31. März 2011

WISSEN, WAS GUT UND BÖSE IST (Das Buch Genesis Fazit II)


[FAZIT TEIL I: "Ein Bild, das uns gleich sei]


Durch die Geschichten des Buches Genesis erfahren wir viel darüber, wie sich die Israeliten ihren Gott vorgestellt haben. Aber nicht nur die Figur „Gott“ selbst, sondern auch die Auswahl seiner Freunde und Feinde spricht Bände über den Charakter des HERRN.







PREDIGER DER GERECHTIGKEIT

Der Noah, das war 'n Guter. Darin sind sich das alte und neue Testament ziemlich einig. In der Geschichte um die Sintflut ist er der einzige Mann auf Erden, der in Gottes Augen keinen grausamen Tod durch Ertrinken verdient.

"9 Dies ist das Geschlecht Noahs. Noah war ein frommer Mann und ohne Tadel und führte ein göttliches Leben zu seinen Zeiten."

(Genesis 6:9)


Der Lohn, den Noah für sein göttliches Leben erhält: Er darf weiterleben und sich, seine Familie und je ein Paar aller Tiere in ein Boot retten. Offenbar war es das einzige Boot auf der ganzen Welt, dass die Flut überstand - trotz der technisch gesehen eher ungünstigen Kastenform. (Das Wort "Arche" bedeutet übersetzt "Kasten".)

"1 Und der HERR sprach zu Noah: Gehe in den Kasten, du und dein ganzes Haus; denn ich habe dich gerecht ersehen vor mir zu dieser Zeit."

(Genesis 7:1)




Wie die Gerechtigkeit aussieht, die Gott an Noah schätzt, erfahren wir in der einzigen Noah-Geschichte neben der Sintflut-Saga.
Noah liegt sturzbetrunken und nackt in seiner Hütte, als sein Sohn Ham aus Versehen hereinkommt und ihn so sieht. Blöd für Kanaan, Hams Sohn. Der gerechte Noah macht ihn nämlich zum lebenslangen Sklaven seiner Onkel, als man ihm am nächsten Tag erzählt, was passiert war. Zur Strafe der Sünde des versehentlich-seinen-Säufervater-unbekleidet-sehen, die sein Vater begangen hat.
Offen bleiben die Fragen, warum es gerecht sein soll, für etwas bestraft zu werden, dass jemand anderes getan hat und warum sich Noah für sein Saufgelage nackig auszieht.

"20 Noah aber fing an und ward ein Ackermann und pflanzte Weinberge.
21 Und da er von dem Wein trank, ward er trunken und lag in der Hütte aufgedeckt.
22 Da nun Ham, Kanaans Vater, sah seines Vaters Blöße, sagte er's seinen beiden Brüdern draußen.
23 Da nahmen Sem und Japheth ein Kleid und legten es auf ihrer beider Schultern und gingen rücklings hinzu und deckten des Vaters Blöße zu; und ihr Angesicht war abgewandt, daß sie ihres Vater Blöße nicht sahen.
24 Als nun Noah erwachte von seinem Wein und erfuhr, was ihm sein jüngster Sohn getan hatte,
25 sprach er: Verflucht sei Kanaan und sei ein Knecht aller Knechte unter seinen Brüdern!
26 und sprach weiter: Gelobt sei der HERR, der Gott Sem's; und Kanaan sei sein Knecht!"

(Genesis 9:20-26)




SO WERDEN EURE AUGEN AUFGETAN, UND WERDET SEIN WIE GOTT

Der erste Anti-Held der Bibel ist die namenlose, aber clevere Schlange.

"1 Und die Schlange war listiger denn alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte"

(Genesis 3:1)






Die Schlange in Gottes Garten ist kein gewöhnliche 08/15-Schlange, wie wir sie kennen. Nach dem Sündenfall bestraft Gott sie damit, dass sie von nun an auf der Erde kriechen muss. Das heißt, sie hatte zuvor Beine. Außerdem beherrscht sie, was bei heutigen Schlangen ebenfalls selten vorkommt, die menschliche Sprache.

Hat Gott diese Kreatur erschaffen ohne zu ahnen, dass sie bald eine Riesensauerei anrichten würde? Besonders wenn es sich, wie in der populären christlichen Deutung angenommen, bei der Schlange in Wahrheit um den Teufel handelt, stellt sich doch die Frage nach der Intelligenz des Designs.
Warum erschafft der HERR den Teufel? Das erscheint mir nicht als kluger Schachzug. In der Bibel ist dokumentiert, wie der HERR die Erschaffung der Menschen bereut (Genesis 6:6), über die Erschaffung des Satans verliert er in der Bibel nirgends auch nur ein Wort der Reue.




Mit der verbreiteten Vorstellung vom Teufel als dunklen Herrscher über die Hölle hat die Schlange im Garten Eden an sich aber wenig gemein. Alles was sie tut, um Gott wütend zu machen, ist die Wahrheit zu sagen.

