbeitet hat, möchte er nun mit seiner Familie zurück in die Heimat.
Laban gewährt ihm den Wunsch, alle gefleckten Schafe und schwarzen Lämmer als Abschiedsgeschenk behalten zu dürfen. Eine gute Gelegenheit, es dem Onkel noch mal richtig für die Nummer mit der hässlichen Tochter heimzuzahlen! Durch seine überlegenen Genetik-Kenntnisse züchtet er nämlich extrem viele gefleckte Schafe und schwarze Lämmer.

"37 Jakob aber nahm Stäbe von grünen Pappelbäumen, Haseln und Kastanien und schälte weiße Streifen daran, daß an den Stäben das Weiß bloß ward, 
38 und legte die Stäbe, die er geschält hatte, in die Tränkrinnen vor die Herden, die kommen mußten, zu trinken, daß sie da empfangen sollten, wenn sie zu trinken kämen. 
39 Also empfingen die Herden über den Stäben und brachten Sprenklinge, Gefleckte und Bunte.  
40 Da schied Jakob die Lämmer und richtete die Herde mit dem Angesicht gegen die Gefleckten und Schwarzen in der Herde Labans und machte sich eine eigene Herde, die tat er nicht zu der Herde Labans. 
41 42 aber in der Spätlinge Lauf legte er sie nicht hinein. Also wurden die Spätlinge des Laban, aber die Frühlinge des Jakob.  
43 Daher ward der Mann über die Maßen reich, daß er viele Schafe, Mägde und Knechte, Kamele und Esel hatte. Wenn aber der Lauf der Frühling-Herde war, legte er die Stäbe in die Rinnen vor die Augen der Herde, daß sie über den Stäben empfingen; 

(Genesis 30:37-43)


Die Schafe bekommen also gefleckten Nachwuchs, da sie beim Paaren ein geflecktes Muster betrachten. Genauso wie Menschen weißhäutige Kinder kriegen, wenn sie beim Sex eine weiße Tapete anschauen.
Eine solch wissenschaftlich exakte Darstellung von Genetik beweist eindrücklich, dass der Allmächtige die Bibelschreiber inspiriert haben muss.



AUF DER SUCHE NACH DEN VERLORENEN GÖTTERN

Die Abreise gestaltet sich schwierig, da Labans Söhne schlechte Stimmung gegen Jakob machen, da der mit einem Großteil ihres Erbes abziehen will. Gott beobachtet das Ganze und gibt den Befehl zur heimlichen Flucht.

"3 Und der HERR sprach zu Jakob: Ziehe wieder in deiner Väter Land und zu deiner Freundschaft; ich will mit dir sein."

(Genesis 31:3)


Jakob, seine Familie und das scheckige Vieh brechen überstürzt auf, ohne Laban Bescheid zu geben. Als dieser das erfährt, folgt er ihnen. Unterwegs kommt es zum Showdown: Laban und seine Leute holen Jakobs Gruppe ein.

"22 Am dritten Tage ward Laban angesagt, daß Jakob geflohen wäre.
23 Und er nahm seine Brüder zu sich und jagte ihm nach sieben Tagereisen und ereilte ihn auf dem Berge Gilead"

(Genesis 31:22-23)


Aber zum Glück hat Jakob ja Gott als Freund. Der erscheint Laban im Traum und droht ihm.

"24 Aber Gott kam zu Laban, dem Syrer, im Traum des Nachts und sprach zu ihm: Hüte dich, daß du mit Jakob nicht anders redest als freundlich. 
25 Und Laban nahte zu Jakob. Jakob aber hatte seine Hütte aufgeschlagen auf dem Berge; und Laban mit seinen Brüdern schlug seine Hütte auch auf auf dem Berge Gilead.
26 Da sprach Laban zu Jakob: Was hast du getan, daß du mich getäuscht hast und hast meine Töchter entführt, als wenn sie durchs Schwert gefangen wären?  
27 Warum bist du heimlich geflohen und hast dich weggestohlen und hast mir's nicht angesagt, daß ich dich hätte geleitet mit Freuden, mit Singen mit Pauken und Harfen?  
28 Und hast mich nicht lassen meine Kinder und Töchter küssen? Nun, du hast töricht getan. 
29 Und ich hätte wohl so viel Macht, daß ich euch könnte Übles tun; aber eures Vaters Gott hat gestern zu mir gesagt: Hüte dich, daß du mit Jakob nicht anders als freundlich redest."
 

(Genesis 31:24-29)


Aber noch ist die Gefahr für unsere flüchtenden Protagonisten nicht vorüber. Laban vermisst nämlich seine Götter. Jakob verspricht Laban, dass wer auch immer die Götter Labans gestohlen hat, sofort hingerichtet würde.
Was er nicht weiß: Der Götterdieb war niemand anderes als seine Lieblingsfrau Rahel...

