2. März 2012

WIE ES MIR GEFÄLLT (Der Mythos Jesus Fazit II)





it der Bibel habe ich so manche Probleme - was man wegen meiner nüchternen und zurückhaltenden Natur wahrscheinlich nicht bemerkt.
Daher habe ich mir gedacht: "Dann schreibe ich doch einfach meine eigene Bibel!"
Da ich prinzipiell ziemlich faul bin, hab ich die Figuren und einige Verse aus der traditionellen Bibel wiederverwendet.


Die Original-Verse aus der Bibel sind kursiv dargestellt.



DAS MARIO EVANGELIUM

m Anfang war das Wort. und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.  

Denn so sprachen die Menschen: "Lasst uns Götter machen, ein Bild, das uns gleich sei!"

Sie sprachen: "Es werde Gott!"
Und es ward Gott. Und sie sahen, dass Gott gut war; denn sie waren eitel und nicht sonderlich klug.

Und da die Menschen sahen, dass Gottes Bosheit groß war und alles Dichten und Trachten seines Herzens nur böse war immerdar, da reute es sie, dass sie Gott gemacht hatten.


So erschufen die Menschen sich einen neuen Gott. Und sie nannten ihn: "Jesus".



ie Geburt Christi war aber also getan. Als Maria, seine Mutter, dem Joseph vertraut war, fand sich's ehe er sie heimholte, daß sie schwanger war von dem heiligen Geist.

Es begab sich aber zuvor, dass der heilige Geist Maria zu einem köstlichen Abendmahl einlud.
Und am folgenden Tage brachte der heilige Geist Maria gar bezaubernde Blumen. Und Maria sprach: "Das sind aber gar bezaubernde Blumen! Danke, heiliger Geist!"
Und, siehe!, da begab es sich, dass der heilige Geist von der Maria zum Abschied einen Kuss auf die Wange bekam.
Und der heilige Geist errötete.

Einige Monate später aber besuchte der heilige Geist die Maria abermals. Da sprach die Maria: "Oh, mein Herz schmerzt mir in der Brust! Geliebter heiliger Geist - ich dacht', du kämest niemals wieder zurück auf Erden!"
Der heilige Geist sprach: "Ääääh... wichtige Termine..."
Da erfuhr der heilige Geist davon, dass Maria dem Josef anvertraut war zum Eheweibe. Da sprach der heilige Geist weise: "Schade..."

Doch die beiden redeten die ganze Nacht und da die Maria vom Weine belustigt war, schlief sie bei dem heiligen Geist. Denn der heilige Geist belehrte die Maria, dass man solches nicht Ehebruch nennen dürfe, da er technisch gesehen ja kein Mann war.

So begab es sich, dass die Maria schwanger wurde vom heiligen Geist. Und der heilige Geist verabschiedete sich und ward von der Maria nie wieder gesehen.



a Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande, zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen die Weisen vom Morgenland nach Jerusalem und sprachen: "Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten." 

Da das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm das ganze Jerusalem.

So sprach Herodes zu ihnen: "Ihr seid einem Stern gefolgt? Ernsthaft? Was habt ihr denn geraucht?"
Und die Weisen sprachen zu ihm: "Wir haben da ganz hervorragendes Weihrauch... "



Da rauchten die Weisen mit Herodes von dem Weihrauch; und etwas Myrrhe.
Und sie fassten den Beschluss, das Gold, das sie bei sich trugen, zu verschenken an die Armen von Jerusalem. Doch als sie an einem Hurenhaus vorbeikamen, kehrten sie ein und kamen wieder heraus ohne das Gold.
Und da Herodes lustig war vom Wein und Weihrauch, vergaß er, dass er töten wollte alle Erstgeburt im Lande und tat es nicht.



nd Jesus ging zum Tempel Gottes hinein und trieb heraus alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß um der Wechsler Tische und die Stühle der Taubenkrämer und sprach zu ihnen: "Es steht geschrieben: 'Mein Haus soll ein Bethaus heißen'; ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht."

Und einer der Händler sprach zu Jesus: "Ach, Herr! Wie soll ich denn nun meine Familie ernähren? Gott hat mich gesegnet mit vierzehn Kindern!"