"4 Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet mitnichten des Todes sterben;
5 sondern Gott weiß, daß, welches Tages ihr davon eßt, so werden eure Augen aufgetan, und werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist."

(Genesis 3:4-5)


Dadurch stellt sie Gott als Lügner bloß, da Adam und Eva tatsächlich nicht sterben. Damit sie aber nicht vom Baum des Lebens essen und unsterblich werden, wirft Gott sie aus dem Garten und lässt den Baum von Engeln mit Schwertern bewachen.

"22 Und Gott der HERR sprach: Siehe, Adam ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, daß er nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich!
23 Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, daß er das Feld baute, davon er genommen ist,
24 und trieb Adam aus und lagerte vor den Garten Eden die Cherubim mit dem bloßen, hauenden Schwert, zu bewahren den Weg zu dem Baum des Lebens"

(Genesis 3:23-24)



Aber warum hat Gott die Schlange bei der Gelegenheit nicht gleich mit aus dem Garten geworfen? Oder direkt ganz beseitigt?

Stattdessen erklärt er die Schlange zu seinem Erzfeind und lässt sie gehen.

"14 Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: Weil du solches getan hast, seist du verflucht vor allem Vieh und vor allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du gehen und Erde essen dein Leben lang.
15 Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Derselbe soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen."

(Genesis 3:14-15)



Und die Moral der Geschicht': Stelle niemals Gottes Lügen in Frage!



DIE GERECHTE SEELE

Wie Noah wird auch Lot im neuen Testament für seine Gerechtigkeit über den grünen Klee gelobt.

"4 Denn Gott hat die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis zur Hölle verstoßen und übergeben, daß sie zum Gericht behalten werden;
5 und hat nicht verschont die vorige Welt, sondern bewahrte Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, selbacht und führte die Sintflut über die Welt der Gottlosen;
6 und hat die Städte Sodom und Gomorra zu Asche gemacht, umgekehrt und verdammt, damit ein Beispiel gesetzt den Gottlosen, die hernach kommen würden;
7 und hat erlöst den gerechten Lot, welchem die schändlichen Leute alles Leid taten mit ihrem unzüchtigen Wandel;
8 denn dieweil er gerecht war und unter ihnen wohnte, daß er's sehen und hören mußte, quälten sie die gerechte Seele von Tag zu Tage mit ihren ungerechten Werken."

(2. Petrus 2:4-8)



Lot wohnt mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern in Sodom, als zwei Engel in der Stadt eintreffen. Plötzlich erscheinen sämtliche Bewohner der Stadt vor Lots Bude und wollen die armen Engel vergewaltigen, die Gott geschickt hatte, um alle Einwohner der Stadt zu ermorden.
Doch Lot hat einen ruhmreichen Einfall: Er bietet einfach seine beiden jungfräulichen Töchter zur Massenvergewaltigung an.

"6 Lot ging heraus zu ihnen vor die Tür und schloß die Tür hinter sich zu
7 und sprach: Ach, liebe Brüder, tut nicht so übel!
8 Siehe, ich habe zwei Töchter, die haben noch keinen Mann erkannt, die will ich herausgeben unter euch, und tut mit ihnen, was euch gefällt"

(Genesis 19:6-8)



Diese heldenhafte Tat sorgt dafür, dass Lots Familie die einzige in der Stadt ist, die nicht ermordet wird. Mit Ausnahme seiner Frau, die für die schwere Sünde des Sich-Umdrehens in eine Salzsäule verwandelt wird.
Danach wird Lot zweimal Opa und Vater zugleich, da beide Töchter ihn betrunken machen, ihn verführen und sich von ihm schwängern lassen (Genesis 19:30-38).
Die Biografie eines vorbildlichen Mannes, aus irgendwelchen Gründen...




DAS MAN NICHT SIEHT

Die Kriterien die dazu führen, dass bestimmte Männer von Gott für gut und gerecht befunden werden, sind ziemlich schwer nachvollziehbar.
Glaubt man den Paulus-Briefen (z.B. Römer 3:28), ist es allein der Glaube, der zählt. Doch was ist das denn eigentlich genau?

"1 Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht. [...]
6 Aber ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muß glauben, daß er sei und denen, die ihn suchen, ein Vergelter sein werde."