"30
Und weil du denn ja wolltest ziehen und sehntest dich so sehr nach deines Vaters Hause, warum hast du mir meine Götter gestohlen?
31 Jakob antwortete und sprach zu Laban: Ich fürchtete mich und dachte, du würdest deine Töchter von mir reißen.
32 Bei welchem du aber deine Götter findest, der sterbe hier vor unsern Brüdern. Suche das Deine bei mir und nimm's hin. Jakob wußte aber nicht, daß sie Rahel gestohlen hatte."
 

(Genesis 31:30-32)



Labans Crew durchsucht jede Ecke des Ladens...
Doch durch einen cleveren Trick kann Rahel die Götter verstecken. Sie setzt sich einfach drauf und behauptet, als ihr Vater eintritt, sie könne nicht aufstehen, da sie gerade ihre Periode hat.

"34 Da nahm Rahel die Götzen und legte sie unter den Kamelsattel und setzte sich darauf. Laban aber betastete die ganze Hütte und fand nichts.
35 Da sprach sie zu ihrem Vater: Mein Herr, zürne mir nicht, denn ich kann nicht aufstehen vor dir, denn es geht mir nach der Frauen Weise. Also fand er die Götzen nicht, wie sehr er suchte."

(Genesis 31:34-35)


Puh, das ist ja gerade noch einmal gut gegangen! Doch die nächste Gefahr befindet sich bereits im Verzug...



CLOSE ENCOUNTERS

Zunächst ist alles wieder gut. Laban und Jakob vertragen sich. Jakob und Anhang ziehen weiter. Unterwegs genießen sie die örtlichen Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel Engel Gottes.

"1 Des Morgens aber stand Laban früh auf, küßte seine Kinder und Töchter und segnete sie und zog hin und kam wieder an seinen Ort.  
2 Jakob aber zog seinen Weg; und es begegneten ihm die Engel Gottes.
3 Und da er sie sah, sprach er: Es sind Gottes Heere; und hieß die Stätte Mahanaim."

(Genesis 32:1-3)



Doch kurz darauf kommen Boten, um vor einem drohenden Unheil zu warnen: Esau, wegen dessen Morddrohung Jakob sein Zuhause ja einst verlassen hatte, befindet sich auf dem Weg zu ihm... 

"7 Die Boten kamen wieder zu Jakob und sprachen: Wir kamen zu deinem Bruder Esau; und er zieht dir auch entgegen mit vierhundert Mann." 

(Genesis 32:1-3)

Jakob traut seinem Bruder nicht nur zu, dass er ihn umbringt, sondern hat auch Angst um seine Frauen und Kinder.

"12 Errette mich von der Hand meines Bruders, von der Hand Esaus; denn ich fürchte mich vor ihm, daß er nicht komme und schlage mich, die Mütter samt den Kindern"

(Genesis 32:12)



An diesem Abend verlässt Jakob seine Familie und übernachtet ganz alleine. Er verbringt die ganze Nacht damit, mit einem Mann zu ringen.

"22Also ging das Geschenk vor ihm her, aber er blieb dieselbe Nacht beim Heer [...]
25 und blieb allein. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach."


(Genesis 32:23-25)




Wir erfahren nicht, wer denn Streit begonnen hat oder warum Jakob überhaupt mit diesem Mann ringt, der sich später als Gott persönlich herausstellt...

"26 Und da er sah, daß er ihn nicht übermochte, rührte er das Gelenk seiner Hüfte an; und das Gelenk der Hüfte Jakobs ward über dem Ringen mit ihm verrenkt.
27
Und er sprach: Laß mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber er antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn. 

28 Er sprach: Wie heißt du? Er antwortete: Jakob.
29 Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und bist obgelegen."

(Genesis 32:26-29)



Jakob trifft Gott und die einzige Frage, die ihm einfällt, ist nach seinem Namen...

"30 Und Jakob fragte ihn und sprach: Sage doch, wie heißt du? Er aber sprach: Warum fragst du, wie ich heiße? Und er segnete ihn daselbst. 
31 Und Jakob hieß die Stätte Pniel; denn ich habe Gott von Angesicht gesehen, und meine Seele ist genesen."

(Genesis 32:30-31)


Gott will zwar seinen eigenen Namen nicht verraten, gibt Jakob aber einen neuen: "Israel", was in etwa "streiten mit Gott" bedeutet. Allerdings wird er im Buch Genesis auch weiterhin "Jakob" genannt - auch von Gott selbst...





O  BROTHER, WHERE ART THOUGH?

Endlich kommt es zum Treffen mit Esau. Aber Jakob hat seinen Bruder falsch eingeschätzt: Esau möchte ihn gar nicht töten, sondern hat ihm verziehen und freut sich, seinen Bruder wiederzusehen. 