Und Jesus sah ein, dass sein Verhalten uncool war.
So lud er die Händler ein zu einem großen Feste und gab ihnen leere Kelche und sprach: "Was wollt ihr trinken?"
So geschah es, dass die Kelche plötzlich gefüllt waren und die Händler bekamen, wonach ihr Durst bedurfte. Und sie waren erstaunt und fragten: "Woooow! Wie hast du das denn gemacht?!"
Und der Herr Christus sprach: "Cool, wa?"

Und Jesus beschenkte die Händler mit Säcken voller Gold. Darnach schickte er die Händler nach Hause, bis auf einen. Denn er wusste, dass dieser gedachte, sein Gold zu tauschen gegen Opium.
Jesus sprach: "Willst du Gott gefallen, mein Bruder, so schwöre ab dem teuflischen Gifte!"

Der Händler schwörte es und gab Jesus all sein köstliches Opium.
Und da der Händler ging, sah er Rauch aufsteigen aus des Christus Zelt.




ine kurze Zeit später kam Jesus aus seinem Zelt; und sein Haar war wild wie die Mähne eines Löwen und seine Augen waren gerötet wie das Blut des Lammes des neuen Testaments.
Da hob Jesus an, eine Rede zu halten:

"So alsdann jemand zu euch wird sagen: Siehe, hier ist Christus! oder: da! so sollt ihr's nicht glauben.
Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, daß verführt werden in dem Irrtum auch die Auserwählten."



Und die Jünger sprachen: "Aber Herr, wenn der falsche Christus große Zeichen und Wunder vollbringt, wie sollen wir dich, oh Herr, erkennen, wenn du zurückkehrst? Und wie können wir wissen, dass du überhaupt der echte Christus bist, Herr, wenn auch der falsche Christus große Wunder vollbringt?"

Da wollte Jesus ihnen eine Antwort geben, welche ihre Herzen erfreuen sollte; doch da er zuvor früh am Tage sieben Fässer Wein getrunken hatte und vom köstlichem Opium berauscht war, vergaß er es.
Und Jesus hob an zu lehren:

"Bald aber nach der Trübsal derselben Zeit werden Sonne und Mond den Schein verlieren, und Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden sich bewegen.
Und alsdann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes am Himmel.
Und alsdann werden heulen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen kommen des Menschen Sohn in den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit."



Und Jesus hob an zu leeren den Krug des Weines des neuen Testaments. Und er lehrte sie weiter:

"Wahrlich ich sage euch: Dies Geschlecht wird nicht vergehen, bis daß dieses alles geschehe. An dem Feigenbaum lernet ein Gleichnis: wenn sein Zweig jetzt saftig wird und Blätter gewinnt, so wißt ihr, daß der Sommer nahe ist."

Die Jünger sahen den Herrn Christus mit großer Verwunderung an. Denn sie wussten nicht, wovon er sprach.
Und Jesus erbrach den Wein des neuen Testaments; und fuhr fort, sie solche Lehren zu lehren:

"Siehe, ich habe es euch zuvor gesagt. Darum, wenn sie zu euch sagen werden: Siehe, er ist in der Wüste! so gehet nicht hinaus, - siehe, er ist in der Kammer! so glaubt nicht. 

Denn gleichwie ein Blitz ausgeht vom Aufgang und scheint bis zum Niedergang, also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes.
Wo aber ein Aas ist, da sammeln sich die Adler."


Und Jesus lehrte solche Lehren bis an das Grauen des Tages.

Nachdem er geruht hatte, erwachte Jesus zur Mittagsstunde im Stall. Es schmerzte ihn sein Haupt gar bitterlich. Und er sprach: "Ähm, das was ich gestern gesagt hab... Vergesst das mal bitte."
Und er hoffte, dass niemand die Lehren mitgeschrieben hatte, die Jesus gelallt hatte.



a ward Jesus vom Geist in die Wüste geführt, auf daß er von dem Teufel versucht würde. Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn.  
Und der Versucher trat zu ihm und sprach: "Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden."

Und er antwortete und sprach: "Es steht geschrieben: 'Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht.'"



Da sprach der Teufel: "Vielleicht lebt er nicht vom Brot allein, aber ohne auch nicht."
Und Jesus sprach: "Stimmt auch wieder. Lasst uns Kuchen essen!"
Und er sprach, dass die Steine zu Kuchen wurden.