(Hebräer 11:1,6)


Ein solcher Glaube - ein Vertrauen auf etwas, das mit den Sinnen nicht erfahrbar ist - kann aber nicht immer der Grund sein, warum Gott bestimmt Leute lieber mag als andere.
Nehmen wir z.B. Abraham, einen weiteren persönlichen Favoriten Gottes.
Während viele Menschen Gott in großer Not um Hilfe anflehen, dieser aber nie aufkreuzt, erscheint der HERR Abraham andauernd. Er hätte sich wohl vor dem ersten Auftritt besser mal Notizen machen sollen, denn oft kommt er vorbei und erzählt fast exakt das Gleiche wie beim letzten Besuch. .
Gott spricht nicht nur in Visionen zu Abraham, sondern kommt einmal sogar in Form eines Menschen in Begleitung von zwei Engeln höchstpersönlich zum Mittagessen vorbei. Dadurch kann Abrahams Gottesglaube nicht ein Vertrauen auf etwas Unsichtbares sein, denn für Abraham ist Gott nicht unsichtbar.



Bevor der HERR mit Abraham einen Bund macht, führt er ihn in Versuchung. Er weist ihn an, seinen Sohn zu opfern, was Abraham auch getan hätte, wenn der HERR nicht im letzten Moment dazwischen gegangen wäre. Da er den Test bestanden hat, verrät Gott, was er in Wirklichkeit an Abraham schätzt. Nicht Gottesglauben, sondern Gottesfurcht.

"12 Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tue ihm nichts; denn nun weiß ich, daß du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen."

(Genesis 22:12)




iSUCK

Was der HERR dagegen an Isaak, Abrahams Sohn, findet, ist da schon sehr viel schleierhafter. In den Bibelgeschichten wird von keiner Tat Isaaks erzählt, die Gott gefallen haben könnte. Isaak macht eigentlich so gut wie gar nichts, er ist eine reine Nebenfigur in den Erzählungen über Abraham und Jakob, die Passivität in Person.

Zuerst wird er geboren, dann fast geopfert. Als nächstes besorgt ihm ein Diener auf Abrahams Wunsch eine Frau, Rebekka. In der nächsten Episode, in der Isaak mitspielt, ist er bereits alt, blind und liegt im Sterben.
Durch eine Intrige seiner Ehefrau wird er dazu gebracht, den falschen Sohn zu segnen. Dann erfahren wir noch etwas über Isaaks Tod, nicht aber, was in den mindestens 14 Jahren zwischen Sterbebett und tatsächlichem Tod geschieht.
Isaak wird von Gott nur benutzt - erst um Abraham zu testen, dann um seine Verheißung auf den erwählten Jakob zu übertragen. Er verhält sich wie ein willenloses Werkzeug Gottes. Vielleicht mag der HERR ihn deshalb so gern.





DER HERR DES RINGENS

Auch Isaaks Sohn Jakob zeichnet sich nicht durch Vertrauen auf das Unsichtbare aus, denn auch er sieht Gott von Angesicht zu Angesicht. In einer Geschichte ringt Jakob sogar die ganze Nacht mit Gott (allerdings findet er erst nach dem Ringkampf raus, wer sein Gegner war).
Das Seltsamste an der Geschichte ist nicht einmal, dass Gott sich auf ein Wrestlingmatch mit einem Menschen einlässt, sondern dass Gott nicht gewinnen kann, ohne auf unsportliche Mittel zurückgreifen zu müssen...

"25 [...] Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach.
26 Und da er sah, daß er ihn nicht übermochte, rührte er das Gelenk seiner Hüfte an; und das Gelenk der Hüfte Jakobs ward über dem Ringen mit ihm verrenkt.
27 Und er sprach: Laß mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber er antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.
28 Er sprach: Wie heißt du? Er antwortete: Jakob.
29 Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und bist obgelegen."

(Genesis 32:25b-29)




UND DER HERR MACHTE EIN ZEICHEN

Doch mal abgesehen von den Gründen, warum Gott jemanden bevorzugt: Ist es denn überhaupt so wunderbar, von Gott erwählt zu sein?
Was hat Gott denn so für seine Lieblinge im Buch Genesis getan?

Zunächst gibt es da Abel, dessen Tieropfer und dessen Glauben Gott sehr gefallen.

"4 Durch den Glauben hat Abel Gott ein größeres Opfer getan denn Kain; durch welchen er Zeugnis überkommen hat, daß er gerecht sei, da Gott zeugte von seiner Gabe; und durch denselben redet er noch, wiewohl er gestorben ist."

(Hebräer 11:4)


Aber was hatte Abel denn davon, dass er Gott gefallen hat? Der HERR verhindert trotz Allwissenheit seinen Tod nicht und macht ihn trotz Allmächtigkeit nicht wieder lebendig. Sein Bruder Kain dagegen bekommt alles, was Abel nicht kriegt: Eine Frau, Kinder und göttlichen Schutz vor Mordanschlägen.

"15 [...] Und der HERR machte ein Zeichen an Kain, daß ihn niemand erschlüge, wer ihn fände."