"4 Esau aber lief ihm entgegen und herzte ihn und fiel ihm um den Hals und küßte ihn; und sie weinten."

(Genesis 33:4)

Esau lädt seinen Bruder und dessen Familie zu sich ein. Sie einigen sich darauf, dass Esau und Gefolge vorausreiten und Jakob ihnen folgt. 

"12 Und er sprach: Laß uns fortziehen und reisen, ich will mit dir ziehen. 
13 Er aber sprach zu ihm: Mein Herr, du erkennest, daß ich zarte Kinder bei mir habe, dazu säugende Schafe und Kühe; wenn sie einen Tag übertrieben würden, würde mir die ganze Herde sterben.  
14 Mein Herr ziehe vor seinem Knechte hin. Ich will gemächlich hintennach treiben, nach dem das Vieh und die Kinder gehen können, bis daß ich komme zu meinem Herrn nach Seir. 
15 Esau sprach: So will ich doch etliche bei dir lassen vom Volk, das mit mir ist. Er antwortete: Was ist's vonnöten? Laß mich nur Gnade vor meinem Herrn finden.  
16 Also zog des Tages Esau wiederum seines Weges gen Seir."

(Genesis 33:12-16)


Doch Jakob denkt nicht daran. Dass er Esau folgen würde, war eine Lüge - er nimmt einen anderen Weg (Genesis 33:17-19). Schon wieder hat er Esau hereingelegt und lässt ihn vergeblich auf seinen verlorenen Bruder warten.



ALTER VADDA!

Bei der Geburt von Jakobs jüngstem Sohn, Benjamin, stirbt Rahel. Das ist natürlich sehr traurig, denn nun hat Jakob als Ehefrauen nur noch Lea mit dem blöden Gesicht und ein paar Sklaven. Ein Gutes hat das Ganze: Nun muss Jakob seinem Sohn wenigstens nicht den doofen Namen geben, den die sterbende Rahel für ihr Kind ausgesucht hatte.

"16 Und sie zogen von Beth-El. Und da noch ein Feld Weges war von Ephrath, da gebar Rahel. 
17
 Und es kam sie hart an über der Geburt. Da aber die Geburt so schwer ward, sprach die Wehmutter zu ihr: Fürchte dich nicht, denn diesen Sohn wirst du auch haben. 
18
 Da ihr aber die Seele ausging, daß sie sterben mußte, hieß sie ihn Ben-Oni; aber sein Vater hieß ihn Ben-Jamin"

(Genesis 35:16-18)



Überraschend erfahren wir nun, dass Isaak, Jakobs und Esaus Vater, immer noch lebt. Obwohl er ja schon vor mindestens vierzehn Jahren im Sterben gelegen hatte! (Jakob hatte für jede seiner Frauen jeweils sieben Jahre arbeiten müssen, sogar für die hässliche.) Der vermeintliche Tod war ja überhaupt erst der Grund für den geklauten Erstgeborenen-Segen und Jakobs Flucht.
Im Kreise seiner Familie stirbt Isaak nun endlich dann doch mal.

"27 Und Jakob kam zu seinem Vater Isaak gen Mamre zu Kirjat-Arba, das da heißt Hebron, darin Abraham und Isaak Fremdlinge gewesen sind.
28 Und Isaak ward hundertundachtzig Jahre alt
29 und nahm ab und starb und ward versammelt zu seinem Volk, alt und des Lebens satt. Und seine Söhne Esau und Jakob begruben ihn."

(Genesis 35:27-29)




GOD LOVES YOU AS HE LOVED JACOB

Was lernen wir durch die ganze Geschichte über Gott?

Der Kirchen-Reformator Johannes Calvin vertrat die Ansicht, dass Gott bereits entschieden hat, ob man in Himmel oder Höhle kommt - bevor man überhaupt geboren wird. Wenn man auserwählt ist, kommt man in den Himmel und wenn nicht, dann nicht. Und es gibt rein gar nichts, was man dagegen tun kann.
Wenn man nicht zu den glücklichen Menschen gehört, die Gott für den Himmel ausersehen hat, kann man nicht durch den Glauben an Jesus errettet werden (was Luther predigte), nicht einmal durch rechten Glauben und gute Taten (wie die katholische Kirche dies behauptet).

Das klingt nicht unbedingt nach einem Gott, den man in irgend einem Sinne des Wortes als "gerecht" bezeichnen kann. Allerdings ist Calvins Theorie durch viele Bibelgeschichten belegbar:  Ganz besonders durch die Story um Jakob und Esau.

Bereits vor der Geburt der Zwillinge hatte Gott entschieden, dass Jakob Esau unterlegen sein wird.
Dies kündigt er ja eindeutig an. Esau hatte nie eine Chance, von Gott geliebt zu werden.