Da aßen Jesus und der Teufel den Kuchen. Aber der Geist, der Jesus in die Wüste geführt hatte, ward betrübt. darum er nicht essen konnte vom Kuchen Christi. Denn er hatte eine Laktose-Intoleranz.

Der Versucher sprach: "Machst du das für alle Menschen? Sie versorgen mit dem täglichen Mahl?" Und Jesus sprach: "Nicht für alle. Sie müssen zum Vater unser beten, dass er ihnen ihr täglich Brot heute gebe."
Der Teufel sprach: "Und dann erhalten sie, wenn sie beten?"
Und Jesus sprach: "Lass uns das Thema wechseln."


Der Teufel fragte, ob Jesus gekommen sei, um ihn zu töten. Doch der Herr Christus sprach: "Ich habe da einen viel besseren Plan. Ich komme wieder in ein paar Jahren oder Jahrhunderten oder so und dann schicke ich dich für immer in die Hölle!"
Der Teufel blickte erstaunt. Und sprach: "Dann bin ich verdammt auf ewig allein zu sein?"
Jesus sprach: "Was? Nein, ich nehme nur Leute in den Himmel auf, die mich anbeten. Die anderen kommen zu dir, nachdem ich alle Menschen töte."
Der Teufel sprach: "Ach so..."
Und der Satan dachte in seinem Herzen, dass Jesus eine ernsthafte psychische Störung habe.

Da verließ ihn der Teufel; und siehe, da traten die Engel zu ihm und dienten ihm.



nd am Abend setzte er sich zu Tische mit den Zwölfen. Und da sie aßen, sprach er: "Wahrlich ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten."
Und sie wurden sehr betrübt und hoben an, ein jeglicher unter ihnen, und sagten zu ihm: "HERR, bin ich's?"


Er antwortete und sprach: "Der mit der Hand mit mir in die Schüssel tauchte, der wird mich verraten. Des Menschen Sohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; doch weh dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn verraten wird!
Es wäre ihm besser, daß er nie geboren wäre."


Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: "Bin ich's Rabbi?"
Er sprach zu ihm: "Du sagst es."


Da sprach Judas: "Aber Herr! Lehrtest du nicht, dass es die Vorsehung des himmlischen Vaters ist, dass der Christus am Kreuze sterben muss?"
Und Jesus antwortete: "Es ist also! Des Menschen Sohn muß viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und über drei Tage auferstehen."

Judas sprach: "Aber so es doch Gott gewollt hat seit dem Anbeginn, so ist es doch gut?
Wie sagst du dann: 'weh dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn verraten wird! Es wäre ihm besser, daß er nie geboren wäre'?
Wenn er nicht geboren wäre, konnte er die Vorsehung doch nicht erfüllen, oh Herr!"
Da antwortete der Herr Christus: "Äh... Na ja..."

Und Judas sprach: "Selbst wenn es eine böse Tat ist, was soll ich dagegen tun, Herr? Wenn es göttliche Vorsehung ist, habe ich keine Wahl. Mich dann zu strafen wäre doch ungerecht..."

Da schaute Jesus plötzlich gen Himmel. Und seine Augen wurden groß und er zeigte gen Himmel und rief aus: "Sehet, meine Schafe. Ein Engel!"
Und die Jünger schauten alle zum Himmel; sie blickten darob eine lange Zeit. Doch sie sahen den Engel nicht. Da gaben sie es auf und wollten Jesus danach fragen.
Doch der Herr war verschwunden.




ber die Hohepriester und die Ältesten fesselten Jesus und brachten ihn zu den Römern, darum dass es Gott so vorgesehen hatte, ehe der Welten Grund gelegt war.

Und Pontius Pilatus sprach zu Jesus: "Bist du der Juden König?" 
Jesus antwortete: "Redest du das von dir selbst, oder haben's dir andere von mir gesagt?" 
Pilatus antwortete: "Bin ich ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet. Was hast du getan?"
Jesus antwortete: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden kämpfen, daß ich den Juden nicht überantwortet würde; aber nun ist mein Reich nicht von dannen." 
Da sprach Pilatus zu ihm: "So bist du dennoch ein König?" 
Jesus antwortete: "Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, daß ich für die Wahrheit zeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme."
Spricht Pilatus zu ihm: "Was ist Wahrheit?" 