(Genesis 4:15b)




SCHRECKEN UND GROSSE FINSTERNIS ÜBERFIEL IHN

Der Stammvater Abraham wird ebenfalls von Gott hochgeschätzt. Der HERR bietet ihm sogar einen Bund an, der mit einem Namenswechsel von Abram zu Abraham einhergeht. Was er denn davon habe, will Abram wissen. Viele Kinder, verspricht ihm der HERR.

"2 Abram sprach aber: Herr, HERR, was willst du mir geben? Ich gehe dahin ohne Kinder; und dieser Elieser von Damaskus wird mein Haus besitzen. [...]
4 Und siehe, der HERR sprach zu ihm: Er soll nicht dein Erbe sein; sondern der von deinem Leib kommen wird, der soll dein Erbe sein.
5 Und er hieß ihn hinausgehen und sprach: Siehe gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? und sprach zu ihm: Also soll dein Same werden."

(Genesis 15:2,4-5)




Wer meint, dass sehr viele Kinder zu haben immer etwas sehr Gutes ist, sollte sich einmal in ein Ghetto einer beliebigen indischen Großstadt begeben.
Gottes Bund erweist sich im Kleingedruckten auch als sehr negativ für viele von Abrahams Nachkommen, die viele Generationen lang ein schreckliches Leben als Sklaven erwartet.

"12 Da nun die Sonne am Untergehen war, fiel ein tiefer Schlaf auf Abram; und siehe, Schrecken und große Finsternis überfiel ihn.
13 Da sprach er zu Abram: Das sollst du wissen, daß dein Same wird fremd sein in einem Lande, das nicht sein ist; und da wird man sie zu dienen zwingen und plagen vierhundert Jahre.
14 Aber ich will richten das Volk, dem sie dienen müssen. Darnach sollen sie ausziehen mit großem Gut."

(Genesis 15:12-14)


Obwohl Gott hier in die Zukunft sehen kann, verhindert er das mehrere hundert Jahre lange Leiden seines auserwählten Volkes nicht, ebenso wenig wie das daraus resultierende Leiden der Ägypter, die mit Plagen wie dem Tod aller Erstgeborenen bestraft werden.

Das führt uns zum „Problem des Bösen“. Der griechische Philosoph Epikurus (341-270 v.Chr.) formulierte es etwa so: Wenn Gott fähig ist, Böses zu verhindern, aber es nicht tut, ist er kein guter Gott.
Wenn Gott willens ist, Böses zu verhindern, aber nicht fähig, ist er ohnmächtig und hat daher den Titel "Gott" nicht verdient.
Aber wenn er fähig und willens ist, Böses zu verhindern: Warum existiert dann das Böse überhaupt?



NUR BÖSE

"7 Und er sprach zu ihm: Ich bin der HERR, der dich von Ur in Chaldäa ausgeführt hat, daß ich dir dies Land zu besitzen gebe."

(Genesis 15:7)


Als die Nachkommen Abrahams dann endlich die Sklaverei hinter sich haben, gibt Gott ihnen endlich das versprochene Land. Aber was bedeutet das eigentlich, dass er ihnen das Land „gibt“?
Es bedeutet jedenfalls nicht, dass er die Leute, die dort bereits seit vielen Generationen leben, umsiedelt. Er bringt sie nicht einmal um, was für ihn doch ein Leichtes wäre, wie vergangene göttliche Massaker beweisen. Die blutige Drecksarbeit müssen die Israeliten selbst erledigen.
Der einzige Vorteil, den das Geschenk Gottes mit sich bringt, ist eine religiöse Rechtfertigung für mehrfachen Massenmord, die lästige Ärgernisse wie ein mögliches schlechtes Gewissen verhindert.

Aber bevor dies alles geschieht, kommt ja noch die angekündigte Sklaverei. Nicht nur, dass der Allmächtige es zulässt, dass seinem erwählten Volk so etwas widerfährt - Gott führt die Situation aktiv herbei.
Denn Abraham wohnt bereits in dem Land, dass seine Nachkommen ethnisch reinigen sollen. Die Ägypter besetzen dieses Land nicht etwa und nehmen sich die Israeliten als Sklaven mit. Nein, Gott sorgt persönlich dafür, dass sich Abrahams Nachkommen in Ägypten niederlassen (durch die Figur Joseph).
Der HERR denkt sich einen komplexen Plan dafür aus, dass sich die Israeliten in dem Land befinden, in dem sie später Sklaven werden. Er wäre also durchaus fähig dieses Leid zu verhindern, ist aber nicht willens.

Kein Wunder, dass Gott dem Menschen verboten hatte, vom Baum der Erkenntnis zu essen, der einen wissen lässt, was gut und böse ist.


"26 Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.
27 Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib."

(Genesis 1:26-27)






"5 Da aber der HERR sah, daß der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar,
6 da reute es ihn, daß er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen" 


(Genesis 6:5-6)






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SERIE: "DAS BUCH GENESIS"

>>Fazit II: "Wissen, was gut und böse ist"


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