"2 Ich habe euch lieb, spricht der HERR. So sprecht ihr: "Womit hast du uns lieb?" Ist nicht Esau Jakobs Bruder? spricht der HERR; und doch habe ich Jakob lieb

3 und hasse Esau und habe sein Gebirge öde gemacht und sein Erbe den Schakalen zur Wüste."

(Maleachi 1:2-3)


Nun könnte man auf den Einwand kommen, Gott sei ja allwissend und kenne daher die Zukunft. So wisse er ja schon vor der Geburt eines Menschen, was dieser tun werde und wenn er in die Hölle kommt, ist es seine eigene Schuld. Sein eigenes Handeln bringt ihm die Verdammnis und das weiß Gott natürlich schon seit immer, wie alles. Also ist es absolut fair, dass Gott schon bei deiner Geburt weiß, dass du in die Hölle kommst.

Dagegen gibt es zwei gewichtige Argumente.
Erstens: Wenn Gott die persönliche Zukunft aller Menschen kennt, haben sie keinen freien Willen.
Ein freier Wille würde bedeuten, dass man in einer Situation X die Möglichkeit hat, auf eine bestimmte Art zu handeln oder auch anders. Wenn Gott alle Handlungen unser Leben aber schon vor uns kennt, können wir immer nur auf eine einzige Art handeln. Dann gibt es keine Entscheidungen mehr, wir haben keine Wahl und damit keinen freien Willen. Somit können wir rein gar nichts gegen unsere bösen Taten unternehmen und werden von Gott für etwas bestraft, über das wir nicht die geringste Kontrolle haben.

Zweitens: Die Jakob/Esau-Geschichte verdeutlicht doch sehr direkt, dass Gott bestimmte Leute auserwählt, egal, ob die sich gut oder schlecht verhalten.
Fassen wir die ganze Saga doch noch mal zusammen: Esau jagt und versorgt seine Familie und bemüht sich so, die Rolle des Erstgeborenen zu erfüllen. Als er vom Arbeiten einmal völlig erschöpft ist und dennoch wohl nichts fangen konnte, tauscht er ein Linsengericht gegen sein Erbrecht. Zugegebenermaßen war das wohl nicht besonders klug, aber nicht Esau ist an seinen begrenzten, geistigen Kapazitäten Schuld: Gott hat ihn so gemacht. Sein eigener Zwillingsbruder betrügt ihn und seine Mutter liebt Jakob mehr als ihn.
Und dann stirbt auch noch sein geliebter Vater, für den er immer alles getan hat, um ihn zu gefallen. Doch statt wie es Tradition wäre, bekommt Esau in dieser schweren Stunde nicht den Segen seines Vaters. Stattdessen muss er erfahren, dass sein Bruder ihn erneut betrogen hat und seine Mutter beteiligt war. Nach all dem besitzt Esau dennoch die Größe, seinem Bruder später zu verzeihen.

Jakob dagegen betrügt seinen eigenen Zwillingsbruder und seinen vermeintlich sterbenden Vater. Und als er Gott begegnet, verprügelt er diesen. Es sollte keinen Zweifel geben, wer in dieser Geschichte der Gute ist. Aber Esau war einfach nicht erwählt. 

"23 Und der HERR sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Leibe, und zweierlei Leute werden sich scheiden aus deinem Leibe; und ein Volk wird dem andern Überlegen sein, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen."

(Genesis 25:23)



Das gleiche Pech hatte schon Isaaks älterer Bruder Ishmael, der ebenfalls nicht auserwählt war und von seinem Vater Abraham deswegen auf Nimmerwiedersehen in die Wüste geschickt wird (Genesis 21:14). Ishmael hatte, wie Esau, nichts falsch gemacht. Gott hasst ihn einfach - unwiderruflich, aus Prinzip.
Diese Theologie wird nicht nur im alten Testament vertreten: Im neuen Testament predigt zum Beispiel Paulus diese Position recht deutlich: 

"10 Nicht allein aber ist's mit dem also, sondern auch, da Rebekka von dem einen, unserm Vater Isaak, schwanger ward:
11 ehe die Kinder geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten, auf daß der Vorsatz Gottes bestünde nach der Wahl,
12
nicht aus Verdienst der Werke, sondern aus Gnade des Berufers, ward zu ihr gesagt: "Der Ältere soll dienstbar werden dem Jüngeren",  

13 wie denn geschrieben steht: "Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehaßt." 

(Römer 9:10-13)


Der Gott Calvins und der Gott von Paulus ist der definitiv auch der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs: Kein gerechter. Ein Wesen, dass leidensfähige Geschöpfe nur aus dem Grund erschafft, um diese dann zu hassen und in die Hölle zu werfen, wo sie auf ewig gequält werden.
Böser Gott! Böse! Aus!





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SERIE: "DAS BUCH GENESIS"