Und da er das gesagt, ging er wieder hinaus zu den Juden und spricht zu ihnen: "Ich finde keine Schuld an ihm. Ihr habt aber eine Gewohnheit, daß ich euch einen auf Ostern losgebe; wollt ihr nun, daß ich euch der Juden König losgebe?"
Da schrieen sie wieder allesamt und sprachen: "Nicht diesen, sondern Barabbas!" 
Barabbas aber war ein Mörder. 
Da ließ Pilatus verkünden, dass Barabbas freigelassen werden solle und ging, um sein Abendmahl einzunehmen.

Auf dem Weg zur Wirtshaus fiel ihm wieder ein, dass er ja eigentlich der Boss in der Stadt war und nicht die Juden, dass er das große römische Reich vertrat, während die Juden seine Untertanen waren und nicht umgekehrt. Auch dachte er in seinem Herzen, dass es vielleicht keine gute Entscheidung war, einen Mörder frei herumlaufen zu lassen.
Doch als er dies dachte, war er schon beinahe im Wirtshaus angekommen und es hungerte ihn gar sehr. Und er wollte nicht noch einmal ins Büro, um seine Entscheidung zu ändern.



esus ward gegeben sein Kreuz, auf dass er es trage bis zur Stätte seiner Kreuzigung. Nach einigen Schritten entglitt ihm das Kreuz und es fiel auf seinen großen Zeh.
Da tobte Jesus wild und schrie: "Aaaaaaaaah!!!! Scheißeeeee! Es gibt keinen Gott!!!"

Und es wurde ihm gestattet, sich kurz zu setzen. Nach einer Weile hatte er sich beruhigt. Und die römischen Soldaten fragten nach seinem Befinden. Da sprach Jesus: "Es geht wieder. Das Schlimmste ist ja jetzt zum Glück vorbei. Das war echt krass. Könnt ihr euch einen schlimmeren Schmerz vorstellen?"
Doch sie konnten es nicht.



So begab es sich, dass der Herr Christus gekreuzigt wurde. Und selbst noch am Kreuze ward Jesus voll von großer Großzügigkeit in seinem Herzen, so dass er seinen wertvollsten Besitz, seine Mutter, an einen seiner Jünger verschenkte.
Jesus sprach also: "Siehe, das ist deine Mutter!"
Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. 


Da verlor Jesus das Bewusstsein und wachte in einer Höhle wieder auf, was beweist, dass er gestorben und wieder auferstanden ward.



nd über acht Tage waren abermals seine Jünger drinnen und Thomas mit ihnen. 
Kommt Jesus, da die Türen verschlossen waren, und tritt mitten ein und spricht: "Friede sei mit euch!"
Darnach spricht er zu Thomas: "Reiche deinen Finger her und siehe meine Hände, und reiche dein Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!"


Da spricht Thomas: "Ich glaube dir, dass du am Kreuz warst, deine Wunden beweisen es. Aber nicht, dass du wirklich tot warst."

Es erwidert Jesus:
"Die böse und ehebrecherische Art sucht ein Zeichen; und es wird ihr kein Zeichen gegeben werden denn das Zeichen des Propheten Jona.
Denn gleichwie Jona war drei Tage und drei Nächte in des Walfisches Bauch, also wird des Menschen Sohn drei Tage und drei Nächte mitten in der Erde sein."


Thomas spricht: "Drei Tage und drei Nächte mitten in der Erde? Es waren gerade mal ein und ein halber Tag!"

Und der Herr Jesus spricht: "Wirklich? Kam mir viel länger vor..."

Thomas spricht: "Außerdem: Mitten in der Erde? Ich dachte, du warst in einer Höhle?! Und ein Wal ist kein Fisch."

Jesus' Zorn ergrimmt heftig und er spricht: "Was sucht doch dies Geschlecht Zeichen? Wahrlich, ich sage euch: Es wird diesem Geschlecht kein Zeichen gegeben."

Thomas spricht: "Jetzt doch nicht?! Warum bin ich dann eigentlich hier?"

Spricht Jesus zu ihm: "Dieweil du mich gesehen hast, Thomas, glaubest du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!"

Thomas spricht verwundert: "Ich glaube doch gar nicht..."
Und Jesus tut also, als hätte er dies nicht gehört und segnet Thomas und sie essen gemeinsam Kuchen.


Auch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch.
So tat er ein Zeichen vor Petrus, als dieser ihn darnach fragte.
Jesus sprach: "Was verlangst du ein Zeichen, wenn du es hinter deinem Ohre trägst?"
Und der Herr zog eine Münze hinter dem Ohr des Simon Petrus hervor.
Und Petrus entsetzte sich ob des göttlichen Zeichens und glaubte.


Er führte sie aber hinaus bis gen Bethanien und hob die Hände auf und segnete sie. Und es geschah, da er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.

Jesus fuhr auf gen Himmel, immer weiter. Und er landete auf der dunklen Seite des Mondes, wo Gott sein geheimes Hauptquartier hat.



DER ERSTE BRIEF DES JESUS AN DIE RÖMISCHE GEMEINDE

in Brief von Jesus Christus, Lamm Gottes und Sohn des himmlischen Vaters, an die römische Gemeinde.

Liebe Brüder und Schwestern! Endlich habe ich die Zeit gefunden, euch, meinen Schafen, einen Brief mit eigener Hand zu schreiben. Entschuldigt meine lange Abwesenheit, ich war im Urlaub nach dem ganzen Stress mit der Kreuzigung und der Wiederauferstehung; ihr kennt ja die Geschichte.

Leider muss ich sagen, dass ich ziemlich enttäuscht von euch bin. Ihr habt doch meine weisen Worte der Lehre aufgeschrieben. Dass man seine Feinde lieben soll und nicht Unrecht mit Unrecht vergelten darf. Ist das so schwer zu verstehen? Warum tut ihr dann immer genau das Gegenteil?

Ich bin ja auch nur ein Mensch - na ja, nicht nur, aber auch. Jedenfalls weiß ich, wie groß manche Verführung sein kann. Doch ihr tut Unrecht und dies ist das Schlimme, ihr tut es in meinem Namen. Und das wirft natürlich ein schlechtes Licht auf mich.

Habe ich nicht gesagt: "Es ist leichter, daß ein Kamel gehe durch ein Nadelöhr, denn daß ein Reicher in das Reich Gottes komme"?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das gesagt hab. Und ich bin allwissend, also habe ich wahrscheinlich recht.
Auch habe ich einem Reichen geboten, all seinen Reichtum an die Armen zu spenden. Habt ihr mein Buch gar nicht gelesen?! Aber ihr habt prächtige Paläste auf Kosten der Armen gebaut! Wie viele hungrige Kinder hätten gespeist werden können, hättet ihr euer Geld nicht für prunkvolle Kirchen ausgegeben!
Dabei find ich die nicht mal schön. Sie sind ja angeblich für mich, die Gotteshäuser, denn "Gott", das bin ja ich. Aber überall Kreuze in euren Kirchen! Ihr wisst, ich bin am Kreuz gestorben und habe das für euch getan - gern geschehen, übrigens. Aber das heißt nicht, dass ich jedes Mal, wenn ich euch besuche, an den Tag meiner Hinrichtung erinnert werden möchte!



Ich kann es sowieso nicht leiden, ständig nur auf meinen Tod reduziert zu werden. Die ganzen Sachen, die ich vorher gesagt hab, die solltet ihr euch wirklich nochmal sorgfältig durchlesen. Und umsetzten!
Anstatt ständig eure ganzen komischen Rituale durchzuführen, eure Gottes-"Dienste", mit euren Anführern in bunten Kleidern und lustigen Hüten. Sie haben ihren Lohn schon gehabt!
Was ihr in eurer Freizeit macht, ist euer Ding; aber wenn ihr den Hokus-Pokus in meinem Namen veranstaltet, haben wir ein Problem.
So eine Prozession zum Beispiel ist ja ziemlich cool, zugegeben, und auch Musik in der Kirche kann wunderbar sein. Wenn euch Gebete und Predigten und Fasten irgendwie helfen ist das ja ebenfalls schön und gut.
Aber macht euch nicht vor, dass ihr damit einen göttlichen Dienst tut oder meinem Beispiel folgt. Ihr tut es zu eurem eigenen Vorteil. Das ist vollkommen okay, aber haltet meinen Namen da bitte heraus, ja?
Und tut mir ab und zu einen wahren Dienst und kümmert euch um die, die es nötig haben. Ich muss nicht ständig gepriesen werden, ich weiß selbst, wie toll ich bin.

Ich möchte euch an meine Worte erinnern: Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler, die da gerne stehen und beten in den Schulen und an den Ecken auf den Gassen, auf daß sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin. Wenn aber du betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten öffentlich. 
Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viel Worte machen. Darum sollt ihr euch ihnen nicht gleichstellen. Euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe ihr ihn bittet. 
Ich weiß, Selbstkritik ist nicht gerade die größte Stärke des Menschen, aber fällt euch nicht auf, dass ihr genau das Gegenteil davon tut?



Als ich die Welt verließ, übergab ich meine Gemeinde einem einfachen Fischer namens Petrus, auf dass er ein Menschenfischer sei. Es sollten die Armen nicht mehr von Reichen regiert werden, sondern ich übergab Petrus die Schlüssel zum Himmelstor. Die Armen sollten die Welt regieren und dabei selig sein.
Euer Papst sieht sich als legitimer Nachfolger des Petrus. Das glaubt ihr doch selbst nicht!
Schaut ihn euch an, mit seinem prächtigen Gewand, den güldenen Ballerina-Schühchen und dem riesigen, lächerlichen Hut auf seinem gepuderten Kopf - wie er da sitzt auf seinem Thron in seinem prächtigen Palast! Ihr glaubt, dass war mein göttlicher Plan, dass ein solcher Mann euch beherrscht und für mich sprechen kann?!
Ich weiß, ihr seid nur Menschen, aber so verdammt blöd könnt doch nicht einmal ihr sein...




Wenn ich es mir recht überlege: Ich habe das Vertrauen in eure Kirche verloren. Daher beende ich jetzt hiermit unsere Geschäftsbeziehung.
Die Schlüssel könnt ihr behalten, ich hab das Schloss zum Himmelstor bereits ausgewechselt.
Bitte sendet mir die Seelen zurück, die ihr in meinem Namen gesammelt habt. Anbei habe ich dafür einen frankierten Umschlag geschickt.



DER ZWEITE BRIEF DES JESUS AN DIE RÖMISCHE GEMEINDE

iebe Gemeinde, bitte schenkt meinem letzten Brief keine Beachtung. Ich erzürnte ein wenig und bat euch, mir die von euch gebundenen Seelen zukommen zu lassen. Wie es sich jedoch herausstellt, geht das gar nicht, da ihr einen rechtsgültigen Vertrag mit dem Teufel habt.

Ich hab versucht, vernünftig mit ihm zu reden, doch er bestand darauf, die Seelen behalten zu dürfen. Wenn Menschen mich nerven, droh ich ihnen damit, dass sie ihr ewiges Leben in der Hölle verbringen müssen, aber mit der Nummer kommt man bei Satan natürlich auch nicht weiter.
Clever wie ich bin, habe ich den Teufel zu einem Pokerspiel herausgefordert. Da ich allwissend bin, habe ich gedacht, wäre das ein Kinderspiel. Aber leider hat Satan gewonnen, ich weiß auch nicht wie. Wahrscheinlich hat er geschummelt.

Aber ich habe es wenigstens versucht, wie habe ich doch einmal weise gesagt? "Dabei sein ist alles."  Und daher bereue ich das Spiel auch nicht, selbst wenn ich jetzt 1000 Jahre die Wäsche für Satan machen muss.

Ein weiser Mann hat mal gesagt, dass man selbst seine Feinde lieben soll. Ich glaube, das war Buddha oder so...
Wie kann ich dem Teufel also böse sein? Schließlich liebe ich ihn ja, den alten Schlawiner.

Was die Beziehung zwischen mir und eurer Kirche betrifft - Ich glaube, es hat nicht sollen sein...
Ich schlage vor, wir machen es wie vor meinem ersten Brief und tun wieder so, als gäbe es den jeweils anderen nicht.

Euer
Jesus



DIE OFFENBARUNG DES MARIO

ies ist das Gesicht, das der Apostel Mario sah, als er von den magischen Pilzen aß.

Da zweitausend Jahre vergangen waren, nachdem der Herr Christus auf die Erde gekommen war, spürte ein jeder Mensch auf der Welt plötzlich die Anwesenheit Gottes.

Und sie wussten, dass es Gott war und sie fürchteten sich nicht und gingen nach draußen. Überall auf der Welt war es hell und jedermann sah in den Wolken eine Gestalt gleich einem Sohne Gottes.



Und Jesus sprach: "Hallo... Test eins, zwei, drei.. (Gemurmel)
Ist das Ding an?!.. Oh!

Meine lieben Brüder und Schwestern!..

Äh...
Ich bin es...
Jesus!

Entschuldigung, dass ich schon so lange nicht mehr da war...
Aber ich war extrem beschäftigt! Schließlich bin ich der Sohn Gottes...
Und ich bin der Erlöser einer jeden Seele. Nicht nur der Menschen auf Erden, müsst ihr wissen.
In diesem Universum gibt es nämlich Milliarden von Galaxien mit Milliarden von Sternensystemen. Und dann gibt es ja auch noch die ganzen parallelen Universen!
Wisst ihr eigentlich, auf wie vielen Planeten ich schon war, um Gottes Kunde zu verbreiten?!!

Gut, nur auf dem einen hier, aber ihr solltet mal meine To-Do-Liste sehen...

Bei meinem letzten Auftritt habe ich zu euch in Gleichnissen gesprochen. Ich dachte, dass wäre irgendwie cooler und nicht so oberlehrerhaft. Aber ich gebe zu, es hat teilweise zu Verwirrung geführt. Also nun Klartext.

Diesmal müsst ihr auch nicht mitschreiben, da diese Erinnerung ewig halten wird. Und allen Neugeborenen wird diese Erinnerung magisch ins Gehirn gebeamt. Können wir das machen, Regie? Geht das?"

Und es erschallte eine tiefe Stimme gleich einem Donnerschlage aus dem Himmel und sprach:
"Moment, Jesus,  ich schau mal nach..."

Und es verging eine lange Zeit. Dann sprach die Stimme aus dem Himmel abermals:
"Okay, Jesus, wie es sich herausstellst, bist du allmächtig. Können wir also machen."

Jesus antwortete:
"Oh, cool! Hätte ich vielleicht beim ersten Mal auch besser so gemacht.
Egal! Na gut, fangen wir mal an.

Ich habe euch in der Bibel gesagt, das wichtigste Gebot ist, dass ihr euch lieben sollt.
Eigentlich ein tolles Gebot, finde ich. Nicht, dass ich mich selbst loben möchte... Doch, vielleicht schon, ein bisschen.
Gut, vielleicht kann man niemandem vorschreiben, wen er liebt oder nicht. Daher mache ich es euch einfach: Hört einfach damit auf, anderen Leid zuzufügen. Dies ist mein neues Gebot: Seid keine Arschlöcher!

So... War da noch was? Ach so: Es tut mir außerordentlich leid, sehr leid... dass ihr solche Trottel seid! Harharhar!!"

Und der Herr Christus verschwand so plötzlich wie er gekommen war.



s begab sich in einer Welt außerhalb des Multiversums, wo Begriffe wie Zeit und Raum sinnlos sind, da sich ein Gericht der Götter zutrug, kurz vor der Mittagszeit.

Da kam Zeus in den Raum und setzte sich auf seinen Richterstuhl und sprach zu Jesus:
"Herr Christus, sie wissen, warum wir sie vorgeladen haben?"

Jesus sprach: "Nicht wirklich. Ich hab alles gemacht, was ihr verlangt habt."

"Tatsächlich?!", sprach Zeus. "Sie wurden vom Göttergericht dazu verurteilt, sich bei der Menschheit für ihre verheerenden Hasslehren zu entschuldigen."

Da sprach Jesus: "Hab ich doch gemacht!"

Und der große Göttervater Zeus sprach zum Gott Thot: "Herr Gerichtsschreiber, bitte verlesen sie die Entschuldigung von Herrn Jesus Christus an die Menschheit."

Und der Schreiber sprach zu dem Gericht: "Es tut mir außerordentlich leid, sehr leid... dass ihr solche Trottel seid! -- "
"Mir auch..." Sprach Jesus leise mit einem Lächeln im Gesichte.
Und der Schreiber fuhr fort: "-- Har. Har. Har. Dann zeigt Herr J. Christus sein blankes Hinterteil."

Da sprach Zeus: "Danke, sie können aufhören, Herr Gerichtsschreiber. Wollen sie etwas dazu sagen, Herr Christus?"
"Tut mir leid!" rief Jesus laut aus und fügte in einem Tone des Flüsterns hinzu: "Dass deine Fresse so hässlich ist."
Und der Herr Jesus kicherte gleich einer Horde Schulmädchen.

"Sie wissen, ich kann sie auch hören, wenn sie flüstern." Sprach Zeus.
"Ups." sprach Jesus verlegen.

So sprach der Richter Zeus: "So. Sie werden das jetzt einfach noch einmal machen. Und zwar vernünftig. Ich werde mitkommen."



um zweiten Male am gleichen Tage erschien der Herr der gesamten Menschheit. Und seine Stimme war wie ein Donner.

Da sprach der heilige Geist: "Oh, wir haben technische Probleme... Okay, jetzt müsste es gehen...."
Und die Stimme des Herrn war nicht länger wie Donner, sondern wie die Stimme eines Menschen.

Da sprach Jesus: "Hallo! Ich bin's wieder... Ich möchte mich noch einmal förmlich bei euch entschuldigen wegen... na ja, der Bibel-Sache. Aber ihr habt ja jetzt mein neues Gebot. Also bis zum nächsten Mal..."

Da räusperte sich Zeus.
Und Jesus sprach: "Na gut. Ich bin vom Gericht gezwungen.. ich meine, der heilige Geist trug mir auf, einige Beispiele zu nennen.
Ich habe gesagt:
'Ärgert dich aber dein rechtes Auge, so reiß es aus und wirf's von dir. Es ist dir besser, daß eins deiner Glieder verderbe, und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde.' 

Ich gebe zu, das war kein so guter Rat. Also ignoriert das. Nicht die Augen ausreißen.
Auch nicht metaphorisch: Wenn ihr eure Triebe immer unterdrückt, kann das böse Folgen haben.
Wie das eine Mal, wo ich in diesem Gasthaus war mit der Hure und dem Esel und...
Aber ich schweife ab. Also lebt bitte eure Triebe aus, unter der Bedingung, dass ihr das oberste Gebot einhaltet: 'Seid keine Arschlöcher.'

Was noch? Okay, ich habe zu euch gesagt:
'Wer etwas redet wider den Heiligen Geist, dem wird's nicht vergeben, weder in dieser noch in jener Welt.'

Unter Umständen kann euch doch verziehen werden. Wenn es euch ganz doll leid tut und ihr euch entschuldigt..."

Da sah ihn der hohe Richter Zeus streng an und belehrte ihn mit harten Worten.
Jesus sprach: "Was?!.. Nein, das sag ich nicht!"
Und Zeus schaute gar noch strenger drein.

Und der Herr Christus murmelte sehr leise und kaum verständlich: "Ich möchte hiermit offiziell verkünden, dass ich voll und ganz religiöse Toleranz und so unterstütze. Eine andere Religion als das Christentum zu haben ist keine Sünde."

Zeus sprach: "Wie bitte?"
Jesus rief: "Glaubt doch was ihr wollt!"

Es sprach Zeus: "Und?.."
Der Herr Jesus Christus sprach: "Ich habe zu euch gesagt:
'So ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so mögt ihr sagen zu diesem Berge: Hebe dich von hinnen dorthin! so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sei'

Okay, das war gelogen. Zu meiner Entschuldigung muss ich sagen, ich habe gedacht, wenn ihr das rausfindet, bin ich eh weg, also was soll's?

Reicht das endlich?!"

Zeus sprach: "Na gut, für heute sei es genug."
Da verabschiedete sich Jesus mit weisen Worten der Lehre: "Peace out, bitches!"

Und er ward von da an nie wieder gesehen, da es ihm peinlich war, den Menschen noch einmal unter die Augen zu treten. Niemand musste mehr leiden auf Grund von religiöser Unterdrückung.
Und die Menschen lebten glücklich und zufrieden.

Bis sie einen neuen Weg fanden, sich gegenseitig das Leben zur Hölle zu machen, fünf Minuten später. Denn die Menschen taten also seit dem Anbeginn der Welt.
In Ewigkeit.
Amen.

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SERIE: "DER MYTHOS JESUS"

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